Mit fetziger Musik in den Frühling
Bläserensemble gibt Konzert in der Auferstehungskirche
TUTTLINGEN (sb) - Das immer noch namenlose Bläserensemble unter der Leitung des Posaunisten Matthias Schneider hat jüngst ein Frühjahrskonzert in der Auferstehungskirche gegeben. In technischer Perfektion, aber auch in gefühlsmäßigem Erfassen der musikalischen Aussage jeder Musik, von J.S.Bach bis Duke Ellington, erfreuten sie wieder die große Anzahl von Besuchern.
Erst stand nur Andreas Pfitscher mit Flügelhorn vorne und fing an zu spielen. Doch allmählich kamen immer mehr Töne dazu. Woher? Im ganzen Kirchenraum verteilt spielte das Quintett auswendig Basin Street Blues von Spencer Williams und kam, einer um den andern, weiter musizierend allmählich in den Altarraum. Spaß gehörte schon immer zu diesen jungen Musikern. Hätten sie doch gerne als Violinisten im Orchester Mozarts Zauberflöte-Ouvertüre gespielt. Da dies nicht möglich ist, arrangierte Matthias Schneider das ganze Werk für fünf Bläser.
Weiter spielten sie die berühmte Air von J.S. Bach im Arrangement von Stefan Mat. Dann ging es mit fetziger amerikanischer Musik in den musikalischen Frühling. Der Trompeter Jonas Schneider führte locker durchs Programm und erwähnte, dass vier der Musiker mit einem Solopart glänzen konnten.
In Amazing Graze durfte gleich Jonas Schneider brillieren, in Misty dann Andreas Pfitscher mit dem Flügelhorn schwelgen. In dem spanischen La Virgen de la Macarena, der Musik auf ein Marienbild, glänzte der virtuose Trompeter Johannes Elsäßer.Das witzigste Stück war Tuba Tiger Rag von Harry DeCosta, in dem der Tubist Fabian Zepf die Hörer zum Staunen brachte. Wie kann man mit einem so großen Instrument so schnelle Töne spielen? Mit seinen flinken Fingern konnte er es.
Musiker kommen bei Publikum an
Matthias Schneider hatte für sich kein Posaunensolo ins Programm genommen, jedoch hatte er genügend Solostellen in all den Musiken zu spielen. Nur noch das raffinierte „It Don’t Mean a Thing“von Duke Ellington sei erwähnt, welches das glanzvolle Spiel dieser fünf Musiker nochmals zeigte. Nach langem Applaus gab es als Zugabe den gar flott gespielten Florentiner Marsch von Fucik.