Fans kommen von weit zu Wilfried Rösch
Abschiedstour findet in Wehingen 700 begeisterte Zuhörer
Mehr Fotos finden Sie unter www.schwaebische.de/bodybuilder-trossingen
●
WEHINGEN - Was für ein Auftritt oder was für ein Abgang! Man kann es drehen und wenden wie man will: Die „Heimathelden“und „Wilfried Rösch und seine böhmischen Freunde“haben am Samstagabend rund 700 begeisterte Fans in der Wehinger Schlossberghalle in Verzückung versetzt und mussten am Ende doch Abschied nehmen.
Das groß angesagte Konzert, das von der Wehinger Narrenzunft organisiert wurde, geriet zum volksmusikalischen Volltreffer, dessen stimmungsvolle Pfeile voll in den Herzen der Zuhörer trafen. Von Hamburg, von Paderborn, vom Allgäu und aus dem Schwarzwald waren die Fans auf den Heuberg gekommen, um sich fünfeinhalb Stunden bis nach 1 Uhr in Stimmung bringen zu lassen.
Das Schöne daran: Zu diesem großen Blasmusik-Event haben auch zwei Topmusiker aus Wehingen und eine talentierte Sängerin beigetragen. Andy Freundl und seine Tochter Jasmin, und der Tubist Freddy Eppacher gehörten zu den ganz Großen des Abends.
Die „Heimathelden“mit ihrem Oberkrainer-Stempel heizten als Vorgruppe eineinhalb Stunden die Stimmung in der Halle an. Neben Stefan Fuchs (Klarinette), Oliver Müller (Akkordeon), Markus Müller (Gitarre) tauchte auch noch das Obernheimer Urgestein Reinhold Helble auf der Bühne auf, der seinem Bariton einerseits die höchsten Töne entlockte, andererseits aber auch in die Bass-Untiefen abtauchte.
Andy Freundl, wie immer, mit perfektem Trompeten-Sound und seine Tochter, eine mittlerweile feste Größe am volksmusikalischen Schlagerhimmel, legten praktisch den roten Teppich aus für den großen Meister: Wilfried Rösch, der mit seinen „böhmischen Freunden“dann ein Feuerwerk abbrannte, wie man es selten erlebt hat.
Es wurde einem warm ums Herz, als der Egerländer-Marsch mit „Wir sind die Egerländer Musikanten, wir woll’n euch erfreu’n“ertönte und damit der Startschuss für eine Blasmusikparade der besonderen Art ausgelöst wurde. Der souveräne Bandleader Wilfried Rösch ist ein Meister der Inszenierung und seine Musikanten allesamt Solisten auf ihren Instrumenten. Da werden Volksmusikherzen auf Höchsttemperatur gebracht und Emotionen geweckt.
„Wehinger Fischerchöre“
Der altgediente Moderator, Helmut Kiefer, tat sein Übriges und lieferte in seinen mit zahlreichen Spitzen versehenen Ansagen den nötigen Schuss pointierten Humor. Kiefer über Rösch: „Des ischt an Beamter, der verbraucht heut Obed so viel Schweiß, wie sonscht die ganze Wocha it“.
Aber Rösch ist auch ein Meister in der perfekten Führung eines Orchesters. Mit Ganzkörpereinsatz und doch spielerischer Leichtigkeit führte er seine Spitzenmusiker durch dieses Mammutprogramm.
Solistische Eskapaden, zu Herzen gehende Gesangseinlagen von Jasmin Freundl (One Moment in time) und im Duett mit Aline (The Rose), Alphorn-Intermezzi und ein furioses Bass-Solo von Freddy Eppacher trugen zur allgemeinen Glückseligkeit bei. Das alles war so genial, dass am Ende die, wie Rösch es nannte „Wehinger Fischerchöre“zum grandiosen Finale anhoben, das noch einmal spektakuläre Solisten in Aktion treten ließ.
Das einzig Traurige an der Sache ist, dass dies der vorletzte Auftritt der „Böhmischen Freunde“war und selbst Wilfried Rösch nicht sagen konnte, wie es einmal weitergeht. Ein faszinierender Abschied