Matthias Berg begeistert im Hospiz Geisingen die Besucher
Einrichtung feiert zehnjähriges Bestehen – Paralympics-Sieger hält Vortrag über Lebenseinstellung
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GEISINGEN - „Haben Sie keinen Grill zuhause?“, hat sich Matthias Berg gewundert, als er den Besucheransturm auf seinen Vortrag anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Hospizgruppe Geisingen gesehen hat. In der Geisinger Stadthalle sprach der ehemalige Paralympics-Star aus Trossingen am Samstag vor den vielen Zuhörern aus der ganzen Region über sein Leben mit Behinderungen.
Berg ging auch auf die Arbeit der Hospizgruppe ein. „Sie sind die Personen, die den Weg begleiten und brauchen hierfür Kraft und Stabilität“, wandte sich Berg an die 17 Hospizmitarbeitern mit Monika Haug an deren Spitze.
Er erzählte viel aus seinem Leben mit Behinderung, das durch die Einnahme von Contergan seiner Mutter in der Schwangerschaft seinen Anfang gefunden hatte. Seine Mutter weilte übrigens wie viele Trossinger, wo er seine Kindheit ab dem zehnten Lebensjahr verbrachte, unter den Gästen.
Er verdeutlichte eindrucksvoll, wie er es schaffte, mit eiserner Disziplin seinen Lebensweg zu gehen. „Es kommt nicht darauf an, wo dich das Schicksal hinstellt, sondern was man daraus macht“, sein Appell. Sein Glaube, so Berg, hat ihm den festen Boden unter den Füßen gegeben, auch den Mut für eine positive Lebenseinstellung. Und auch eine Aussage, „der Klügere gibt nach, man muss nicht immer als Sieger vom Platz gehen“,
Er selbst ist nach seinem frühzeitigen Ausscheiden aus dem Beruf als Verwaltungsbeamter Moderator bei Paralympics des ZDF, kann wegen gesundheitlicher Probleme mittlerweile weder Sport noch Musik ausüben, aber ist mit seinen Lebensweisheiten inzwischen erfolgreicher Coach. Ein Mensch ohne Lächeln sollte kein Chef werden und Freundlichkeit löst Schwierigkeiten: eine seiner weiteren Aussagen, bis zu vier Wörtern am Ende seines Vortrages LMAA – „Lächle mehr als andere.“
Lang anhaltender Applaus war ihm sicher. Während die Einsatzleiterin der Hospizgruppe Geisingen, Monika Haug die Begrüßung übernahm, oblag es Bürgermeister Walter Hengstler das Schlußwort zu sprechen. Er brachte es auf den Punkt : „Ein toller Vortrag, der noch viele zum Nachdenken anregen wird.“