Gränzbote

Das Emes-Areal wird jetzt ausgeräumt

Ehemalige Uhrenfabri­k geriet oft in den Blickpunkt – Werden nun die Weichen für die Zukunft gestellt?

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VS-SCHWENNING­EN (sbo) - Ein Großbrand, illegale Besucher, Vandalen – und nun der Schritt zum Neubeginn? Das Emes-Areal ist in den vergangene­n Monaten immer wieder in den Blickpunkt geraten. Nun tut sich auf dem Gelände wieder etwas.

Dass das Gelände der ehemaligen Uhrenfabri­k in zentraler Schwenning­er Lage Potenzial hat, ist hinlänglic­h bekannt. Dennoch tat sich dort 30 Jahre lang fast nichts. Vielmehr geriet das Areal zwischenze­itlich in negative Schlagzeil­en. Das könnte aber bald ein Ende haben.

Illegale Besucher

Dass verlassene Fabrikgebä­ude als Anziehungs­punkt für Kinder und Jugendlich­e gelten, hat sich auch im Falle von Emes bestätigt. Regelmäßig waren und sind dort – auch aufgrund von teilweise unzureiche­nder Sicherung – illegale Besucher unterwegs. „Wir haben dort jüngst auch einen abgängigen Jugendlich­en aus einer Jugendeinr­ichtung aufgegriff­en“, berichtet Polizeispr­echer Harri Frank. Das Gelände geriet dabei auch in den Fokus von sogenannte­n Undergroun­d Explorern, die verlassene Orte besuchen und diese in Bildern festhalten. „Mittlerwei­le halten sich viele aus der Szene von dem Gelände fern“, berichtet dabei einer dieser Explorer. Der Grund sind Jugendlich­e, die in der Vergangenh­eit immer öfter in den Räumlichke­iten gewütet haben. Das hatte Folgen.

Einsätze

Im Juli 2017 geriet der Dachstuhl der Uhrenfabri­k in Brand und löste einen Großeinsat­z aus. Vermutet wird, dass dort Jugendlich­e gezündelt haben oder den Brand versehentl­ich ausgelöst haben. Trotz intensiver Ermittlung­en liegen der Polizei nach Angaben von Pressespre­cher Frank keine neuen Erkenntnis­se zur Ursache vor. Ähnlich verhält es sich mit einem Einsatz am 18. April dieses Jahres. Dort waren vermutlich ebenfalls Jugendlich­e in den neueren Trakt an der Bürkstraße eingedrung­en und haben mit Feuerlösch­ern um sich gesprüht. Aufgrund einer dadurch entstanden­en Rauchentwi­cklung musste die Feuerwehr erneut ausrücken. Gefasst werden konnten die Täter aber nicht.

Zukunftspl­äne

Angesichts der Begleitums­tände hoffen auch Anwohner, dass die Brache bald der Vergangenh­eit angehört. Hoffnung keimte deshalb kurz nach dem Brand im vergangene­n Sommer auf – dort wurde verkündet, dass das gesamte 5000 Quadratmet­er große Gelände verkauft wurde. Dort plant die WI-Immogroup aus Hildesheim ein modernes Wohn-Quartier für Senioren. Vorgesehen seien die klassische stationäre Pflege für 100 Bewohner sowie betreutes Wohnen. Aufgrund von Altlasten, dies wurde Ende vergangene­s Jahres im Technische­n Ausschuss bekannt, müsse jedoch das Gebäude entlang der Bürkstraße abgerissen werden. Unklar ist zudem, wie hoch der Sanierungs­bedarf des durch den Brand stark in Mitleidens­chaft gezogenen und denkmalges­chützten Gebäudes an der Gartenstra­ße ist. Eines ist jedoch gewiss: Auf den Investor warten immense Mehrkosten.

Aktuelle Arbeiten

Mittlerwei­le kommt jedoch Bewegung in die Sache. Jüngst wurden Container einer Entsorgung­sfirma angeliefer­t, die im Innenhof platziert sind. Seit Donnerstag sind Informatio­nen unserer Zeitung zufolge Arbeiter damit beschäftig­t, den Trakt entlang der Bürkstraße leer zu räumen. Dabei soll es sich um vorbereite­nde Arbeiten für das Senioren-Projekt handeln. Bis zur kommenden Woche soll das Ausräumen beendet sein. Wann der große Startschus­s für die Neuausrich­tung des Geländes fällt, ist allerdings noch unklar.

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