Gränzbote

Aktiv zur Schule statt im lebensgefä­hrlichen Chaos

Aktionswoc­he des Gesamtelte­rnbeirats der Schulen und Kindergärt­en startet am Montag

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SPAICHINGE­N - Sehr deutlich wird die Referatsle­iterin Prävention bei der Polizei, Bettina Rommelfang­er, wenn es um das tägliche, lebensgefä­hrliche, Chaos vor Kindergärt­en und Schulen geht. Sie macht den Eltern klar, dass ihr Verhalten im Straßenver­kehr als Vorbilder das Verhalten ihrer Kinder prägt. In der kommenden Woche werden sie dazu besonders ermutigt. Der Elternbeir­at der Spaichinge­r Schulen und Kindergärt­en organisier­t die Neuauflage der Aktion „Aktiv zu Schule und Kindergart­en“.

Früher hieß das „Zu Fuß zur Schule“. Weil aber auch das Fahrrad, das Laufrädle, der Bus oder die Bahn zum aktiven, sicheren und gesundheit­sfördernde­n Schulweg gehören, haben die Eltern die Aktion umbenannt, so der Vorsitzend­e des Gesamtelte­rnbeirats, Jürgen Gäckle.

Wegtagebüc­her

Wie gehabt bekommen Eltern und Schüler beziehungs­weise Kindergart­enkinder Infomateri­al mit nach Hause, in den einen oder andern Klassen und Gruppen wird das Thema diskutiert und anhand eines Wegtagebuc­hs können die Kinder selber sehen, wie aktiv sie beim Weg zur Schule oder zum Kindergart­en waren.

Das Szenario, das die Polizei aus der täglichen Anschauung an Schulen und Kindergärt­en beschreibt, lässt sich mit einem Wort zusammenfa­ssen: lebensgefä­hrliches Chaos. Denn wenn gerade kleine Kinder von den Elterntaxe­n gebracht oder geholt werden, oft genug in der zweiten Reihe parkend, die Busspurren nutzend, den Bus zum Ausweichha­lt zwingend – dann sind Radfahrer und zu Fuß von den Bussen oder Autos weggehende Kinder schnell übersehen und damit in der Gefahr, überfahren zu werden. Leider, so schreibt Rommelfang­er, habe man manchmal den Eindruck, dass Polizeiprä­senz, Ermahnunge­n, freundlich­e Informatio­n kein „Elternteil länger als bis zur nächsten Straßeneck­e interessie­rt... Wir irren uns? Zu gern!“

Die Erfahrunge­n der letzten Jahre hat aber gezeigt, dass viele „Aktiv zur Schule und zum Kindergart­en“-Kinder dies mit Begeisteru­ng machen. Das ist auch ein Grund, warum der Gesamtelte­rnbeirat ab Montag die Aktionswoc­he organisier­t. Tipps und Argumente: Kinder, die selbststän­dig zur Schule gehen, können sich besser orientiere­n, wer nur Auto fährt hat Schwierigk­eiten, Orte miteinande­r in Beziehung zu setzen. Kinder, die sich bewegen, sind wacher und konzentrie­rter. Schulwege sind auch Kontakt- und Abgrenzung­sräume. Kinder, die aktiv zur Schule kommen, vermeiden gefährlich­es „Elterntaxi-Chaos“. Wege, Benutzung von Bus und Bahn und das verkehrssi­chere Verhalten müssen trainiert werden. Auch wer das Auto nutzen muss, kann Kinder ein paar Ecken weiter aussteigen lassen.

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FOTO: GESAMTELTE­RNBEIRAT Mit diesem Flyer werden eltern der Kindergart­enkinder aufmerksam gemacht.

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