16-jährige Inderin vergewaltigt und verbrannt
NEU DELHI (AFP) - Ein neuer Vergewaltigungsfall löst in Indien Entsetzen aus: Eine 16-Jährige wurde im Osten des Landes missbraucht und dann bei lebendigem Leib verbrannt. 14 Verdächtige wurden am Samstag festgenommen, der zunächst flüchtige Hauptbeschuldigte konnte am Sonntag bei Verwandten gefasst werden.
Die Täter hatten das junge Mädchen am Donnerstag aus ihrem Haus im Bundesstaat Jharkhand entführt, während ihre Familie gerade eine Hochzeit besuchte. Sie vergewaltigten die junge Frau in einem Wald. Die Familie des Opfers meldete die Tat anschließend dem Dorfrat, der zwei Beschuldigte am Freitag zu 100 Rumpfbeugen und einer Geldbuße von umgerechnet 620 Euro verurteilte. Lokale Ältestenräte verhandeln in Indien häufig Streitfälle. Obwohl sie keine formelle juristische Funktion haben, üben sie in ländlichen Gebieten großen Einfluss aus.
Aus Wut über die Strafe habe der Hauptverdächtige am Freitag zusammen mit Komplizen das Haus der Jugendlichen angezündet, sagte ein Polizeibeamter der Nachrichtenagentur AFP. Die 16-Jährige verbrannte bei lebendigem Leib. Die Täter flohen, konnten dann aber aufgespürt und festgenommen werden.
Wie der Polizeivertreter Shambhu Thakur sagte, wurde auch der Dorfvorsteher in Gewahrsam genommen, „da er eine Strafe verkündet hat, die zu dem Mord geführt hat“. Die Familie des Opfers wurde unter Polizeischutz gestellt.
Der Mord ist der jüngste Vorfall in einer Reihe von sexuellen Gewalttaten in Indien. Nach Bekanntwerden einer Gruppenvergewaltigung und Ermordung eines achtjährigen Mädchens im vorigen Monat fanden landesweit Proteste statt. Die Regierung ordnete daraufhin die Einführung der Todesstrafe für Vergewaltiger von Kindern an.