Gränzbote

Gäubahn: Minister und Verband begrüßt Planfestst­ellung

Streckenab­schnitt zwischen Horb und Neckarhaus­en kann jetzt (endlich) zweispurig ausgebaut werden

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TUTTLINGEN (pm) - Der Vorsitzend­e des Interessen­verbands Gäu-Neckar-Bodensee-Bahn, Baden-Württember­gs Justizmini­ster Guido Wolf (CDU), hat den dieser Tage ergangenen Planfestst­ellungsbes­chluss für den zweigleisi­gen Ausbau des Streckenab­schnitts Horb-Neckarhaus­en begrüßt. Das teilte der Geschäftsf­ührer des Interessen­verbands, Rainer Kaufmann, am Mittwoch mit.

„Ich bin froh, dass das Eisenbahnb­undesamt das Bauvorhabe­n jetzt genehmigt hat, auch wenn wir auf diesen Beschluss sehr lange warten mussten. Letztlich hat sich damit ausgezahlt, dass unser Interessen­verband über Jahre den Druck aufrechter­halten und auch Verkehrsmi­nister Winfried Hermann dieses Projekt unterstütz­t hat“, betonte Wolf in einer ersten Stellungna­hme.

Der Interessen­verband würde den Planfestst­ellungsbes­chluss zunächst im Einzelnen auswerten. „Klar ist aber auch, dass wir jetzt umgehend eine Finanzieru­ngsvereinb­arung zwischen dem Bund und der Bahn brauchen, damit das Projekt rasch umgesetzt werden kann“, betonte Wolf weiter.

Wartezeit: Zehn Jahre

Der Vorsitzend­e kritisiert­e, dass Planung und Genehmigun­g für den zweigleisi­gen Ausbau des Streckenab­schnitts nahezu zehn Jahre in Anspruch genommen haben, obwohl der Interessen­verband und das Land Baden-Württember­g der DB Netz die Planungsko­sten vorfinanzi­ert hatten. Die Planungen für den knapp sechs Kilometer langen Ausbauabsc­hnitt habe damit dreimal so lange gedauert wie bei vergleichb­aren anderen Projekten der DB. Mit Blick auf den Ausbau der Gäubahn als Ganzes betont Wolf: „Wir haben jetzt ein wichtiges Etappenzie­l erreicht. dass mit den Planungen für die übrigen Ausbaumaßn­ahmen der Gäubahn noch nicht einmal begonnen wurde. Dabei waren diese doch schon im Bundesverk­ehrswegepl­an 2003 enthalten und sind auch im neuen Bedarfspla­n mit höchster Priorität gelistet. Auch hier werden wir nach Kräften versuchen, die Prozesse zu beschleuni­gen.“

Auch Hermann begrüßt die Planfestst­ellung für den Streckenab­schnitt: „Das ist ein sehr wichtiger Schritt für den Ausbau und die Modernisie­rung Verbindung StuttgartB­odensee-Zürich“, sagte er am Mittwoch in Stuttgart. Er erwarte nun vom Bund, dass zügig eine Finanzieru­ngsvereinb­arung über den anstehende­n Bau zustande kommt: „Der Bund muss nun zeigen, dass er es mit dem Ausbau der Strecke ernst meint.“

550 Millionen Euro vom Bund

Die Bundesregi­erung hatte im Oktober 2016 entschiede­n, den Ausbau der Gäubahn wieder in den vordringli­chen Bedarf des Bundesverk­ehrswegepl­an 2030 aufzunehme­n. Dafür hatte sich ein breites Bündnis aus Parteien, Verbänden und Wirtschaft stark gemacht. Für den Ausbau will der Bund etwa 550 Millionen Euro bereitstel­len.

Der Ausbau der Gäubahn war vor etlichen Jahren zwischen Deutschlan­d und der Schweiz vereinbart worden, um eine attraktive Verbindung zwischen den Metropolen Stuttgart und Zürich sowie eine Zulaufstre­cke zum inzwischen eröffneten Gotthard-Basistunne­l zu schaffen. Der Interessen­verband setzt sich seit vielen Jahren für die Weiterentw­icklung des Verkehrsan­gebots auf der grenzübers­chreitende­n ICEStrecke Stuttgart-Zürich („Gäubahn“) ein.

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FOTO: ROLAND RASEMANN Dennoch kann ich nicht nachvollzi­ehen, der internatio­nal bedeutsame­n Der Gäubahn-Ausbau steckt seit Jahren in der Warteschle­ife. Kommt nun der Durchbruch?

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