SPD schlägt „Förderverein Wiese“vor
Unterstützung für Erlebniswiese nach dem Vorbild Troase - Ortsverband besucht Jugendreferat
TROSSINGEN - Geht es nach dem Trossinger Stadtjugendreferat, soll aus der Erlebniswiese ein Freizeitpark mit Jugendtreff und Sportanlagen werden. Gesamtkosten: 1,8 Millionen Euro. Um die zu stemmen, hat Dieter Görlich-Heinichen, Vorsitzender der SPD-Ortsgruppe, nun die Idee eines Fördervereins in den Raum gestellt.
Abgeben muss das Stadtjugendreferat die Räume des bisherigen Jugendtreffs, weil die Rosenschule sie für die Ganztagsbetreuung braucht, die im kommenden Schuljahr startet. Bei der Suche nach Ersatz kamen Lisa Nottmeyer und Tobias Götz gemeinsam mit engagierten Trossinger Jugendlichen auf die Idee, die Erlebniswiese auszubauen. Im März präsentierten sie dem Gemeinderat einen ersten Entwurf, der stimmte mit knapper Mehrheit dafür, die Pläne weiterzuverfolgen.
Von den 1,8 Millionen Euro müsste die Stadt nach Landeszuschüssen noch rund 878 000 Euro aufbringen, die gestaffelt in drei Baustufen fällig werden würden. Dieter Görlich-Heinichen plädierte beim Besuch der SPD im Stadtjugendreferat am Montagabend für einen „Förderverein Wiese“. Er erinnerte sich: „Als sich die Trossinger vor dem Rathaus für den Erhalt des Schwimmbads versammelt hatten, fanden sich einige Leute, die nicht nur reden, sondern anpacken wollten. So entstand der Förderverein der Troase, der viel Eigenleistung erbrachte.“Warum nicht, so sein Vorschlag, einen solchen Verein auch für die Erlebniswiese gründen?
„Die Idee hatten wir so noch nicht“, räumte Tobias Götz ein, zeigte sich aber angetan von der Idee, dass ein Förderverein tatkräftig beim Umbau der Erlebniswiese helfen könnte. Er will sich bei den Jugendlichen umhören, ob sie bereit wären, aktiv mitzuhelfen.
Wenig Angebote für Jugend
Einen weiteren Gedanken GörlichHeinichens, den Freizeitpark quasi vor der Haustür des Jugendbüros im Hans-Neipp-Park einzurichten, lehnte Götz hingegen ab. „Die meisten Geräte von der Erlebniswiese könnten umziehen und es wäre mitten in der Stadt“, so Görlich-Heinichen. Götz fand das eine „attraktive Idee“, betonte aber, dass der Platz am Ortsrand für alle Schüler gut erreichbar wäre und sich dort alles gut vereinen ließe. „Jugendliche wollen kurze Wege“, sagte er.
Viele der jugendlichen Gruppen, mit denen die Stadtjugendreferenten zu tun haben, seien ohnehin auf der Erlebniswiese anzutreffen: Sportler, Mountainbiker (Götz: „Das ist eine wichtige Gruppe, die auch viel Engagement zeigt.“), sowie einige Skateboarder und auch Basketballer. Dazu kommen die Jugendlichen, die den Jugendtreff besuchen: Eine Gruppe von rund zwanzig Jungen und Mädchen, die größtenteils von der Löhrschule sind.
Götz glaubt: „Wenn wir die Erlebniswiese aufwerten und schöner machen, wäre das ein enormer Zugewinn für die Jugend.“Denn dass es für die jüngere Generation in der Musikstadt zu wenig Angebote gibt, da sind sich der Stadtjugendreferent und die SPD einig. „Wir haben viele Spielplätze und für Kinder bis zwölf Jahren wird viel gemacht.“Für die Älteren aber nichts mehr.
Halle soll genutzt werden
Den Jugendtreff in die historische Güterhalle am Bahnhof zu verlegen, bezeichnete Görlich-Heinichen nur als sinnvoll, wenn die Erlebniswiese nicht ausgebaut würde. „Aber generell bin ich der Meinung, dass die Halle genutzt werden muss. Sie gehört nicht in ein Museum.“