Eltern haben noch die Wahl
Man könne die Schließung der Förderschule „Am Vogelsang“bedauern oder nicht, hat Schulleiter Herbert Christoph gesagt. Was er damit aber meinte, war die Schulpolitik der ehemals rotgrünen Landesregierung in Stuttgart, die mit ihrer Schulreform das Sterben der Förderschulen in Baden-Württemberg erst ermöglichte. Ein politisches Faktum, das mit einem Male die gute Arbeit von zahlreichen Förderschulen beerdigte.
Man kann die Inklusion von Schülern mit Behinderung in Regelschulen unter pädagogischen und sozialen Gründen befürworten. Genauso gut kann man aber auch die Beschulung von Schülern mit Behinderung in sonderpädagogischen Einrichtungen favorisieren. Es gibt kein besser oder schlechter, auch wenn häufig der Anschein erweckt wird, dass Inklusion das Nonplusultra sei und Förderschulen pädagogisch überholt seien. Dem ist nicht so.
Eltern haben immer noch die Wahl, ihr Kind mit Behinderung auf eine Förderschule zu schicken, die mit sonderpädagogischem Know-how arbeitet, wo es individuell um die Bedürfnisse des einzelnen Kindes geht. Auch wenn die Förderschule „Am Vogelsang“schließen muss, sterben nicht die Konzepte von sonderpädagogischen Schulen. Sie sind nach wie vor sinnig, nicht für jedes Kind. Genauso wenig wie Regelschulen für jedes Kind mit Behinderung sinnig sind.