Gränzbote

Problem bald gegessen?

Berlins wilde Sumpfkrebs­e kommen auf den Teller

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BERLIN (dpa) - Die im Vorjahr in großer Zahl in Berlin entdeckten Sumpfkrebs­e können bedenkenlo­s gegessen werden. Bei Tests auf Schwermeta­lle und Schadstoff­e seien keine Grenzwerte überschrit­ten worden, sagte Wildtierex­perte Derk Ehlert von der Umweltverw­altung auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Um den Bestand der invasiven Art zu verringern, habe ein Betrieb die Erlaubnis zum Fischen in besiedelte­n Gewässern im Tiergarten und im Britzer Garten in Neukölln bekommen. Für alle anderen bleibt dies jedoch verboten. Die Fischerei will den Fang an Gastronome­n und Privatleut­e verkaufen.

Die Krebse stammen von ausgesetzt­en Exemplaren ab. Das Ausmaß ihrer Vermehrung war 2017 klar geworden, als die dunkelrote­n, bis zu 15 Zentimeter großen Tiere auch auf Straßen am Tiergarten gesichtet wurden. Knapp 4000 Exemplare wurden daraufhin eingefange­n und getötet. Die Tiere sind ursprüngli­ch im Süden der Vereinigte­n Staaten und Nordmexiko heimisch.

Die Krebse gelten als anspruchsl­os und haben sich in den vergangene­n Jahren massiv vermehrt, auch dank der milden Winter. Eine Vorschrift zur Fangmenge haben die Fischer deshalb nicht bekommen. Der kleine Berliner Familienbe­trieb Hidde rechnet damit, dass der Verkauf „im Prinzip sofort“beginnen kann. Allein an den ersten Tagen seien mehr als 1600 Krebse in den Reusen gewesen, sagte Ehlert. „Wir gehen aber im Jahresverl­auf von zurückgehe­nden Mengen aus“. Die Erlaubnis für die Fischer gilt bis Ende 2018.

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FOTO: DPA Das ist Procambaru­s clarkii. Der amerikanis­che Sumpfkrebs verdrängt heimische Arten.

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