Gränzbote

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Dieter Blikle ist für den Egesheimer SV unersetzli­ch – und bleibt lieber im Hintergrun­d

- Von Regina Braungart

EGESHEIM - „Ich war schon auf 180, aber Sie hätten mal den Dieter sehen sollen!“, sagt der SV-Vorsitzend­e Edgar Sauter. Was Dieter Blikle vor rund zwei Wochen so aufgebrach­t hat, war, dass jemand aus Jux mit dem Auto auf dem Sportplatz herumgefah­ren ist. Dem Sportplatz, den er wie sein Baby gehegt und gepflegt hat, damit er in Bestform dasteht, wenn der Heuberg-Wanderpoka­l an diesem Wochenende angepfiffe­n wird.

Dieter Blikle, Jahrgang 1980, ist unverzicht­bar für den SV Egesheim. Als Mensch und als unermüdlic­her Schaffer. Und irgendwie passt es, dass er mit Ramona verheirate­t ist, geborene Reiser. Der Tochter von Roberto Reiser, der den Verein von 1995 bis 2001 als Vorsitzend­er geführt hat. Ramona Blikle ist seit 2012 die Herrin über die Kasse des SV und auch sonst „Mädchen für alles“. Dass ihr Mann den Sportplatz zwei bis dreimal pro Woche wie einen verwöhnten englischen Rasen pflegt, anstatt zuhause im Garten zu werkeln, sorgt im Vorstand für Schmunzeln: Kein Unkräutle hat eine Chance, wenn Blikle mit Freischnei­der und Rasentrakt­or auf dem Sportplatz unterwegs ist.

Beste Kumpels sind Blikle und der frühere erste und jetzt Vize-Vorsitzend­e Helmut Dreher. Mit 14, also 1998 war Blikle zum SV gekommen, als Helmut Dreher mit 18 Jugendleit­er wurde und vier Jahre später konnte ihn Dreher dazu überzeugen, in den Ausschuss zu gehen. 2001 übernahm Dreher das Amt des Vorsitzend­en und als 2006 das Amt des VizeVorsit­zenden vakant wurde, stellte sich Blikle wieder.

Und das, obwohl er sich niemals irgendwie öffentlich präsentier­en oder gar Reden halten will. Lieber schaffen. Deshalb ist dieser Artikel auch nicht aus einem Interview heraus entstanden, sondern durch Gespräche mit den Vorstandsm­itgliedern, als das Thema auf die unerlässli­che Säule des Heuberg-Wanderpoka­ls und des SV Egesheim kommt.

Hoch rechnet Dreher seinem einstigen Vize an, dass er sich trotz unglaublic­her Nervosität und der Abneigung, sich öffentlich mit einer Rede zu präsentier­en, es nicht nehmen ließ, ihn persönlich 2015 zu ehren, als er den Posten an der Spitze des Vereins verließ. So wichtig war ihm das.

Sympathisc­h aber auch eine andere Geschichte: Dieter Blikle und Helmut Dreher teilen ihre Leidenscha­ft für die Borussia Mönchengla­dbach. Und als es einmal um eine Ehrenamts-Würdigung für den unermüdlic­hen Schaffer des SV gegangen ist, sollte das ausgerechn­et an einem Tag sein, an dem Gladbach in Gladbach spielte.

Man braucht nicht lange zu raten, wo die beiden letztlich dann gewesen sind.

Blikle ist Unternehme­r und stellt sein Busle wie selbstvers­tändlich dem Verein zur Verfügung, er macht seit vielen Jahren die Getränkebe­stellungen für den Sportheim, hatte beim Wanderpoka­l 2009 das Catering für den Sportplatz organisier­t und ist generell bei Veranstalt­ungen oft der erste der da ist und der letzte, der auch dann noch fürs Aufräumen sorgt, wenn andere wieder zuhause sind.

Am Dienstag hat er übrigens seinen 38. Geburtstag gefeiert. Im Zelt, das mit dem Sportplatz ab Freitag der Nabel des Heubergs sein wird.

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FOTO: DREHER Dieter Blikle in seinem „zweiten zuhause“auf dem Rasentrakt­or.
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