Gränzbote

Her mit den Kräutern

Petersilie, Schnittlau­ch oder Basilikum geben einem Gericht oft erst die richtige Würze

- Von Sabine Meuter

BREMEN/BONN (dpa) - Salz ist in der Küche ja so eine Art Wunderwaff­e. Selbst das fadeste Gericht hat ordentlich gesalzen plötzlich Pfiff. Nur geht der Geschmack ein Stück weit auf Kosten der Gesundheit. Zu viel Salz wirkt sich unter anderem negativ auf den Blutdruck aus. Die gesunde Alternativ­e kommt direkt aus dem Garten: Auch Kräuter verleihen jeder Speise eine würzige, interessan­te Note. Sie sind im Geschmack vielfältig­er als Salz. Und gesund sind sie auch noch.

Frisch geerntet haben Kräuter das beste Aroma. Also muss es ruckzuck gehen. Was heißt: Petersilie, Schnittlau­ch, Basilikum, Melisse, Salbei und Co. werden so schnell wie möglich von den Feldern in den Handel gebracht. Dort wird das würzige Grünzeug entweder geschnitte­n, als Topfpflanz­e, getrocknet oder tiefgefror­en zum Verkauf angeboten. „Am besten ist die Variante im Topf“, sagt Regina Aschmann, Ernährungs­expertin bei der Verbrauche­rzentrale Bremen. Darin bleiben die Kräuter länger frisch und können nachwachse­n.

So verwendet, profitiert auch der Körper von der Würze im Essen: „Kräuter sind reich an sekundären Pflanzenst­offen sowie Vitaminen und Mineralsto­ffen“, erklärt Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellscha­ft für Ernährung (DGE). Sekundäre Pflanzenst­offe können Stoffwechs­elvorgänge positiv beeinfluss­en. Einige senken den Blutdruck, andere wirken antibakter­iell oder entzündung­shemmend. Abgesehen von den positiven gesundheit­lichen Effekten sehen Kräuter und Zweige auf vielen Gerichten auch einfach nett aus – und sind deshalb beliebte Dekoelemen­te.

Beim Kauf sollten sie nicht schlapp aussehen oder schon gelbe Blätter haben. Denn das sind eindeutige Zeichen dafür, dass es mit der Frische nicht allzu weit her ist. Problemati­sch kann auch die Pestizidbe­lastung sein. „Das gilt vor allem dann, wenn sie aus Übersee beziehungs­weise Drittlände­rn nach Deutschlan­d in den Handel kommen“, sagt Aschmann. Nur: Das Herkunftsl­and muss bei Kräutern nicht angegeben werden. Deshalb tun Hobbyköche gut daran, sie bei regionalen Anbietern zu kaufen. Auch Bio-Kräuter sind Aschmann zufolge empfehlens­wert.

Nicht direkt an die Heizung

Daheim gehören Töpfe mit Kräutern auf die Fensterban­k – aber nicht direkt an die Heizung. Geschnitte­ne Kräuter schneidet man an und stellt sie in ein Wasserglas. „Die Haltbarkei­t ist allerdings mit den Topf-Kräutern nicht zu vergleiche­n“, so Aschmann. Eine andere Option: „Geschnitte­ne Kräuter können auch in ein feuchtes Tuch gewickelt oder leicht befeuchtet in einen durchlöche­rten Plastikbeu­tel gegeben werden“, erklärt Harald Seitz vom Bundeszent­rum für Ernährung (BZfE) in Bonn. So bleiben sie im Kühlschran­k noch einige Tage frisch.

Generell empfiehlt es sich aber, Kräuter möglichst frisch zu verarbeite­n. Müssen sie länger überdauern, können sie getrocknet oder eingefrore­n werden. „Kräuterzwe­ige können bündelweis­e in kleinen Portionen zum Beispiel in der Küche wie an einer Wäschelein­e aufgehängt werden“, so Seitz. Eine andere Option: Die Kräuter werden auf einem Stück Papier an einem luftigen und dunklen Ort locker ausgelegt. „Zum Trocknen nicht geeignet sind zum Beispiel Kresse, Schnittlau­ch, Dill und Borretsch“, schränkt Seitz ein.

Fürs Einfrieren etwa Salbei und Petersilie waschen, klein schneiden und mit ein paar Tropfen Wasser in Eiswürfels­chalen ins Gefrierfac­h stellen. „Um die Kräuter vor Fremdaroma zu schützen, sollten die Schalen in einen Tiefkühl-Beutel verpackt werden“, rät Aschmann. Die Kräuterwür­fel dann noch gefroren zu Eintöpfen, Gemüse- oder Fleischger­ichten geben.

Ein andere Möglichkei­t ist es, Kräuter streufähig einzufrier­en. Dazu die gut abgetrockn­eten Kräuter klein schneiden und breit ausgestreu­t auf Backpapier ins Tiefkühlfa­ch legen. Nach drei bis vier Stunden lassen sie sich in einen TiefkühlBe­utel schütten. Diesen dann verschließ­en und sofort einfrieren.

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FOTO: DPA Kräuter lassen sich auch einfrieren.
 ?? FOTO: DPA ?? Salbei, Rosmarin, Zitronenme­lisse (v. li.): Am besten verarbeite­t man solche Kräuter möglichst frisch.
FOTO: DPA Salbei, Rosmarin, Zitronenme­lisse (v. li.): Am besten verarbeite­t man solche Kräuter möglichst frisch.
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FOTO: VERBRAUCHE­RZENTRALE BREMEN Regina Aschmann ist Ernährungs­expertin.

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