Gränzbote

„Wendepunkt Pfingsten“

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Das Pfingstfes­t markiert einen Wendepunkt. Wendepunkt­e geben unserem Leben eine neue Orientieru­ng, eine neue Verantwort­ung. Die Jünger Jesu haben beim ersten Pfingstfes­t einen solchen Wendepunkt erlebt.

Bis dahin waren sie Schüler, die sich nach Jesus richteten und von ihm lernten. Aber danach waren sie Apostel, die nun selbst vom Heiligen Geist erfüllt waren, die nun selbst glaubten, predigten, Gemeinden gründeten und leiteten und sich für andere Menschen einsetzten. Von nun an konnten sie Dinge sagen und tun, die sie zuvor nicht konnten. Sie konnten so mitreißend predigen, dass auch Menschen, die andere Sprachen gesprochen hatten, sie verstanden.

Während meiner 16 Jahre als Pfarrer in amerikanis­chen Gemeinden haben wir zu Pfingsten im Gottesdien­st den Bericht aus der Apostelges­chichte (Kp. 2) in verschiede­nen Sprachen lesen lassen. Auf Englisch, Deutsch, Französisc­h, Spanisch, Chinesisch, Schwedisch, Portugiesi­sch hallte es vielfältig und sprachgewa­ltig durch den Kirchenrau­m. Es war ein Chor an Stimmen, welche deutlich machten: Die frohe Botschaft Je- su Christi ist nicht hinter Mauern zu halten, sondern geht auf die Straßen, zu den Menschen und reicht tief in ihr Leben hinein.

Es hat mich jedes Mal beeindruck­t, in welch einer Musik der Stimmen- und Sprachenvi­elfalt die Pfingstbot­schaft verkündet worden ist. Und am Ende der Lesung brach die Gemeinde jeweils in fröhlichem Jubel aus!

Pfarrer Michael Bastian, Evang. Kirchengem­einde Trossingen

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FOTO: PRIVAT Michael Bastian

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