Zurück in die 80er
Yan Wagner punktet mit einem gelungenen Mix aus Nostalgischem und Klängen des neuen Jahrtausends
RAVENSBURG (iau) - Was gut ist, kommt immer wieder. Das gilt für die Mode ebenso wie in der Musik. Yan Wagners zweites Album „This Never Happened“(Her Majesty's Ship) kann man dafür als Paradebeispiel nennen – klingt es doch nostalgisch nach den 1980er-Jahren und liefert gleichzeitig elektronische Klänge des neuen Jahrtausends. Und das überrascht, denn der FrankoAmerikaner hatte mit seinem Debüt noch ein reines Elektro-Album abgeliefert.
Auf „This Never Happened“gibt es nun zehn, von Wagner selbst produzierte, Poptracks. Mit ihren Roboterbeats klingen sie mal ein wenig nach Kraftwerk („Blacker“), dann mit den Synths nach David Bowie („SlamDunk Cha-Cha“), doch vor allem erinnern sie sehr an Depeche Mode – zum Beispiel bei „No Love“oder „Generic City“. Ein Highlight ist Wagners Verneigung vor seinem Vorbild Frank Sinatra mit seiner besonderen Interpretation von „It Was a Very Good Year“, die Wagners warme und weiche Stimme – ganz in der Tradition der Crooner – zur Geltung bringt und einen packenden Kontrast zu den doch eher unpersönlichen und kühlen Synthie-Klängen schafft.
Erfolg durch Vielfalt
Man könnte die vielfältigen Intepretationen auf „This Never Happened“derart auslegen, dass sich der in Paris lebende Yan Wagner einfach nicht für eine bestimmte Richtung entscheiden mochte. Doch vielmehr mag man daran glauben, dass es ihm vorschwebte, den Zuhörern, die gesamte Bandbreite des Synthie-Pops (wieder) neu zu entdecken. Das ist ihm wahrlich gelungen.
Anspieltipps: „Close Up“, „No Love“, „It Was a Very Good Year“und „Generic City“.