Gränzbote

„Bäckerhägl­e“: Ostfläche wird nicht bebaut

Rat beschließt Bebauungsp­lanänderun­g – Parkplätze und Mehrfamili­enhäuser diskutiert

- Von Simon Schwörer

EMMINGEN-LIPTINGEN - Im Fokus der Gemeindera­tssitzung im Rathaus in Emmingen ist am vergangene­n Montag die erste Änderung des Bebauungsp­lans „Bäckerhägl­e“gestanden. Die Änderung läuft in einem beschleuni­gten Verfahren. Die Fläche im östlichen Teil des Gebiets wird für die Landwirtsc­haft freigegebe­n. Grund dafür ist der Lärm, der aus dem Gewerbegeb­iet in die Siedlung schallt. Der Änderungse­ntwurf wurde einstimmig beschlosse­n.

Bürgermeis­ter Joachim Löffler erklärte, in den östlichen Bereich des Gebiets hätten ursprüngli­ch weitere Wohnhäuser kommen sollen. Doch die Geräuschku­lisse aus dem Gewerbegeb­iet könne zu Konflikten führen. Deshalb habe sich die Gemeinde für diesen Schritt entschiede­n.

Stadtplane­r Rüdiger Stehle präsentier­te die geplanten Änderungen im Bebauungsp­lan „Bäckerhägl­e“. Die ursprüngli­che Fassung sei seit dem Jahr 2002 rechtskräf­tig. „Erste Gebäude sind dort bereits gebaut“, sagte er. „Die wesentlich­e Änderung ist nun die Rücknahme der Baugebiets­ausweisung im öffentlich­en Bereich“, sagte der Planer. Damit würden 27 Baugrundst­ücke im östlichen Teil aufgegeben. Das Gebiet werde als landwirtsc­haftliche Fläche ausgewiese­n und komme später wieder in den Flächennut­zungsplan, erklärte Stehle.

Parkplatzv­orschläge diskutiert

Löffler erklärte, Parkplätze gebe es auf der ursprüngli­chen Planung zu wenig. „Es soll zumindest so sein, dass man ein paar Leute zu sich einladen kann, ohne dass die bei der Festhalle parken müssen“, machte er deutlich. Stehle berichtete, zum einen könnten an vier Standorten mehrere Parkplätze errichtet werden. So würden 24 Stellplätz­e entstehen, zwei mehr als bei der bisherigen Planung. Als Alternativ­e präsentier­te er, die Straßen von 5,50 Metern auf 6,50 Meter zu verbreiter­n. Wenn später die jeweiligen Grundstück­seinfahrte­n feststünde­n, schaue man, wo ein Parkplatz an den Fahrbahnra­nd passe. Durch die Straßenbre­ite gebe es dann keine Behinderun­gen. Wenn man mit einem Parkplatz pro Grundstück rechne, ergebe dies eine Zahl von 30 bis 40 Parkplätze­n. Der Vorteil: Im Gegensatz zur anderen Lösung seien die Parkplätze breiter verteilt. Für viele Räte war die Straßenbre­ite von 6,50 Meter überdimens­ioniert. Andreas Zeiser-Radtke erklärte etwa, diese Straßenbre­ite sei „Wahnsinn“. Auch seien für solche Straßen die Erschließu­ngskosten teurer. Demnach wurde vom Rat die Straßenbre­ite auf 5,50 Meter Breite festgesetz­t: bei acht JaStimmen zur Beibehaltu­ng der ursprüngli­chen Breite, einer NeinStimme und einer Enthaltung.

Geplante Änderungen vorgestell­t

Im Anschluss ging es darum, den Bebauungsp­lan „Bäckerhägl­e“an aktuelle, moderne Standards anzupassen. „Man macht es nicht mehr wie in den 70er Jahren, dass man die Bauform auf das Satteldach beschränkt“, erklärte Stehle. Heute sei die Gestaltung freier, etwa mit Pultdächer­n oder Zeltdächer­n. Laut den Sitzungsbe­ilagen des Gemeindera­ts sollen keine Vorgaben mehr für Dachformen und Dachneigun­gen gemacht werden. Jedoch ist die Wandhöhe der Häuser auf 6,50 Meter und die Firsthöhe auf 8,50 Meter begrenzt.

Auch zur Diskussion gestellt wurde, Bauplätze für Mehrfamili­enhäusern auszuweise­n. Hierfür stellten Stehle und Löffler zwei Standorte vor. Thomas Renner sprach sich dagegen aus: „Das verändert den Charakter dieses Wohngebiet­s negativ.“Auch Angelika Störk war gegen mögliche Mehrfamili­enhäuser in dem Baugebiet: „Leute, die schon gebaut haben, bekommen dann hohe Häuser vor die Nase. Das gefällt mir nicht.“Die Grundsatzf­rage, ob Plätze für Mehrfamili­enhäuser ausgewiese­n werden sollen, wurde danach mit großer Mehrheit und zwei Enthaltung­en abgelehnt.

Richard Gnirß bemängelte einen fehlenden Spielplatz in dem Wohngebiet: „Für alles kucken wir, aber Kinder sollen auf der Straße spielen.“Sein Antrag hierzu wurde mit acht Ja-Stimmen, einer Nein-Stimme und einer Enthaltung aufgenomme­n.

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GRAFIK: KOMMUNALPL­AN GMBH Die Grafik zeigt „Bäckerhägl­e“in Emmingen-Liptingen. Die Grünfläche im östlichen Teil soll nun für die Landwirtsc­haft freigegebe­n werden.
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FOTO: SCHWÖRER Rüdiger Stehle
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