„Jeder weiß, man darf nicht verlieren“
Fußball-Kreisliga A 2: Tuttlingen II und Dürbheim/Mahlstetten kämpfen um Klassenverbleib
●
TUTTLINGEN - Eine Saison wird nicht in 90 Minuten entschieden. Diese 90 Minuten könnten bereits zu einer Entscheidung führen. Mit dem SC 04 Tuttlingen II und der SG Dürbheim/Mahlstetten stehen sich Sonntag (13 Uhr) zwei Mannschaften in der Fußball-Kreisliga A 2 gegenüber, die noch um den Klassenverbleib kämpfen. Auch wegen der weiteren Ansetzungen könnte der Sieger einen großen Schritt zur Rettung machen.
„Das ist ein Sechs-Punkte-Spiel“, sagt SG-Trainer Joachim Patzak, dessen Team mit 27 Punkten knapp hinter den Tuttlingern (29) liegt und zwei Spiele in der Hinterhand hat. Weil in den Nachholpartien aber die beiden Topteams SV Bubsheim (Mittwoch, 9. Mai, 18.30 Uhr) und FSV Schwenningen (Donnerstag, 31. Mai, 15 Uhr) die Gegner sind, ist Patzak vorsichtig und spricht nicht von einer vorzeitigen Rettung.
Anders sieht es sein Gegenüber Rainer Schulz. „Wenn wir gewinnen, wären wir raus aus dem Abstiegskampf“, erklärt Tuttlingens Coach, dessen Team bei einem Sieg 32 Zähler auf dem Konto hat. Die Konkurrenten TV Wehingen (13./24 Punkte, beim FSV Denkingen), SV Seitingen-Oberflacht (14./21, beim FC Frittlingen), SpVgg Aldingen (15./19, gegen den SV Bubsheim) und SV Deilingen (16./18, bei der FSV Schwenningen) haben schwere Aufgaben zu lösen und dürften – vom Papier her – ohne Zähler am Wochenende bleiben.
Auch wegen der Ausgangslage wird Tuttlingen „alles daran setzen“, den 1:0-Hinspielsieg zu wiederholen. „Wir waren überlegen, das Ergebnis hat den Spielverlauf nicht ausgedrückt“, erklärt Schulz. Sein Team sei trotz 48 Minuten in Unterzahl dem zweiten Tor näher gewesen. Eine Tatsache, die Patzak nicht leugnet. Die SG habe aus der Überzahl kein Kapital schlagen können. „Wir haben damals in der Offensive total versagt und hätten noch Stunden spielen können, ohne ein Tor zu erzielen“, sagt Patzak.
Beim Wiedersehen haben beide Mannschaften das gleiche Ziel. Offensiv wollen die Teams auftreten, um das Spiel zu gewinnen. Allerdings ohne die eigene Defensive zu vernachlässigen. „Wir wollen nicht in einen Konter laufen“, sagt Schulz. Die Wahl der Taktik ist jedenfalls gegensätzlich. Tuttlingen setzt auf die Geschwindigkeit der Akteure, wird das Mittelfeld schnell überbrücken. Dürbheim/Mahlstetten will nicht zu einem Festival der langen Bälle beitragen, sondern mit spielerischen Mitteln zu Chancen kommen. Die erste Priorität, erklärt Patzak, gelte aber Tuttlingens Mittelfeldspieler David Switalla. „Ihn müssen wir in den Griff kriegen.
In den vergangenen beiden Spielen war die Tuttlinger Nummer zehn nicht dabei. Die Fluktuation im Aufgebot ist eines der Probleme von Schulz. „Die Frage ist, wer zur Verfügung steht“, so Tuttlingens Coach, der gegen den SV Renquishausen (1:2) im Vergleich zum 4:0 gegen die SpVgg Trossingen II auf sechs Positionen umstellen musste. Gegen Dürbheim/Mahlstetten fällt Stammtorhüter Gianpiero Petraroli aus. „Das ist unser Problem“, sagt Schulz, der schon acht Akteure zwischen den Pfosten ausprobieren musste – oft genug Feldspieler. Fraglich ist mit Lamin Manjang ein wichtiger Antreiber im Mittelfeld. Michael Braun, der mit 51 Jahren reaktiviert wurde, soll aber wieder für den SC 04 spielen. „Er beruhigt unser Spiel, hilft den Jungs sehr“, lobt Schulz.
Bei der SG sind Sebastian Hug und Matthias Specker wieder einsatzbereit. Ein Fragezeichen steht noch hinter Tobias Licht. Justin Christel wird wegen einer Bänderverletzung ausfallen. Aber egal, wer auf beiden Seiten aufläuft: „Jeder, weiß um die Aufgabe“, betonen die Trainer. Und Patzak legt nach: „Man darf nicht verlieren.“Denn dann steckt man bei ungünstigem Verlauf des Spieltages wieder mitten drin im Abstiegskampf.