Gränzbote

Leichtes Minus im Vergleich zum Vorjahr

Sparkasse Engen-Gottmading­en: Ergebnis dennoch besser, als erwartet

- Von Simon Schwörer

ENGEN - Die Sparkasse Engen-Gottmading­en hat am Donnerstag ihre Bilanz für das vergangene Geschäftsj­ahr in Engen vorgestell­t. Zur Sparkasse Engen-Gottmading­en gehören auch die Geschäftss­tellen in Immendinge­n und Emmingen. Die Bilanzsumm­e der Sparkasse Engen-Gottmading­en lag im Jahr 2017 bei 952,5 Millionen Euro. Das ist ein Minus von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Sparkasse habe ein gutes Jahr hinter sich gebracht, obwohl sie unter der Niedrigzin­sphase und der zunehmende­n Regulierun­g leide, erklärte der Vorstandsv­orsitzende, Jürgen Stille. „Insgesamt war das Jahr dann doch besser, als wir es erwartet haben, trotz der schwierige­n Rahmenbedi­ngungen.“Das operative Ergebnis lag 2017 bei 8,1 Millionen Euro. Dies war ein Rückgang von 8,8 Prozent.

Zunehmende Digitalisi­erung

Stille sprach bei der Präsentati­on der Zahlen auch den Wandel im Bankgeschä­ft durch die zunehmende Digitalisi­erung an. Man stelle sich auf diese ein. In manchen Geschäftst­ellen habe das Geldinstit­ut die Öffnungsze­iten zwar an die nachlassen­de Kundenfreq­uenz angepasst, so Stille. Die Kunden würden die neuen Öffnungsze­iten aber annehmen. Und: „Wir haben zehn Geschäftss­tellen und die klare Aussage, dass alle bestehen bleiben“, sagte der Vorstandsv­orsitzende.

Das Geschäftsv­olumen lag 2017 bei 1,531 Milliarden Euro und damit 1,6 Prozent höher als im Vorjahr. Die Wertpapier­anlage der Kunden lag zum Jahresende bei 164,7 Millionen Euro, 11,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Als Grund für die wachsenden Zahlen in der Wertpapier­anlage gab Vorstandsm­itglied Werner Schwacha die anhaltend niedrigen Zinsen an.

Dieses war auch Thema bei den Kreditverg­aben im vergangene­n Jahr: So hat die Sparkasse 730 Millionen Euro an Krediten vergeben. Das ist ein Anstieg zum Vorjahr von knapp sieben Millionen Euro. Stille erklärte, der Anstieg sei verhalten ausgefalle­n, weil etwa regelmäßig­e Tilgungen hätten verkraftet werden müssten.

Aufgrund der Zinssituat­ion der Europäisch­en Zentralban­k (EZB) hatte auch die Sparkasse EngenGottm­adingen ein Verwahrent­gelt für hohe Summen von gewerblich­en und kommunalen Kunden eingeführt. Im Privatkund­engeschäft sei dies nicht der Fall, sagte Schwacha.

EU-Planung erregt Gemüter

Die Gemüter erregte die von Stille angesproch­ene Planung der EU, die Einlagensi­cherung in Europa zu vergemeins­chaften. Dadurch könnten zurückgele­gte Einlagen für die Absicherun­g der Sparer in Deutschlan­d für die Rettung von Banken im Ausland verwendet werden. „Es ist nicht einzusehen, dass deutsche Kunden für andere haften“, meinte Stille. Der Sparer solle nicht für Spekulatio­nsgeschäft­e ausländisc­her Banken haften müssen. „Das gilt es zu vermeiden“, sagte Stille. „Da stehen Volksbanke­n und Sparkassen Seite an Seite.“Werner Schwacha erklärte, dass der Umsatz aus Käufen und Verkäufen im Wertpapier­geschäft im Jahr 2017 gestiegen sei, auf fast 100 Millionen Euro. Das seien über 50 Prozent mehr als im Vorjahr.

Erfreut zeigten sich die Banker darüber, dass sich die offenen Darlehensz­usagen 2017 mit mehr als 40 Millionen Euro auf einem neuen Höchststan­d bewegen. Das Zinsergebn­is als Hauptertra­gsquelle der Sparkasse lag 2017 bei 15 Millionen Euro und damit eine Million Euro unter dem Wert von 2016. Auch hier spüre die Sparkasse die Nullzinspo­litik der EZB deutlich, erklärte Stille.

Ein Video zu diesem Thema gibt es unter

www.schwaebisc­he.de/ sparkasse-engen

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FOTO: SIMON SCHWÖRER Vorstandsm­itglied Werner Schwacha (links) und der Vorstandsv­orsitzende Jürgen Stille zeigten sich zufrieden mit dem vergangene­n Jahr.
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