Rettungsaktion in letzter Minute
Mitglieder übernehmen Verantwortung und verhindern drohendes „Aus“des TV Gosheim
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GOSHEIM - Das drohende „Aus“für den TV Gosheim hat am Freitagabend im Rahmen einer außerordentlichen Generalversammlung in der „Krone“abgewendet werden können. Erleichtert und sichtlich zufrieden zeigte sich Klaus Alber als Vorsitzender des Vereins über diese Rettungsaktion in letzter Minute. Für ihn war es ein Herzensanliegen gewesen, dem Verein, der in diesem Jahr 125 Jahre alt wird, noch einmal neues Leben einzuhauchen.
Ziel der Versammlung sei es, einen Schatzmeister, Beisitzer und einen zweiten Vorsitzenden zu nominieren, damit die Vereinsgeschäfte wieder ordentlich abgewickelt werden können und er nicht allein alles organisieren müsse, so Alber.
Anfänglich sah es allerdings gar nicht danach aus, als ob eine tragfähige Lösung zustande käme, doch der Vorsitzende rang, Ruhe ausstrahlend, nach einer Lösung: „Ich habe 330 Briefe an alle Mitglieder verschickt, um sie auf diese missliche Situation aufmerksam zu machen“, sage Alber. Liebharda Welte forderte: „Ka ma it nomol an Bott tua“? Einen Rettungsanker setzte dann Helmut Weber, der sich „schon als kleiner Bua“im Turnverein wohl und gut aufgehoben fühlte. Weber: „Ich bin bereit, den Verein helfend zu unterstützen und Verantwortung für eine gewisse Phase der Neuausrichtung zu übernehmen.“
Alfons Hermle wollte zwischendurch wissen, wie es um die Finanzen im Verein bestellt sei. Diese Frage konnte der Vorstand leichten Herzens beantworten, denn in der Kasse befänden sich noch rund 20 000 Euro, was ein gutes Fundament darstelle. Schriftführer Martin Siedler meinte, dass der Verein einfach eine klare Führung brauche. Karl Heinz Hügel machte als stellvertretender Sportkreisvorsitzender den Vorschlag, das Kassenamt aufzuspalten und die Aufgaben zu trennen.
Eigentlich liefen, so war zu hören, die Sportabzeichen-Gruppe und auch das Kinderturnen recht ordentlich; diese könnten aber nur dann vom Verein profitieren, wenn er weiter existiere, meinte Alber. Annette Hermle fasste sich schließlich ein Herz und zeigte sich bereit, auch Verantwortung zu übernehmen. Hermle: „Man muss es zumindest probieren. Wenn wir es dann nicht schaffen, dann sieht man weiter“. Klaus Alber meinte: „Uns fehlt einfach das Mittelalter, von dessen Erfahrung der Verein profitieren kann.“
Am Ende stand folgende Besetzung fest: Helmut Weber übernimmt das Kassenamt. Frank Kugler, Reinhard Baumeister, Annette Hermle fungieren als Beisitzer, ebenso Thomas Welte, der sich in Abwesenheit wählen ließ. Alfons Hermle will sich für besondere Aufgaben beratend und helfend zur Verfügung stellen. „Vielleicht“, so Klaus Alber zum Schluss, „finden wir dann noch in den nächsten Monaten einen zweiten Vorsitzenden und sogar einen Leichtathletik-Wart. Wir haben zumindest eine schlimme Situation verhindert“.