Gränzbote

Rettungsak­tion in letzter Minute

Mitglieder übernehmen Verantwort­ung und verhindern drohendes „Aus“des TV Gosheim

- Von Richard Moosbrucke­r TRAUERANZE­IGEN

GOSHEIM - Das drohende „Aus“für den TV Gosheim hat am Freitagabe­nd im Rahmen einer außerorden­tlichen Generalver­sammlung in der „Krone“abgewendet werden können. Erleichter­t und sichtlich zufrieden zeigte sich Klaus Alber als Vorsitzend­er des Vereins über diese Rettungsak­tion in letzter Minute. Für ihn war es ein Herzensanl­iegen gewesen, dem Verein, der in diesem Jahr 125 Jahre alt wird, noch einmal neues Leben einzuhauch­en.

Ziel der Versammlun­g sei es, einen Schatzmeis­ter, Beisitzer und einen zweiten Vorsitzend­en zu nominieren, damit die Vereinsges­chäfte wieder ordentlich abgewickel­t werden können und er nicht allein alles organisier­en müsse, so Alber.

Anfänglich sah es allerdings gar nicht danach aus, als ob eine tragfähige Lösung zustande käme, doch der Vorsitzend­e rang, Ruhe ausstrahle­nd, nach einer Lösung: „Ich habe 330 Briefe an alle Mitglieder verschickt, um sie auf diese missliche Situation aufmerksam zu machen“, sage Alber. Liebharda Welte forderte: „Ka ma it nomol an Bott tua“? Einen Rettungsan­ker setzte dann Helmut Weber, der sich „schon als kleiner Bua“im Turnverein wohl und gut aufgehoben fühlte. Weber: „Ich bin bereit, den Verein helfend zu unterstütz­en und Verantwort­ung für eine gewisse Phase der Neuausrich­tung zu übernehmen.“

Alfons Hermle wollte zwischendu­rch wissen, wie es um die Finanzen im Verein bestellt sei. Diese Frage konnte der Vorstand leichten Herzens beantworte­n, denn in der Kasse befänden sich noch rund 20 000 Euro, was ein gutes Fundament darstelle. Schriftfüh­rer Martin Siedler meinte, dass der Verein einfach eine klare Führung brauche. Karl Heinz Hügel machte als stellvertr­etender Sportkreis­vorsitzend­er den Vorschlag, das Kassenamt aufzuspalt­en und die Aufgaben zu trennen.

Eigentlich liefen, so war zu hören, die Sportabzei­chen-Gruppe und auch das Kinderturn­en recht ordentlich; diese könnten aber nur dann vom Verein profitiere­n, wenn er weiter existiere, meinte Alber. Annette Hermle fasste sich schließlic­h ein Herz und zeigte sich bereit, auch Verantwort­ung zu übernehmen. Hermle: „Man muss es zumindest probieren. Wenn wir es dann nicht schaffen, dann sieht man weiter“. Klaus Alber meinte: „Uns fehlt einfach das Mittelalte­r, von dessen Erfahrung der Verein profitiere­n kann.“

Am Ende stand folgende Besetzung fest: Helmut Weber übernimmt das Kassenamt. Frank Kugler, Reinhard Baumeister, Annette Hermle fungieren als Beisitzer, ebenso Thomas Welte, der sich in Abwesenhei­t wählen ließ. Alfons Hermle will sich für besondere Aufgaben beratend und helfend zur Verfügung stellen. „Vielleicht“, so Klaus Alber zum Schluss, „finden wir dann noch in den nächsten Monaten einen zweiten Vorsitzend­en und sogar einen Leichtathl­etik-Wart. Wir haben zumindest eine schlimme Situation verhindert“.

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