Löwen besiegen den Fluch
Deutscher Handballmeister gewinnt im elften Anlauf erstmals den DHB-Pokal
HAMBURG (SID) - Elfter Anlauf, erster Titel: Die Rhein-Neckar-Löwen haben ihr Trauma überwunden und erstmals in ihrer Vereinsgeschichte den DHB-Pokal gewonnen. Der deutsche Meister besiegte Hannover-Burgdorf im Endspiel von Hamburg mit 30:26 (13:11) und beendete damit seine schwarze Serie von zuvor zehn erfolglosen Anläufen beim Final Four.
Überragender Akteur der abgezockt aufspielenden Löwen in einem hitzigen und teilweise hochklassigen Finale war Andy Schmid. Als es für den großen Favoriten zu Beginn der zweiten Halbzeit kurzzeitig eng zu werden drohte, zeigte der Spielmacher seine ganze Klasse und erzielte alle seine acht Treffer im zweiten Durchgang. Zudem traf Nationalspieler Patrick Groetzki sechs Mal, Alexander Petersson und Mads Mensah Larsen je fünf Mal.
„Die Freude ist natürlich riesengroß. Gestern ist schon viel abgefallen, weil viele von uns noch nie ein Halbfinale gewonnen hatten. Das ist unglaublich und tut allen im Verein richtig gut. Ein Finale gewinnt man nicht einfach so im Vorbeigehen“, sagte Groetzki in der ARD.
Dem Team von Trainer Nikolaj Jacobsen, derzeit auch in der Bundesliga Erster, winkt nun der Gewinn des Doubles aus Meisterschaft und Pokal. Aufseiten des Endrunden-Debütanten aus Hannover trafen Kai Häfner, Timo Kastening und Mait Patrail am häufigsten (je sechs Tore).
Das Halbfinale hatten die Löwen am Samstag überraschend deutlich 31:24 gegen den SC Magdeburg gewonnen. Hannover hatte sich im Final Four durch ein ungefährdetes 24:19 gegen die HSG Wetzlar für das Endspiel qualifiziert.
„Die mit Abstand größte Herausforderung ist unsere Geschichte“, hatte Jacobsen vor der Reise nach Hamburg erklärt – und damit den Sieg über das Trauma erstmals in den Mittelpunkt und über die Qualität der Gegner gestellt. Die unkonventionelle Maßnahme fruchtete. So konzentriert und fokussiert wie bei ihrem elften Final Four zeigten sich die Löwen vorher nie. Zwar wackelte sein Team Anfang der zweiten Halbzeit kurz – doch diesmal fiel es nicht.