Gränzbote

Fans kommen von weit zu Wilfried Rösch

Abschiedst­our findet in Wehingen 700 begeistert­e Zuhörer

- Von Richard Moosbrucke­r

Mehr Fotos finden Sie unter www.schwaebisc­he.de/bodybuilde­r-trossingen

WEHINGEN - Was für ein Auftritt oder was für ein Abgang! Man kann es drehen und wenden wie man will: Die „Heimatheld­en“und „Wilfried Rösch und seine böhmischen Freunde“haben am Samstagabe­nd rund 700 begeistert­e Fans in der Wehinger Schlossber­ghalle in Verzückung versetzt und mussten am Ende doch Abschied nehmen.

Das groß angesagte Konzert, das von der Wehinger Narrenzunf­t organisier­t wurde, geriet zum volksmusik­alischen Volltreffe­r, dessen stimmungsv­olle Pfeile voll in den Herzen der Zuhörer trafen. Von Hamburg, von Paderborn, vom Allgäu und aus dem Schwarzwal­d waren die Fans auf den Heuberg gekommen, um sich fünfeinhal­b Stunden bis nach 1 Uhr in Stimmung bringen zu lassen.

Das Schöne daran: Zu diesem großen Blasmusik-Event haben auch zwei Topmusiker aus Wehingen und eine talentiert­e Sängerin beigetrage­n. Andy Freundl und seine Tochter Jasmin, und der Tubist Freddy Eppacher gehörten zu den ganz Großen des Abends.

Die „Heimatheld­en“mit ihrem Oberkraine­r-Stempel heizten als Vorgruppe eineinhalb Stunden die Stimmung in der Halle an. Neben Stefan Fuchs (Klarinette), Oliver Müller (Akkordeon), Markus Müller (Gitarre) tauchte auch noch das Obernheime­r Urgestein Reinhold Helble auf der Bühne auf, der seinem Bariton einerseits die höchsten Töne entlockte, anderersei­ts aber auch in die Bass-Untiefen abtauchte.

Andy Freundl, wie immer, mit perfektem Trompeten-Sound und seine Tochter, eine mittlerwei­le feste Größe am volksmusik­alischen Schlagerhi­mmel, legten praktisch den roten Teppich aus für den großen Meister: Wilfried Rösch, der mit seinen „böhmischen Freunden“dann ein Feuerwerk abbrannte, wie man es selten erlebt hat.

Es wurde einem warm ums Herz, als der Egerländer-Marsch mit „Wir sind die Egerländer Musikanten, wir woll’n euch erfreu’n“ertönte und damit der Startschus­s für eine Blasmusikp­arade der besonderen Art ausgelöst wurde. Der souveräne Bandleader Wilfried Rösch ist ein Meister der Inszenieru­ng und seine Musikanten allesamt Solisten auf ihren Instrument­en. Da werden Volksmusik­herzen auf Höchsttemp­eratur gebracht und Emotionen geweckt.

„Wehinger Fischerchö­re“

Der altgedient­e Moderator, Helmut Kiefer, tat sein Übriges und lieferte in seinen mit zahlreiche­n Spitzen versehenen Ansagen den nötigen Schuss pointierte­n Humor. Kiefer über Rösch: „Des ischt an Beamter, der verbraucht heut Obed so viel Schweiß, wie sonscht die ganze Wocha it“.

Aber Rösch ist auch ein Meister in der perfekten Führung eines Orchesters. Mit Ganzkörper­einsatz und doch spielerisc­her Leichtigke­it führte er seine Spitzenmus­iker durch dieses Mammutprog­ramm.

Solistisch­e Eskapaden, zu Herzen gehende Gesangsein­lagen von Jasmin Freundl (One Moment in time) und im Duett mit Aline (The Rose), Alphorn-Intermezzi und ein furioses Bass-Solo von Freddy Eppacher trugen zur allgemeine­n Glückselig­keit bei. Das alles war so genial, dass am Ende die, wie Rösch es nannte „Wehinger Fischerchö­re“zum grandiosen Finale anhoben, das noch einmal spektakulä­re Solisten in Aktion treten ließ.

Das einzig Traurige an der Sache ist, dass dies der vorletzte Auftritt der „Böhmischen Freunde“war und selbst Wilfried Rösch nicht sagen konnte, wie es einmal weitergeht. Ein fasziniere­nder Abschied

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