Mirko Höfflin: „Ich konnte viel lernen“
Der Schwenninger Eishockey-Spieler blickt zufrieden auf seine erste WM-Teilnahme zurück
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VILLINGEN-SCHWENNINGEN - Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat zwar bei der Weltmeisterschaft ihr Ziel Viertelfinale nicht erreicht, Mirko Höfflin ist dennoch sehr froh, dabei gewesen sein zu dürfen. Der Wild-Wings-Stürmer konnte viel lernen.
Nach dem sensationellen Olympia-Silber waren die Erwartungen in Deutschland bezüglich der DEBAuswahl bei der Weltmeisterschaft schon höher als sonst. Das Viertelfinale, das in den vergangenen beiden Jahren erreicht wurde, sollte es in Dänemark schon zumindest sein. Dass Deutschland von 2012 bis 2015 viermal in Folge aber schon in der Gruppenphase ausgeschieden war, wurde da allzu gerne ausgeblendet. Diesmal kam am Ende Rang elf heraus. „Ich denke wir haben insgesamt eine gute WM gespielt, aber mit den ersten beiden Spielen das Ticket für das Viertelfinale verpasst“, sagt Höfflin.
Der Schwenninger könnte sich natürlich auch ärgern, denn in den ersten beiden Partien, die gegen Dänemark (2:3 n.P.) und Norwegen (4:5 n.P.) knapp verloren wurden, wie auch in Spiel drei beim 0:3 gegen die USA, war er von Bundestrainer Marco Sturm gar nicht eingesetzt worden. Als Höfflin spielte, machte er auch nicht den Unterschied aus, er verrichtete aber seine Arbeit in der vierten Reihe solide und zuverlässig. „Ich denke, die Mannschaft und auch ich haben uns im Turnierverlauf weiterentwickelt. Diese starken Finnen zu schlagen, war schon ein besonderes Erlebnis“, so der 25-jährige Angreifer. Die Finnen mussten sich nach 25 Jahren erstmals wieder den Deutschen geschlagen geben. Höfflin und Co. gewannen gegen Finnland mit 3:2 nach Verlängerung. Zum Abschluss hatte es eine 0:3-Niederlage gegen Kanada gegeben.
Wie war das gegen einen solchen absoluten Topstar wie Connor McDavid von den Edmonton Oilers zu spielen? „Es ist einfach große Motivation. Von diesen Leuten kannst du dir was abschauen, dich verbessern“, so der Schwenninger Linksschütze. „Ich hoffe, dass ich das Level bei einer Weltmeisterschaft, wo alles doch noch etwas mehr Biss hat als in der DEL, auch in die Ligaspiele nach Schwenningen mitnehmen kann. Ich denke, ich konnte viel lernen.“
Nationalteam echte Einheit
Im Team selbst habe es freilich keinerlei Berührungsängste etwa mit NHL-Star Leon Draisaitl gegeben. „Wir haben viel miteinander geredet, schließlich sind wir ein Team“, berichtet Höfflin. Die Nationalmannschaft habe er als echte Einheit ohne jegliche Grüppchenbildung erlebt. Natürlich ist sein Ziel auch bei den nächsten Welttitelkämpfen 2019 in der Slowakei dabei zu sein.
„In den nächsten Wochen will ich aber nichts mehr vom Eishockey sehen, die Saison war lang genug“, so Höfflin, der bei seiner ersten WM vier Spiele bestritt. Er war dabei insgesamt 27 Minuten und 28 Sekunden auf dem Eis. Pro Partie spielte er im Schnitt sechs Minuten und 52 Sekunden. Höfflin war 37 mal auf dem Eis, im Durchschnitt jeweils für 44 Sekunden. Seine Plus/Minus-Statistik lautet minus zwei, er hatte keinen Schuss aufs Tor zu verzeichnen und blieb auch ohne Strafminute.
Bester Deutscher Scorer wurde Draisaitl mit neun Punkten (zwei Tore/sieben Assists). Danach aber schon zwei Akteure, die beim SERC das Eishockey spielen erlernten. Verteidiger Yannic Seidenberg erzielte zwei Tore und gab drei Vorlagen und kam damit wie Matthias Plachta, der fünf Beihilfen leistete, auf fünf Scorerpunkte. Der Nürnberger Stürmer Yasin Ehliz schaffte ebenfalls fünf Punkte (drei Treffer/zwei Assists) Yannic Seidenberg, der es mit Champions League, Olympia, DEL-Finale, Testländerspiele mit DeutschlandCup auf unglaubliche 98 Saisonspiele brachte, war doch deutlich stärker als sein älterer Bruder Dennis, der diemal ohne Scorerpunkte blieb.
Damien Fleury erzielt drei Tore
Die Wild Wings im französischen Team konnten hingegen punkten. Allerdings verpasste die Équipe Tricolore auch das Viertelfinale und wurde in der Endabrechnung einen Platz hinter Deutschland Zwölfter. Damien Fleury, der allerdings von Schwenningen nach Grenoble wechselt, war mit drei Treffern der beste französische Schütze. Fleury gab auch eine Beihilfe. Wild-Wings-Angreifer Anthony Rech konnte zwei Vorlagen leisten. Fleury und Rech waren durchaus Aktivposten im französischen Team.