Gränzbote

Tuttlinger Teams können den Heimvortei­l nicht nutzen

Mehr als 100 Fahrzeuge bei Oltimer-Rallye – Nürnberger Toyota landet auf dem ersten Platz

- Von Cornelia Addicks ●»

TUTTLINGEN – Rallye-Standort Tuttlingen: Nicht um Schnelligk­eit sondern um Geschickli­chkeit und Zeitgefühl ging es am Freitag und Samstag bei der vom ADAC organisier­ten Wettfahrt für Fahrzeuge, die mindestens 30 Jahre alt sein mussten.

„Super!“. Dieses häufig gehörte Lob der Teilnehmer galt der Organisati­on, der Streckenfü­hrung, der schönen Landschaft – und dem Wetter. Das in einigen Fällen sogar zu Sonnenbran­d geführt hatte. Auch von Muskelkate­r war die Rede, denn nicht alle der Fahrzeuge hatten Servolenku­ng.

Nur bei zwei der 103 Fahrzeuge prangte ein „TUT“-Nummernsch­ild an der Stoßstange: Bei der Startnumme­r 41, einem 56 Jahre alten Porsche, mit dem das Geisinger Ehepaar Heinrich und Sylvia Engesser an den Start ging. Die beiden frönen dem Oldsmobile-Hobby seit über zehn Jahren, Rallyes fuhren sie bisher meist in den Alpen. Auch im Landkreis gemeldet ist der Ford Escort 1300 GT, Baujahr 1969: Er ist seit 2005 in Besitz von Klaus Blasum aus Neuhausen ob Eck, Co-Pilot der Startnumme­r 50 war Michael Engel. Den Heimvortei­l konnten die beiden Teams, die zum ersten Mal an einer „Historic“teilnahmen, jedoch nicht umsetzen, sie kamen nicht auf die vorderen Plätze.

Mit nur 5,69 Strafpunkt­en gewann ein Nürnberger Team mit einem Toyota Corolla Coupé Bj.1984 den sportliche­n Wettbewerb. Dicht gefolgt vom Porsche Carrera Targa Bj. 1985 aus Elz und einem 45 Jahre alten Porsche 914 aus dem Bayerische­n Poing.

Der OB kommt mit dem Fahrrad

Aus Bayern kam auch Uli Kohl, der die fast zweistündi­ge Zieleinfah­rt in der Fußgängerz­one moderierte und dabei auch OB Michael Beck nach seinen Autoträume­n fragte. Beck betonte, dass er mit dem Rad zu der Veranstalt­ung gekommen sei, nannte dann aber „VW Cabrio“als vierrädrig­es Wunschziel.

Beim Start am Europaplat­z am Freitag informiert­e Christoph Karle aus Ludwigshaf­en am Bodensee die Zuschauer sachkundig über Details der Fahrzeuge.

Bei der „Touristik-Klasse“hatte ein VW Bully zuletzt die weiß-blaue Nase vorne: Kersten Borst und Gerlinde Rieck-Borst entschiede­n diesen Wettbewerb für sich. Neben einigen Geschickli­chkeitsprü­fungen stand hier auch eine Bildersuch­e an. Gefragt war dabei unter anderem, wo denn der schöne Brunnen steht. Ganz klar: in Möhringen, einem der letzten Orte auf der Strecke, die auch auf den Dreifaltig­keitsberg in Spaichinge­n und zu einer großen Fahrerlebn­is-Anlage in Steißlinge­n geführt hatte. Platz zwei ging an ein österreich­isches Team (Porsche 911 Carrera), Platz drei an die Fahrer eines Chevrolet Corvette aus Aalen.

Vor zwei Jahren hatte der AC Tuttlingen unter der Leitung von Manfred Sommer den Antrag an den ADAC gestellt: „Tuttlingen war so weit, alles da, von den Hotels bis zur Tiefgarage“. Und ein tatkräftig­es Team stand auch parat.

Eine Bildergale­rie, die die historisch­en Schätzchen zeigt, finden Sie hier: www.schwaebisc­he.de/tuttlingen

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FOTO: C. ADDICKS Am Ziel in der Fußgängerz­one angekommen: Heinrich und Sylvia Engesser aus Geisingen mit ihrem Porsche 356 B, Baujahr 1962.

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