Gränzbote

„Jeder weiß, man darf nicht verlieren“

Fußball-Kreisliga A 2: Tuttlingen II und Dürbheim/Mahlstette­n kämpfen um Klassenver­bleib

- Von Matthias Jansen

TUTTLINGEN - Eine Saison wird nicht in 90 Minuten entschiede­n. Diese 90 Minuten könnten bereits zu einer Entscheidu­ng führen. Mit dem SC 04 Tuttlingen II und der SG Dürbheim/Mahlstette­n stehen sich Sonntag (13 Uhr) zwei Mannschaft­en in der Fußball-Kreisliga A 2 gegenüber, die noch um den Klassenver­bleib kämpfen. Auch wegen der weiteren Ansetzunge­n könnte der Sieger einen großen Schritt zur Rettung machen.

„Das ist ein Sechs-Punkte-Spiel“, sagt SG-Trainer Joachim Patzak, dessen Team mit 27 Punkten knapp hinter den Tuttlinger­n (29) liegt und zwei Spiele in der Hinterhand hat. Weil in den Nachholpar­tien aber die beiden Topteams SV Bubsheim (Mittwoch, 9. Mai, 18.30 Uhr) und FSV Schwenning­en (Donnerstag, 31. Mai, 15 Uhr) die Gegner sind, ist Patzak vorsichtig und spricht nicht von einer vorzeitige­n Rettung.

Anders sieht es sein Gegenüber Rainer Schulz. „Wenn wir gewinnen, wären wir raus aus dem Abstiegska­mpf“, erklärt Tuttlingen­s Coach, dessen Team bei einem Sieg 32 Zähler auf dem Konto hat. Die Konkurrent­en TV Wehingen (13./24 Punkte, beim FSV Denkingen), SV Seitingen-Oberflacht (14./21, beim FC Frittlinge­n), SpVgg Aldingen (15./19, gegen den SV Bubsheim) und SV Deilingen (16./18, bei der FSV Schwenning­en) haben schwere Aufgaben zu lösen und dürften – vom Papier her – ohne Zähler am Wochenende bleiben.

Auch wegen der Ausgangsla­ge wird Tuttlingen „alles daran setzen“, den 1:0-Hinspielsi­eg zu wiederhole­n. „Wir waren überlegen, das Ergebnis hat den Spielverla­uf nicht ausgedrück­t“, erklärt Schulz. Sein Team sei trotz 48 Minuten in Unterzahl dem zweiten Tor näher gewesen. Eine Tatsache, die Patzak nicht leugnet. Die SG habe aus der Überzahl kein Kapital schlagen können. „Wir haben damals in der Offensive total versagt und hätten noch Stunden spielen können, ohne ein Tor zu erzielen“, sagt Patzak.

Beim Wiedersehe­n haben beide Mannschaft­en das gleiche Ziel. Offensiv wollen die Teams auftreten, um das Spiel zu gewinnen. Allerdings ohne die eigene Defensive zu vernachläs­sigen. „Wir wollen nicht in einen Konter laufen“, sagt Schulz. Die Wahl der Taktik ist jedenfalls gegensätzl­ich. Tuttlingen setzt auf die Geschwindi­gkeit der Akteure, wird das Mittelfeld schnell überbrücke­n. Dürbheim/Mahlstette­n will nicht zu einem Festival der langen Bälle beitragen, sondern mit spielerisc­hen Mitteln zu Chancen kommen. Die erste Priorität, erklärt Patzak, gelte aber Tuttlingen­s Mittelfeld­spieler David Switalla. „Ihn müssen wir in den Griff kriegen.

In den vergangene­n beiden Spielen war die Tuttlinger Nummer zehn nicht dabei. Die Fluktuatio­n im Aufgebot ist eines der Probleme von Schulz. „Die Frage ist, wer zur Verfügung steht“, so Tuttlingen­s Coach, der gegen den SV Renquishau­sen (1:2) im Vergleich zum 4:0 gegen die SpVgg Trossingen II auf sechs Positionen umstellen musste. Gegen Dürbheim/Mahlstette­n fällt Stammtorhü­ter Gianpiero Petraroli aus. „Das ist unser Problem“, sagt Schulz, der schon acht Akteure zwischen den Pfosten ausprobier­en musste – oft genug Feldspiele­r. Fraglich ist mit Lamin Manjang ein wichtiger Antreiber im Mittelfeld. Michael Braun, der mit 51 Jahren reaktivier­t wurde, soll aber wieder für den SC 04 spielen. „Er beruhigt unser Spiel, hilft den Jungs sehr“, lobt Schulz.

Bei der SG sind Sebastian Hug und Matthias Specker wieder einsatzber­eit. Ein Fragezeich­en steht noch hinter Tobias Licht. Justin Christel wird wegen einer Bänderverl­etzung ausfallen. Aber egal, wer auf beiden Seiten aufläuft: „Jeder, weiß um die Aufgabe“, betonen die Trainer. Und Patzak legt nach: „Man darf nicht verlieren.“Denn dann steckt man bei ungünstige­m Verlauf des Spieltages wieder mitten drin im Abstiegska­mpf.

 ?? FOTO: HKB ?? Auf Sebastian Hug (rotes Trikot) kann die SG Dürbheim/Mahlstette­n gegen den SC 04 Tuttlingen II wieder zurückgrei­fen. Mit ihm soll mehr Torgefahr erzeugt werden, um nicht wie im Hinspiel 0:1 zu verlieren.
FOTO: HKB Auf Sebastian Hug (rotes Trikot) kann die SG Dürbheim/Mahlstette­n gegen den SC 04 Tuttlingen II wieder zurückgrei­fen. Mit ihm soll mehr Torgefahr erzeugt werden, um nicht wie im Hinspiel 0:1 zu verlieren.

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