Schüler beherrschen ihr Rad nun besser
Schillerschule und Württembergischer Radsportverband organisieren Aktionstag
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SPAICHINGEN - 300 Schüler und fast 50 Eltern haben sich am Freitag am Aktionstag „RadHelden“an der Spaichinger Schillerschule beteiligt. Ziel der Veranstaltung des Württembergischen Radsportverbands war es, die Sicherheit der Erst- bis Viertklässler im Straßenverkehr zu erhöhen. Das Konzept basiert auf der Einbindung der Eltern an den einzelnen Stationen mit gezielten Übungen – auch mit dem Ziel, Mütter und Väter für die Belange ihrer Kinder auf dem Drahtesel zu sensibilisieren. Denn längst nicht jedes beherrscht sein Fahrrad so, wie es sein sollte, um schadenfrei im Straßenverkehr unterwegs zu sein.
An der Station „Lenken - Steuern Geschicklichkeit“ist Stau. Viele Kinder warten, dass sie endlich losfahren können. Ein Mädchen startet, fährt kurz einhändig, um einen Ball entgegenzunehmen, den ihr eine Mutter reicht. Ein paar Meter weiter wirft es den Ball während der Fahrt in einen Korb. Treffer. „Meine Tochter Laura ist etwas ängstlich im Straßenverkehr“, sagt Tina Tome, eine der Mütter. „Da kann eine solche Aktion gut helfen.“
14 Stationen aufgebaut
An 14 über den Schulhof verteilten Stationen können die Schillerschüler heute den sicheren Umgang mit ihrem eigenen Fahrrad trainieren. Dazu gehören etwa richtiges Anfahren und Absteigen, korrektes Überholen, Slalomfahren oder die Fahrt über eine Wippe. Lena Russ vom Radsportverband tourt mit der Aktion derzeit durch die Schulen Baden-Württembergs. „Die Kinder entscheiden selber, wie sie die jeweilige Station meistern – im Straßenverkehr müssen auch sie die Entscheidung treffen. Wenn sie etwas nicht können, steigen sie ab oder fahren um das Hindernis herum.“So würden viele Mädchen und Jungen das richtige Auf- und Absteigen nicht hinkriegen. Heute könnten sie „motorische Grundnotwendigkeiten“erlernen. Die Verantwortung an den Stationen liege bei den Eltern, erläutert Russ. Sie müssten den Schwierigkeitsgrad variieren – je nachdem, ob ein Erstoder Viertklässler sie absolviert. Weiterer positiver Effekt: „Einige Eltern und Kinder trainieren automatisch zuhause weiter.“
Dicht umlagert ist auch die Rampe: Mütter teilen die Grundschüler in Gruppen ein. Nacheinander fahren sie, bisweilen auch mit dem Roller, aus vier Richtungen darüber. Und der ein oder andere braucht nschubhilfe, um das Hindernis zu bewältigen. „Nicht alle sind in der Lage, ihr Fahrrad sicher zu fahren“, sagt die stellvertretende Schulleiterin Carola Krauß. Die Schüler würden ihr Gefährt heute intensiver kennenlernen, „und daheim kriegen sie nicht so viel mit wie hier“. Krauß kann sich eine Wiederholung des Aktionstags vorstellen. „Schließlich sind wir eine bewegungsfreundliche Schule – da passt das super ins Profil.“
Und was halten die Kinder von der Aktion? An der Station „Kreisverkehr“lernen sie, wie man mittels Handzeichen richtig in einen Kreisel einfährt. Ein paar Jungs meinen, dass sie bei der „RadHelden“-Aktion nicht viel Neues gelernt hätten. Anderen gefällt es besser: „Es ist eine gute Aktion“, befindet der neunjährige Taha. „Es macht Spaß und man lernt was dazu.“