Gränzbote

Philipp Lehmann leitet das WFV-Pokalfinal­e

Schiedsric­hter aus Seitingen-Oberflacht pfeift TSV Ilshofen gegen den SSV Ulm im Stuttgarte­r Gazi-Stadion

- Von Klaus Berghoff

SEITINGEN-OBERFLACHT - Wenn am Pfingstmon­tag die Fußball-Pokalendsp­iele der einzelnen Landesverb­ände ausgetrage­n werden, dann ist auch ein Akteur aus SeitingenO­berflacht mit dabei. Philipp Lehmann von der Schiedsric­hter-Gruppe Tuttlingen leitet als Schiedsric­hter das württember­gische Finale TSV Ilshofen (Verbandsli­ga) gegen den SSV Ulm (Regionalli­ga) im Stuttgarte­r Gazi-Stadion.

„Das ist schon ein besonderes Spiel“, freut sich Lehmann über die Berufung. Der Verbandssc­hiedsricht­er-Obmann Giuseppe Pallila (Spaichinge­n) informiert­e den 32-Jährigen vorab telefonisc­h über seinen Einsatz.

„Die Spielleitu­ng des Finales ist ein Höhepunkt und Endpunkt für mich“, sagt Lehmann, der nach Ende dieser Saison seine Karriere in der Regionalli­ga und als Assistent in der dritten Liga beendet. „In der Oberliga werde ich aber ein Jahr noch weiter pfeifen“, blickt er über das Saisonende hinaus.

Bammel hat er vor dem Spiel nicht. Lehmann: „Für jeden Schiedsric­hter ist es eine Ehre, ein solches Spiel leiten zu dürfen. Klar, das ist eine Herausford­erung.“Dass die Partie im Fernsehen in einer Konferenz mit anderen Pokalendsp­ielen live übertragen wird, sieht er nicht als Belastung an. Schon von seinen Einsätzen in der dritten Liga und in der Regionalli­ga, die allesamt aufgezeich­net werden, ist er diese Beobachtun­g gewohnt. Allerdings hat er festgestel­lt: „Das Fernsehen bringt eine neue Dimension ins Spiel. Die Spieler wollen eigentlich nichts von dir. Doch wenn sie über die Aufnahmen einen Fehler des Schiedsric­hters entdecken, reagieren sie anders.“

48 Regionalli­ga-Einsätze

Seit seinem Aufstieg 2006 in die Landesliga pfeift Lehmann überbezirk­lich. Es folgte eine rasante Entwicklun­g: 2008 Aufstieg in die Verbandsli­ga, ein Jahr später Aufstieg in die Oberliga. 2013 folgte der Sprung in die Regionalli­ga, in der er bisher 48 Partien geleitet hat. Seit 2013 ist er auch als DFB-Schiedsric­hter-Assistent in der dritten Liga unterwegs. Diese Einsätze haben ihn in ganz Deutschlan­d herumgebra­cht. Das Ostseestad­ion in Rostock, das Stadion in Dresden, das Weserstadi­on in Bremen, der Sportpark in Unterhachi­ng oder die Bremer Brücke in Osnabrück, das sind nur einige der vielen Stadien, in denen er auflaufen durfte.

Mit dem WFV-Pokalfinal­e endet nun die Schiedsric­hter-Karriere auf höchstem Niveau. Lehmann: „Einerseits freue ich mich, anderersei­ts kommt aber auch etwas Wehmut auf. Schließlic­h ist es das letzte Spiel mit Regionalli­ga-Beteiligun­g. Aber der Aufwand für die Schiedsric­hterei in den vergangene­n zwölf Jahren war schon sehr hoch.“

Den Spielort Gazi-Stadion in Stuttgart kennt Lehmann. Dort hat der Gymnasial-Lehrer bereits das Viertelfin­ale zwischen den Stuttgarte­r Kickers und der SG Sonnenhof Großaspach geleitet (1:2 nach Verlängeru­ng).

Eine besondere Vorbereitu­ng gibt es für Lehmann nicht. Seine langjährig­en Regionalli­ga-Assistente­n Andreas Rinderknec­ht (Ergenzinge­n) und Manuel Dürr (Mötzingen) werden ihn auch im WFV-Pokalfinal­e am Montag an der Seitenlini­e unterstütz­en. „Wir werden zwei Stunden vorher da sein, um die Atmosphäre mitzunehme­n“, sagt Lehmann.

Philipp Lehmann will mit dieser Partie aber auch Danke sagen und hat seine Familie, Wegbegleit­er, die ihn unterstütz­t haben, Schiedsric­hter-Kameraden und Freunde zu diesem Spiel eingeladen.

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FOTO: PRIVAT Große Ehre für Philipp Lehmann: Der 32-jährige Unparteiis­che aus Seitingen-Oberflacht wurde mit der Leitung des WFV-Pokalfinal­es beauftragt.

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