Gränzbote

Eltern haben noch die Wahl

- Von David Zapp ●» d.zapp@schwaebisc­he.de

Man könne die Schließung der Förderschu­le „Am Vogelsang“bedauern oder nicht, hat Schulleite­r Herbert Christoph gesagt. Was er damit aber meinte, war die Schulpolit­ik der ehemals rotgrünen Landesregi­erung in Stuttgart, die mit ihrer Schulrefor­m das Sterben der Förderschu­len in Baden-Württember­g erst ermöglicht­e. Ein politische­s Faktum, das mit einem Male die gute Arbeit von zahlreiche­n Förderschu­len beerdigte.

Man kann die Inklusion von Schülern mit Behinderun­g in Regelschul­en unter pädagogisc­hen und sozialen Gründen befürworte­n. Genauso gut kann man aber auch die Beschulung von Schülern mit Behinderun­g in sonderpäda­gogischen Einrichtun­gen favorisier­en. Es gibt kein besser oder schlechter, auch wenn häufig der Anschein erweckt wird, dass Inklusion das Nonplusult­ra sei und Förderschu­len pädagogisc­h überholt seien. Dem ist nicht so.

Eltern haben immer noch die Wahl, ihr Kind mit Behinderun­g auf eine Förderschu­le zu schicken, die mit sonderpäda­gogischem Know-how arbeitet, wo es individuel­l um die Bedürfniss­e des einzelnen Kindes geht. Auch wenn die Förderschu­le „Am Vogelsang“schließen muss, sterben nicht die Konzepte von sonderpäda­gogischen Schulen. Sie sind nach wie vor sinnig, nicht für jedes Kind. Genauso wenig wie Regelschul­en für jedes Kind mit Behinderun­g sinnig sind.

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