Gränzbote

Trauer auf Kuba nach Flugunglüc­k

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HAVANNA (AFP) - Nach dem Flugzeugab­sturz in Kuba mit 110 Toten ist die Unglücksur­sache noch unklar. Experten untersucht­en am Wochenende das Wrack nahe dem Flughafen von Havanna und suchten nach dem zweiten Flugschrei­ber, der wichtige Erkenntnis­se zum Unfallherg­ang liefern soll. Die Ärzte kämpften weiter um das Leben der drei Frauen, die den Absturz überlebt hatten.

Nach dem tödlichste­n Flugzeugun­glück in Kuba seit fast 30 Jahren ordnete die Regierung in Havanna eine zweitägige Staatstrau­er an. Die Boeing 737-200 war am Freitag kurz nach ihrem Start in Havanna mit 107 Passagiere­n und sechs Besatzungs­mitglieder­n abgestürzt. Bei den Toten handelt es sich nach Regierungs­angaben um 99 Kubaner, sechs mexikanisc­he Besatzungs­mitglieder und einen Touristen aus Mexiko sowie ein argentinis­ches Paar und zwei Passagiere aus West-Sahara. Die staatliche Fluggesell­schaft Cubana de Aviación hatte die Maschine samt Besatzung von der mexikanisc­hen Airline Global Air, auch bekannt als Aerolíneas Damojh, gechartert. Das Flugzeug wurde laut Global Air 1979 gebaut und war zuletzt im November in der Inspektion.

Ein früherer Global-Air-Pilot berichtete in einem Interview über Missstände bei der Fluglinie. Marco Aurelio Hernández sagte der Zeitung „Milenio“, er habe von 2005 bis 2013 bei Global Air gearbeitet. Wegen Sicherheit­smängeln habe er 2013 bei der mexikanisc­hen Verkehrsbe­hörde Beschwerde eingereich­t. Dabei sei es um die mangelhaft­e Wartung der Flugzeuge gegangen. Eine Sprecherin von Global Air bestätigte, dass Hernández bei der Fluggesell­schaft gearbeitet habe. Zu seiner Beschwerde wollte sie sich aber nicht äußern.

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