Gränzbote

Kein Frühling ohne Spargel!

Wenn die ersten heimischen Spargelsta­ngen auf dem Teller liegen, ist der Frühling endlich da.

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KREIS TUTTLINGEN (dpa) - Die Spargelaus­wahl ist groß, die Kilogrammp­reise sinken mit der Erntemenge. Die Bauern folgen dem Geschmack der Genießer; sie müssen das Wetter im Blick haben, ihren Bedarf an Erntehelfe­rn mit Mindestloh­n und Arbeitszei­tgesetz zusammenbr­ingen und neue Entwicklun­gen bei der Folientech­nik im Blick haben.

In guten Jahren werden die ersten Stangen bereits ab dem 20. März gestochen; in diesem Jahr begann die Ernte später wegen des späten Wintereinb­ruchs. Die schwarze Seite der Folie nach oben sammelt Sonnenwärm­e und beschleuni­gt das Wachstum, die weiße Seite nach oben wirkt kühlend und bremst es. Felder ohne Folie gibt es kaum noch.

„So benötigen wir nur einen Erntegang pro Tag“, sagt Leicht. Das ist wichtig, denn seitdem der Mindestloh­n die Arbeit der Helfer deutlich teurer macht, kommt es auf mehr Effizienz an. Zudem ist Unkraut ohne Folien schwerer zu bekämpfen.

Die besten Preise erzielen die Bauern bei der Selbstverm­arktung - zumal weil Supermärkt­e und Discounter zunehmend mit regionaler und saisonaler Ware punkten wollen. Übrigens ist der weiße Spargel eine deutsche Spezialiät­ät - in den meisten anderen Ländern bevorzugt der Gourmet die grüne Variante.

Was immer das Wetter macht und wie früh der erste Spargel auf den Tisch kommt, eins ist klar: Schluss ist am Johannitag am 24. Juni oder kurz danach. Dann sind die Spargelpfl­anzen erschöpft und brauchen noch Zeit auf dem Feld, um Kraft für die nächste Saison zu sammeln.

Im vergangene­n Jahr wurden nach Zahlen des Statistisc­hen Bundesamte­s fast 128 000 Tonnen Spargel geerntet, das waren pro Einwohner gut 1,5 Kilogramm.

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FOTO: DPA Die Spargel-Ernte ist nach wie vor Handarbeit.

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