Gränzbote

Schüler beherrsche­n ihr Rad nun besser

Schillersc­hule und Württember­gischer Radsportve­rband organisier­en Aktionstag

- Von Michael Hochheuser

SPAICHINGE­N - 300 Schüler und fast 50 Eltern haben sich am Freitag am Aktionstag „RadHelden“an der Spaichinge­r Schillersc­hule beteiligt. Ziel der Veranstalt­ung des Württember­gischen Radsportve­rbands war es, die Sicherheit der Erst- bis Viertkläss­ler im Straßenver­kehr zu erhöhen. Das Konzept basiert auf der Einbindung der Eltern an den einzelnen Stationen mit gezielten Übungen – auch mit dem Ziel, Mütter und Väter für die Belange ihrer Kinder auf dem Drahtesel zu sensibilis­ieren. Denn längst nicht jedes beherrscht sein Fahrrad so, wie es sein sollte, um schadenfre­i im Straßenver­kehr unterwegs zu sein.

An der Station „Lenken - Steuern Geschickli­chkeit“ist Stau. Viele Kinder warten, dass sie endlich losfahren können. Ein Mädchen startet, fährt kurz einhändig, um einen Ball entgegenzu­nehmen, den ihr eine Mutter reicht. Ein paar Meter weiter wirft es den Ball während der Fahrt in einen Korb. Treffer. „Meine Tochter Laura ist etwas ängstlich im Straßenver­kehr“, sagt Tina Tome, eine der Mütter. „Da kann eine solche Aktion gut helfen.“

14 Stationen aufgebaut

An 14 über den Schulhof verteilten Stationen können die Schillersc­hüler heute den sicheren Umgang mit ihrem eigenen Fahrrad trainieren. Dazu gehören etwa richtiges Anfahren und Absteigen, korrektes Überholen, Slalomfahr­en oder die Fahrt über eine Wippe. Lena Russ vom Radsportve­rband tourt mit der Aktion derzeit durch die Schulen Baden-Württember­gs. „Die Kinder entscheide­n selber, wie sie die jeweilige Station meistern – im Straßenver­kehr müssen auch sie die Entscheidu­ng treffen. Wenn sie etwas nicht können, steigen sie ab oder fahren um das Hindernis herum.“So würden viele Mädchen und Jungen das richtige Auf- und Absteigen nicht hinkriegen. Heute könnten sie „motorische Grundnotwe­ndigkeiten“erlernen. Die Verantwort­ung an den Stationen liege bei den Eltern, erläutert Russ. Sie müssten den Schwierigk­eitsgrad variieren – je nachdem, ob ein Erstoder Viertkläss­ler sie absolviert. Weiterer positiver Effekt: „Einige Eltern und Kinder trainieren automatisc­h zuhause weiter.“

Dicht umlagert ist auch die Rampe: Mütter teilen die Grundschül­er in Gruppen ein. Nacheinand­er fahren sie, bisweilen auch mit dem Roller, aus vier Richtungen darüber. Und der ein oder andere braucht nschubhilf­e, um das Hindernis zu bewältigen. „Nicht alle sind in der Lage, ihr Fahrrad sicher zu fahren“, sagt die stellvertr­etende Schulleite­rin Carola Krauß. Die Schüler würden ihr Gefährt heute intensiver kennenlern­en, „und daheim kriegen sie nicht so viel mit wie hier“. Krauß kann sich eine Wiederholu­ng des Aktionstag­s vorstellen. „Schließlic­h sind wir eine bewegungsf­reundliche Schule – da passt das super ins Profil.“

Und was halten die Kinder von der Aktion? An der Station „Kreisverke­hr“lernen sie, wie man mittels Handzeiche­n richtig in einen Kreisel einfährt. Ein paar Jungs meinen, dass sie bei der „RadHelden“-Aktion nicht viel Neues gelernt hätten. Anderen gefällt es besser: „Es ist eine gute Aktion“, befindet der neunjährig­e Taha. „Es macht Spaß und man lernt was dazu.“

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