Die Apis feiern ihre Gemeindegründung
Der Verband errichtet evangelische Gemeinschaftsgemeinde.
TUTTLINGEN – ●Der evangelische Gemeinschaftsverband Württemberg „Die Apis“haben mit zahlreichen Kirchenvertretern am Sonntag im Rahmen eines Gottesdienstes ihre Gemeindegründung in Tuttlingen gefeiert.
Der Gottesdienstsaal im Haus der Gemeinschaft war nahezu bis auf den letzten Platz gefüllt, als in einem historischen Gottesdienst die bisherige Gemeinschaft zur Gemeinschaftsgemeinde umfunktioniert wurde. Damit sind die Apis aus Tuttlingen nun eine evangelische Gemeinschaftsgemeinde. Von dieser Gemeindeform hat es in Württemberg bisher nur zwei gegeben: das christliche Tagungs- und Gästezentrum Schönblick in Schwäbisch Gmünd und die Gemeinschaftsgemeinde in Reutlingen.
Die neue Gemeinde wird in die evangelische Gesamtkirchengemeinde Tuttlingen aufgenommen. Durch diese Gründung können die Apis nicht nur wie bisher Gottesdienste feiern, sondern auch Amtshandlungen wie Taufen, Konfirmationen und Trauungen vornehmen.
Neue Aufgaben für Pastor Schrott
Dementsprechend ändern sich auch die Aufgaben von Pastor Martin Schrott, der künftig diese Amtshandlungen und weitere Vertreterdienste innerhalb der evangelischen Landeskirche durchführen darf. In seine neuen Aufgaben wurde er am Sonntag vom evangelischen Dekan Sebastian Berghaus eingesetzt.
„Wir haben uns miteinander erschrocken, wie weit wir uns voneinander entfernt haben und dabei waren, uns sogar aus den Augen zu verlieren", sagte Berghaus. „Uns war klar, wir müssen mehr voneinander wissen und mehr miteinander machen", findet der Dekan und sprach dabei von Vertrauen, Freundschaft und dem gemeinsamen christlichen Glauben. „Wir müssen zusammenstehen und das Evangelium stark machen. Lassen sie uns zu einer Kirche zusammenwachsen, die sich nicht selbst genügt“, sagte Berghaus.
Schrott betonte, dass es viele Ausdrucksformen und Möglichkeiten gäbe, die Botschaft von Jesus Christus weiterzusagen. „Dem wollen wir nachkommen. Wir wollen im Auftrag Jesu, in seinem Einklang und mit seinen Absichten handeln", versicherte er.
Nachdem Kirchenrat Frank Zeeb aus Stuttgart die Predigt gehalten hatte, wünschten der Personalreferent der Apis, Günter Blatz, und Dekanatsreferent Hans-Peter Mattes Pastor Schrott alles Gute für seine neuen Aufgaben. Dem schlossen sich der Bundestagsabgeordnete und Unionsfraktionschef Volker Kauder und Tuttlingens Erster Bürgermeister Emil Buschle an.
Leben in schwierigen Zeiten
„Wir leben in einer schwierigen Zeit. Die Welt ist in Aufruhr wie selten zuvor, und auch in unserem Land erleben wir Entfremdung von der Gesellschaft. In eine solche Zeit hinein, sollen wir als Christen Segen und Hoffnung sein und Zuversicht ausstrahlen. Deshalb müssen wir miteinander gestärkt sein. Und dies ist ein Tag der Stärkung“, betonte Kauder. Wenn es immer weniger Christen gäbe, die die Aufgaben übernehmen, „dann werden es andere tun. Es gibt kein Machtvakuum“, sagte er und hatte eine Bitte: „Wir diskutieren und reden in unserem Land sehr viel über die Herausforderungen wie Flüchtlinge und des Islams. Wir sollten weniger über den Islam reden als über unseren Glauben. Unser Problem ist nicht, dass am Freitag die Moscheen voll sind, sondern, dass am Sonntag die Kirchen leer sind“, gab er zu bedenken und ergänzte: „Es ist großartig, dass wir innerhalb der Landeskirche solch eine Gemeinschaft haben, die beauftragt ist von der Landeskirche".
„Mit diesem Schritt zählen sie zu den Pionieren der Stadt“, sagte Buschle. Der Beschluss sei ein Zeichen dafür, dass die Apis weiter eine enge Zusammenarbeit mit der Landeskirche und der evangelischen Gesamtkirchengemeinde wollen. „Christliche Kirchen müssen mehr denn je zusammenhalten“, sagte Buschle.