Landfrauen
Vortrag in Emmingen-Liptingen über Schmerztherapie
EMMINGEN-LIPTINGEN (pm) - Dr. Bernd Armbruster, Chefarzt Anästhesie und Schmerzambulanz vom Krankenhaus Stockach, referierte bei dem Landfrauenverein Emmingen-Liptingen über zeitgemäße Schmerztherapie.
Unter dem Sammelbegriff Schmerztherapie sind alle therapeutischen Maßnahmen zusammengefasst, die eine Verminderung von akuten und chronischen Schmerzen bewirken und so die Lebensqualität wieder erträglicher machen beziehungsweise steigern. Eine möglichst frühzeitige und auch individuelle Behandlung spielt bei Schmerzen eine große Rolle. Heute stehen sowohl auf medikamentöser als auch auf nicht-medikamentöser Basis vielseitige Möglichkeiten der effektiven Schmerzlinderung zur Verfügung, die gerade bei chronischen Schmerzen häufig miteinander kombiniert werden können, genannt Multimodale Therapie. Dr. Armbruster erläuterte Möglichkeiten zu Behandlungsmaßnahmen, wie zum Beispiel:
-durch Medikamente (leichte bis mittelschwere Analgetika, Opioide - je nach Intensität des Schmerzes);
-Manuelle Therapie, Chiropraxis, Osteopathie;
-Physiotherapeutische Ansätze wie Akupunktur oder Entspannungstechniken, chirurgische Verfahren, Bestrahlung u.v.m.;
-Psychotherapeutische Ansätze bei psychosomatischen Schmerzen wie Depressionen.
Opioide werden vom behandelnden Arzt in der richtigen Dosis verabreicht, hier gibt es verschiedene Möglichkeiten: Pflaster, Tabletten oder Tröpfchen je nach Wirkungsgrad. Zirka sechs bis 15 Millionen Menschen leiden in Deutschland an chronischen Schmerzen. Armbruster erklärte, dasy im Jahr rund 450 000 Menschen an Krebs erkranken und dies die zweithäufigste Todesursache ist. Für die Beurteilung der Schmerzintensität gibt es eine Skala „Verbal Rating Scala“(VRS), wobei der Patient eine Einstufung seines subjektiven Schmerzempfindens zu Beginn und während des Verlaufs der Behandlung schildert, wie stark er den Schmerz empfindet. – Fazit: Durch die Therapie wird die Aktivität und Beweglichkeit des Patienten erhalten beziehungsweise wiedergewonnen und die Patientenkompetenz im Umgang mit seinem Schmerz erheblich gefördert.