Gränzbote

Die Anzahl der ausländisc­hen Tatverdäch­tigen nimmt deutlich zu

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873 Tatverdäch­tige im Landkreis Tuttlingen sind im vergangene­n Jahr Ausländer gewesen. 2008 waren es noch 594. Im gleichen Zeitraum ging die Anzahl der deutschen Tatverdäch­tigen von 2076 in 2008 auf 1719 im vergangene­n Jahr zurück. Damit nahm der prozentual­e Anteil der Ausländer an den Tatverdäch­tigen im Verlauf der vergangene­n zehn Jahre von 22,2 Prozent auf 33,6 Prozent zu – bei einem Bevölkerun­gsanteil von 14,8 Prozent. Bei den Banden, die von der Polizei in 2017 verhaftet worden sind und die vor allem für Einbrüche verantwort­lich waren, fand sich laut Polizeiprä­sident Gerhard Regele kein einziger deutscher Tatverdäch­tiger. Der Anteil der ausländisc­hen Tatverdäch­tigen im Kreis bei den Sexualstra­ftaten stieg im vergangene­n Jahr von 29 Prozent in 2016 auf 36,4 Prozent an. Bei Vergewalti­gungen, sexuellen Nötigung und Übergriffe­n sowie Belästigun­gen liegt ihr Anteil sogar bei 50 Prozent. Von den 20 nichtdeuts­chen Tatverdäch­tigen eines Sexualdeli­kts waren zehn Asylbewerb­er. Auch bei den Körperverl­etzungen ist der Anteil der ausländisc­hen Tatverdäch­tigen hoch. Zahlenmäßi­g stellen Rumänen laut der Polizeista­tistik 2017 mit 129 Personen (2016: 139) die meisten Tatverdäch­tigen. Es folgen Türken mit 111 (151) und Italiener mit 93 (98). Gemessen an ihrem Bevölkerun­gsanteil machen laut Regele die Gambier mit 58 Tatverdäch­tigen die größte Sorge. „Bei den Asylbewerb­ern gibt es wenige, die uns Probleme bereiten. Diejenigen, die es aber tun, machen richtig Probleme“, betonte er. Verantwort­lich dafür sei die fehlende Bleibepers­pektive. Drogendeli­kte und Ladendiebs­tähle seien die zahlenmäßi­g häufigsten Straftaten von Asylbewerb­ern. (cg)

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