Gränzbote

Tote bei Schießerei an US-Schule

Zehn Tote und zehn Verletzte in Texas nach Schüssen in Schule

- Von Michael Donhauser

CHICAGO (AFP) - Erneut erschütter­t eine Schießerei in einer High School die USA. Im Bundesstaa­t Texas sind mindestens zehn Menschen getötet und viele weitere verletzt worden, wie der Gouverneur sagte. Laut Polizei eröffnete ein Schüler der Santa Fe High School das Feuer auf Klassenkam­eraden. Es soll sich um einen 17-Jährigen handeln. Auf dem Schulgelän­de und außerhalb wurden zudem mögliche Sprengsätz­e entdeckt und entschärft. US-Präsident Donald Trump bekundete seinen „Kummer“über die „erschrecke­nde“Tat.

HOUSTON (dpa) - Nach Schüssen an der Santa Fe High School im Bundesstaa­t Texas sind nach Aussagen des Gouverneur­s Greg Abbott zehn Menschen getötet und zehn weitere verletzt worden. Ein Schüler hatte am Morgen das Feuer auf Klassenkam­eraden eröffnet.

Ein mutmaßlich­er Täter wurde festgenomm­en. Nach Medienberi­chten soll es sich um einen 17-Jährigen handeln, der Sheriff sprach von einem ehemaligen Schüler der High School. Sollte dies bestätigt werden, wäre der Schüler illegal an die Schusswaff­e gelangt. Denn auch unter den vergleichs­weise laxen Waffengese­tzen von Texas dürfte diese frühestens im Alter von 18 Jahren legal erworben werden.

Im Internet tauchten Bilder auf, die den mutmaßlich­en Schützen mit einem schwarzen T-Shirt und der Aufschrift „Born to Kill“zeigen. Eine weitere Person von Interesse sei in Gewahrsam, sagte Sheriff Gonzalez. Experten der Polizei fanden in der Schule und in der Nähe Sprengsätz­e. Sie wurden gesichert und von Sprengstof­fexperten untersucht.

Es war der letzte Tag nach einer Reihe von schulinter­nen Prüfungen an der Sante Fe High School. Die Schüler stehen dabei unter erhöhtem Leistungsd­ruck, es geht letztlich auch um die Frage, ob sie später einmal aufs College gehen können. 1500 Schüler lernen an der Einrichtun­g, die meisten davon Weiße. Der Ruf der Schule ist mittelmäßi­g.

Am Morgen, zum Schulstart um 8 Uhr, tönte der Alarm durchs Schulhaus. Alle mussten raus. „Ich bin nur gerannt, ich habe nichts gesehen“, sagte ein Mädchen. Andere berichtete­n, wie ein Schütze in ihr Klassenzim­mer trat und das Feuer eröffnete. „Eine Mitschüler­in wurde ins Bein getroffen“, sagte ein Schüler.

Aufruf an die Bevölkerun­g

Die Polizei und die Feuerwehr rückten mit einem Großaufgeb­ot an. Auch Experten für Sprengstof­fentschärf­ung waren dabei. Die Bevölkerun­g wurde aufgerufen, besonders sorgsam zu sein. „Wer etwas Verdächtig­es sieht, sollte sofort 911 wählen“, teilte die Polizei mit Blick auf die US-Notrufnumm­er mit.

US-Präsident Donald Trump ließ sich über die Lage informiere­n. „Wir beobachten die Situation sehr genau“, sagte er. Trump bezeichnet­e die Tat als „absolut schrecklic­h“. Es müsse künftig sichergest­ellt werden, dass Schusswaff­en nicht in die Hände derer geraten, die eine Bedrohung darstellen. „Das geht schon zu lange“, sagte der Präsident. „Dies ist ein sehr trauriger Tag“, fügte er hinzu.

Tote und Verletzte durch Schusswaff­en sind an US-High-Schools keine Seltenheit. Seit dem Massaker von Parkland, bei dem im Februar 17 Menschen starben, gab es Proteste von Schülern für eine Verschärfu­ng der Waffengese­tze. Im April hatten bei rund 2500 Veranstalt­ungen in den gesamten USA Schüler gegen die Waffengewa­lt protestier­t, vielerorts wurden Schulen bestreikt. Auch ein Teil der Schüler der Santa-Fe-HighSchool hatten sich mit ihren Mitschüler­n in Florida solidarisi­ert. Trump hatte erst vor wenigen Wochen ungeachtet dieser Proteste der mächtigen Waffenlobb­y seine Unterstütz­ung zugesicher­t.

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FOTOS: DPA Entsetzen nach der Tat.

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