Gränzbote

13-Jähriger lebensgefä­hrlich verletzt

Feuer im Dachgescho­ss eines Mehrfamili­enhauses – Junge wird in Spezialkli­nik behandelt

- Von Marc Eich

(sbo) - Dramatisch­e Minuten in VSSchwenni­ngen: Bei einem Wohnungsbr­and ist ein 13-jähriger Junge lebensgefä­hrlich und 13 weitere Personen leicht verletzt worden. Das Feuer war am Dienstag gegen 8.30 Uhr im Dachgescho­ss eines Mehrfamili­enhauses ausgebroch­en.

Dichter Rauch quoll beim Eintreffen der Feuerwehr VS-Schwenning­en aus den Dachfenste­rn, vor dem Haus in der Espanstraß­e spielten sich wahre Dramen ab. Denn dort standen Familienan­gehörige, die sich in der Dachgescho­sswohnung befunden hatten, als der Brand ausbrach. Und sie machten deutlich: Oben in der Wohnung ist noch ein Kind! Wie Polizeispr­echer Dieter Popp erklärte, hatten sich in der Wohnung neben den Eltern drei weitere Kinder aufgehalte­n. Die Frau sowie die beiden drei und elf Jahre alten Schwestern des Jungen hatte der Vater zunächst in Sicherheit gebracht, als dieser jedoch seinen 13jährigen Sohn retten wollte, konnte er die Wohnung nicht mehr betreten.

Ein Trupp unter Atemschutz begab sich daraufhin sofort zur Menschenre­ttung in die Wohnung. Im dortigen Dachgescho­ss stand das Wohnzimmer in Vollbrand, als sich die Retter auf der Suche nach dem Sohn der Familie einen Weg durch Rauch und Flammen bahnten. Während weitere Atemschutz­träger die

Sonderverö­ffentlichu­ng Schwäbisch­e Zeitung Wohnung betraten, um die Löschmaßna­hmen einzuleite­n, wurde das Kind entdeckt und ins Freie gebracht. Es wurde durch die Rauchgase lebensgefä­hrlich verletzt, sodass sofort lebensrett­ende Maßnahmen eingeleite­t werden mussten. Der Junge wurde zunächst in das Schwarzwal­d-Baar-Klinikum eingeliefe­rt, später aber per Hubschraub­er in eine Spezialkli­nik verlegt. Auch seine zwei Schwestern kamen ins Klinikum, konnten dieses aber kurze Zeit später wieder verlassen.

Ein Großaufgeb­ot an Rettungskr­äften kümmerte sich, während der Notarzt um das Leben des Jungen kämpfte, um 13 weitere Betroffene. Diese wurden laut Angaben der Polizei ebenfalls durch Rauchgase verletzt. Neben mehreren Rettungswa­gen wurden hierfür auch die Einsatzkrä­fte des DRK-Ortsverein­s an den Brandort beordert. Sie stellten zur weiteren Versorgung ein Zelt auf, in dem später dann auch der Notfallnac­hsorgedien­st die Angehörige­n betreute. Koordinier­t wurde die Arbeit des DRK vom organisato­rischen Leiter des Rettungsdi­enstes.

Den Brand brachte die Feuerwehr, die mit rund 45 Kräften, der Führungsgr­uppe C sowie dem stellvertr­etenden Kreisbrand­meister Christoph Kleiner vor Ort war, derweil schnell unter Kontrolle. Durch das Feuer ist die Wohnung vorerst nicht mehr bewohnbar. Die Familie kam vorerst bei Bekannten unter.

Noch während der Maßnahmen der Feuerwehr kamen zudem Beamte des Kriminalda­uerdienste­s und der Kriminalpo­lizei an die Einsatzste­lle, um den Brandort zu begutachte­n. Dabei wurde auch festgestel­lt, dass das Gebäude, das im Privateige­ntum steht, nicht mit Rauchmelde­rn ausgestatt­et ist. Die Wohnung wurde nach einer ersten Begehung versiegelt, um am Mittwoch weitere Ermittlung­en aufnehmen zu können.

Bislang ist noch unklar, wie es zu dem Brand kommen konnte, Anhaltspun­kte auf eine vorsätzlic­he Brandlegun­g liegen laut Polizei nicht vor. Der Sachschade­n wird von den Beamten auf rund 50 000 Euro geschätzt.

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FOTO: EICH Mit der Drehleiter dringen die Feuerwehrl­eute ins Dachgescho­ss vor.
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