Gränzbote

Zwei Anträge für Ärztehaus eingereich­t

Gemeindera­t Emmingen-Liptingen: Unterschri­ftenlisten und Mühlewiesw­eg sind Themen

- Von Simon Schwörer

EMMINGEN-LIPTINGEN - Im Gemeindera­t in Emmingen-Liptingen sind am vergangene­n Montag neben dem Änderungse­ntwurf des Baugebiets „Bäckerhägl­e“auch das geplante Ärztehaus und der Mühlewiesw­eg auf den Tisch gekommen. Für das Ärztehaus wurden zwei Anträge überreicht. Für den Mühlewiesw­eg wurde die Ausschreib­ung für den Ausbau aufgehoben.

Zu Beginn der Gemeindera­tssitzung übergab Arlette Windrich Bürgermeis­ter Joachim Löffler zwei Unterschri­ftenlisten zum Thema Ärztehaus. Zusammen mit Claudia Kreitinger habe sie die Unterschri­ften gesammelt für einen Antrag zur Einberufun­g einer Einwohnerv­ersammlung und zum erneuten öffentlich­en Beschluss des Themas. Die Aktion begründete Windrich damit, dass in der Raumschaft die Ärzteverso­rgung immer schwierige­r werde.

Für den Versammlun­gs-Antrag seien 327 Unterschri­ften gesammelt worden, für den zweiten Antrag 336 Unterschri­ften. Damit hätten sie die nötigen Stimmzahle­n von fünf und drei Prozent der antragsber­echtigten Bürger „deutlich überschrit­ten“, sagte Windrich. Sie erklärte, der Arzt der Gemeinde, Dr. Jürgen Kaufmann, solle sich selbst zu dem Thema äußern können. Bürgermeis­ter Löffler entgegnete, dass es von Kaufmann bereits ein bekanntes Statement gebe. „Gleichwohl: Der Antrag steht. Wir werden das prüfen“, sagte er. Löffler nahm die Listen entgegen und dankte Windrich für ihren Beitrag, der in der kommenden Sitzung zur Sprache komme.

In den Anträgen werden drei Varianten zum Ärztehausb­au aufgeführt, die im Gemeindera­t und auch auf einer Einwohnerv­ersammlung öffentlich diskutiert werden sollen. Außerdem soll dabei laut den Schriftstü­cken „Dr. Kaufmann öffentlich zur künftigen Arztversor­gung“gehört werden. Die erste Variante umfasst ein kommunales Ärztehaus in Liptingen und zusätzlich­e Räume in Emmingen. In der zweiten Variante entstehen eine oder zwei Arztpraxen mit einem Investoren­modell. Die Gemeinde wird dabei für die Arzt-Räumlichke­iten Teileigent­ümer. Die dritte Variante ist ein reines Investoren­modell, bei dem die Gemeinde in neuen Praxisräum­en in Miete geht.

Ausschreib­ung aufgehoben

Auch der geplante Ausbau des Mühlewiesw­egs war Thema in der Sitzung: Es ging um die Aufhebung der Ausschreib­ung, da die Finanzieru­ng nicht gesichert sei. Die Straßen- und Kanalbauar­beiten waren bereits öffentlich ausgeschri­eben. Das günstigste Angebot lag bei rund 464 000 Euro. Der beantragte Zuschuss über 142 000 Euro wurde nicht gewährt.

Schon in der Frageviert­elstunde hatte sich ein Bürger zum Mühlewiesw­eg Luft gemacht. Er erklärte, der Ausbau werde schon etliche Jahre hinausgesc­hoben. Die Straße habe keinen Feinbelag und keine Entwässeru­ng. Das sei nicht haltbar.

Förderung erneut beantragen

Bürgermeis­ter Joachim Löffler zeigte Verständni­s. Er erklärte, es sei berechtigt­erweise ein langfristi­ger Wunsch der Bürger, den Mühlewiesw­eg auszubauen. Jedoch: „Der Fall ist eingetrete­n, dass wir den Zuschuss nicht bekommen.“Deshalb plädierte Löffler dafür, im kommenden Jahr wieder zu versuchen, eine Förderung zu erhalten. „Ich denke, wir können uns nicht erlauben, auf den Zuschuss zu verzichten.“

Löffler erklärte, dass im kommenden Jahr die Kommunalwa­hlen anstünden und er deshalb noch nicht wisse, welches Gremium die Maßnahme dann beschließe. „Ich hätte ein schlechtes Gewissen, das jetzt zu beschließe­n, und nächstes Jahr haben wir ein anderes Gremium.“Gemeindera­t Mathias Ackermann wollte wissen, wie wahrschein­lich es sei, dass im kommenden Jahr der Zuschuss bewilligt werde. Löffler erklärte, er könne die Situation nicht einschätze­n. Die Chance steige zwar, wenn man eine „Ehrenrunde“gedreht habe. Aber es gebe keine Gewähr. Gemeindera­t Thomas Renner schlug deshalb vor, die Maßnahme ein Jahr zu schieben, sie dann aber auch umzusetzen, wenn es keinen Zuschuss gebe. Der Gemeindera­t beschloss die Aufhebung der Ausschreib­ung und die erneute Antragsste­llung für 2019 einstimmig. Bei einer Gegenstimm­e wurde außerdem festgelegt, dem Gremium im kommenden Jahr zu empfehlen, die Maßnahme auch ohne Zuschuss umzusetzen.

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FOTO: SISC Bürgermeis­ter Joachim Löffler nahm von Arlette Windrich zwei Anträge zum Ärztehaus entgegen.
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