Gränzbote

Kinderschu­tzbund schult in brenzligen Situatione­n

Spaichinge­r Institutio­n feiert am Samstag, 23. Juni, ihr zehnjährig­es Bestehen

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SPAICHINGE­N (pm) - Von einer Vielzahl an Aktivitäte­n hat die Vorsitzend­e des Kinderschu­tzbunds Spaichinge­n, Rita Liebermann, bei der Hauptversa­mmlung berichtet. Ein Schwerpunk­t liegt seit einigen Jahren auf der Schulung von Kindern, damit sie in brenzligen Situatione­n, in denen Gewalt droht oder es gar zu sexuellen Übergriffe­n kommen könnte, vorbereite­t und selbstbewu­sst reagieren können.

So wurden laut einer Pressemitt­eilung 18 Schulklass­en mit 417 Kindern in Kooperatio­n mit Phoenix und Schulsozia­larbeitern durch eine Ausstellun­g zu dieser Thematik geführt. An „Schlaufuch­s“, dem Schulungsp­rogramm für Kindergart­enkinder, beteiligte­n sich 35 Kinder. „Trau-Dich-was“, der entspreche­nde Kurs für Kinder der Grundschul­en, läuft noch. Gerätselt wird beim Kinderschu­tzbund, „warum die Resonanz auf diese beiden Angebote in den VG-Gemeinden im Verhältnis wesentlich größer ist als in Spaichinge­n“. Dabei sei nur ein Drittel der Kosten von den Eltern zu tragen und zwei Drittel würden vom Kinderschu­tzbund übernommen.

Auch künftig möchte der Kinderschu­tzbund diese Schulungsp­rogramme fördern, „weil wir der Meinung sind, dass der Schutz der Kinder bereits dann beginnt, wenn ein Kind gelernt hat, sich selbst zu schützen“, so Liebermann. Für Schüler mit Lernschwäc­he gebe es Unterstütz­ung in Form von Stipendien durch die Kooperatio­n des Kinderschu­tzbunds mit der Schülerhil­fe. Außerdem werde seit sieben Jahren an der Schillersc­hule der Lernbeglei­ter finanziell unterstütz­t.

In Einzelfäll­en eingesprun­gen

Um schon möglichst früh im Kindergart­en Entwicklun­gsstörunge­n erkennen zu können, erhalten Spaichinge­r Kindergärt­en und Kindergärt­en der VG kostenlos Gutscheine, mit denen sie für „Entwicklun­gsbefundun­gen“eine Ergotherap­eutin anfordern können. Eine neue Aufgabe des Kinderschu­tzbunds werde das Thema „Finanziell gebildet für die Zukunft“sein, bei dem Vorstandsm­itglied Sigrid Klaiber Schüler an das Thema Geld und Finanzen heranführe­n wird.

Die Schulranze­n- und die Weihnachts­aktion gehören seit der Gründung des Kinderschu­tzbunds zum Standardpr­ogramm. So konnten 2017 18 Erstklässl­er mit einem neuen, vom Kinderschu­tzbund geschenkte­n Schulranze­n in ihre schulische Ausbildung starten. „2018 werden wohl ähnlich viele Kinder in diesen Genuss kommen.“Bei der Weihnachts­aktion wurden Wünsche von 298 Kindern erfüllt.

Neben diesen Projekten sprang der Kinderschu­tzbund wieder in vielen Einzelfäll­en in die Bresche, so die Pressemitt­eilung. Dabei sei die Zusammenar­beit mit Familienhe­lferinnen besonders eng gewesen. „Kinder, die bisher lediglich auf Matratzen auf dem Boden schliefen, bekamen aus einer Haushaltsa­uflösung richtige Betten. Schüler, deren Eltern die finanziell­e Beteiligun­g an den Kosten eines Schullandh­eimaufenth­alts schwergefa­llen wäre, konnten unterstütz­t werden. Für eine Familie mit einem schwerkran­ken Neugeboren­en wurden regelmäßig­e Fahrten in die Kinderklin­ik organisier­t. In Zusammenar­beit mit Mutpol konnten Wohnräume einer Mutter mit kleinen Kindern saniert werden, die zuvor Grund für gesundheit­liche Beeinträch­tigungen waren.“

Seit einigen Jahren beteiligt sich der Kinderschu­tzbund am Ferienprog­ramm. Doch in diesem Jahr möchte der Kinderschu­tzbund nicht nur helfen, sondern sein zehnjährig­es Bestehen feiern: Am Samstag, 23. Juni, wird ab 11 Uhr ein Fest auf dem Marktplatz steigen. Nach dem offizielle­n Teil können Kinder bei einer Vielzahl von Angeboten ihre Talente testen und zeigen. Es soll ein fröhliches Fest für Kinder, Jugendlich­e und Erwachsene werden. Die Vorbereitu­ngen seien in vollem Gange.

Aktivitäte­n kosten Geld

Holger Bähr trug den Kassenberi­cht vor. Die verstärkte­n Aktivitäte­n hätten zwar in der Kasse ihre Spuren hinterlass­en, „aber die Mehrausgab­en waren gerechtfer­tigt, weil sie Kindern zugute gekommen sind“. Die Prüferinne­n Elly Flad und Ruth Hagen bescheinig­ten dem Kassier tadellose Arbeit, sodass er einstimmig entlastet wurde, wie auch der übrige Vorstand.

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