Eine Zeitmaschine auf dem Weg zum Mars
Mit „InSight“ist ein neuer Lander der Nasa gestartet
●Schauspieler
Jörg Hartmann
(Foto: dpa), der in der TV-Serie „Weißensee“einen linientreuen StasiOffizier spielt, hat vor Vorurteilen gegenüber Ostdeutschen gewarnt. Zwar bereite ihm das „Abdriften des Ostens ins Rechtspopulistische“Sorgen. Das „Vorurteil des frustrierten Ostdeutschen“halte er aber für gefährlich, sagte der 48-Jährige „Zeit Online“im Interview. „Ich denke, der Erfolg des Rechtspopulismus hat eher mit der Krise des Mannes zu tun. Der ist völlig überfordert damit, dass die Frau ihm nun auch offiziell ebenbürtig und nicht mehr nur das Heimchen am Herd ist.“Die vierte Staffel von „Weißensee“startet am Dienstag. (dpa)
George Bush
(Foto: AFP), der ehemalige USPräsident, ist nach zwei Wochen aus dem Krankenhaus entlassen worden. Der 93Jährige sei „froh, nach Hause zu kommen“, teilte der Sprecher der Bush-Familie mit. Bush war einen Tag nach der Beerdigung seiner Frau Barbara, die im Alter von 92 Jahren gestorben war, ins Krankenhaus gekommen. Das Paar war 73 Jahre lang verheiratet. (dpa)
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VANDENBERG (dpa) - Puls? Temperatur? Reflexe? Dem Mars steht eine große Untersuchung bevor. „Der erste gründliche Check-Up seiner Vitalfunktionen seit der Planet sich vor 4,5 Milliarden Jahren geformt hat“, heißt es von der US-Raumfahrtbehörde Nasa. Durchführen soll die Untersuchung der Lander „InSight“, der am Samstag an Bord einer „Atlas“-Rakete von der Vandenberg Air Force Base im US-Bundesstaat Kalifornien gestartet ist und Ende November auf dem Mars landen soll.
Die rund 650 Millionen Euro teure Mission – die erste, die von der Westküste der USA aus zu einem anderen Planeten startet –, ist auf zwei Jahre angelegt. Eigentlich war der Beginn schon für 2016 geplant. Wegen eines undichten Forschungsinstruments musste der Start damals jedoch um zwei Jahre verschoben werden. Das Design des 360 Kilogramm schweren Landers basiert vor allem auf der Raumsonde „Phoenix“, die 2008 auf dem Mars landete und einige Monate lang Daten funkte. Anders als beispielsweise der Rover „Curiosity“kann „InSight“nicht rollen, sondern bleibt stationär an einem Ort.
Wie vital ist der Planet?
Der Lander muss stillhalten, sonst könnten die sensiblen wissenschaftlichen Instrumente kaputtgehen, mit denen er die Vitalfunktionen des Planeten vermessen soll. Eines der zentralen Vorhaben ist die Messung der Temperatur, also des Wärmeflusses. Dafür hat die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt ein Messgerät entwickelt, das bis zu fünf Meter unter die Oberfläche des Planeten vordringen kann.
Wichtig ist den Experten auch die Messung des Planeten-Pulses. Ein Seismometer registriert Erschütterungen, die etwa durch Beben hervorgerufen werden. Bis zu 100 Marsbeben erwarten die Nasa-Wissenschaftler im Lauf der zweijährigen Mission, wahrscheinlich nicht stärker als 6.0 auf der Richter-Skala.
Die Forscher versprechen sich von der Mission aber nicht nur neue Erkenntnisse über den Mars, sondern auch über die Entstehung der Erde. „,InSight’ ist in mancher Hinsicht wie eine wissenschaftliche Zeitmaschine, die uns Informationen über die frühesten Entstehungsphasen des Mars vor 4,5 Milliarden Jahren bringen wird“, sagt Nasa-Manager Bruce Banerdt, der seit mehr als 25 Jahren an der Mission arbeitet. „Das wird uns dabei helfen zu verstehen, wie Gesteinsbrocken sich formieren, etwa die Erde, ihr Mond und sogar Planeten in anderen Sonnensystemen.“
„InSight“(Abkürzung für „Interior Exploration using Seismic Investigations, Geodesy and Heat Transport“) wird auf dem Mars bei weitem nicht alleine sein. Seit mehr als 50 Jahren nimmt die Nasa den Planeten ins Visier, derzeit rollen unter anderem die Rover „Opportunity“und „Curiosity“über den Planeten. Mit „Mars2020“steht auch schon der „InSight“-Nachfolger in den Startlöchern.
Dass eine Marslandung aber aller Erfahrung zum Trotz immer noch eine hochkomplexe Sache ist, erlebte 2016 die europäische Raumfahrtagentur Esa: Ihre Sonde „Schiaparelli“stürzte infolge eines Computerfehlers beim Landeanflug ab.