Lars Patrick Berg liebäugelt mit EU-Parlament
Dem Tuttlinger AfD-Landtagsabgeordnete fehlt im Landtag der inhaltliche Diskurs über Europa
Flucht nach Unfall
TUTTLINGEN (pz) - Nach einer Unfallflucht am Dienstag gegen 14.50 Uhr sucht die Polizei Zeugen. Nach bisherigen Ermittlungen fuhr die 18-jährige Fahrerin eines BMW auf der Stockacher Straße in Tuttlingen in stadteinwärtige Richtung. An der Einmündung der Bodenseestraße kam es zum Zusammenstoß mit einem Audi A 2. Die 18Jährige fuhr ihren BMW nach dem Unfall zur Seite. Währenddessen flüchtete der Audi stadtauswärts. Am BMW entstand ein Schaden von rund 2000 Euro. Zeugen melden sich beim Polizeirevier Tuttlingen unter Telefon 07461 / 941-0.
Autoreifen gestohlen
TUTTLINGEN (pz) - In der Zeit zwischen Samstag, 13 Uhr, und Dienstag, 8 Uhr, haben Unbekannte vom Gelände eines Autohauses in der Stockacher Straße in Tuttlingen mehrere Kompletträder gestohlen. Sie durchtrennten den Zaun der Einfriedung und verschafften sich Zutritt in den Hofraum des Autohauses. Von drei Fahrzeugen montierten sie die Aluminiumräder ab und entwendeten diese samt Schrauben. Der entstandene Schaden ist noch nicht bekannt. Zeugen melden sich beim Polizeirevier Tuttlingen unter Telefon 07461 / 941-0.
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TUTTLINGEN - Seine Arbeit im Landtag mache ihm Spaß, dennoch möchte Lars Patrick Berg, AfD-Abgeordneter für den Wahlkreis Tuttlingen-Donaueschingen, für die Europawahl seinen Hut in den Ring werfen. Voraussichtlich wird innerhalb der Europäischen Union vom 23. bis 26. Mai des kommenden Jahres gewählt.
Berg bestätigt auf Nachfrage unserer Zeitung, dass er sich dahingehend Überlegungen macht – und das aus „vielerlei Gründen“. So würde ihm im Landtag, in dem er neben dem Innen-Ausschuss auch im Europa-Ausschuss sitzt, der inhaltliche Diskurs über europapolitische Themen fehlen. So würden den Abgeordneten viele Gesetzesentwürfe einfach nur zur Kenntnisnahme auf den Tisch gelegt: „Die Landesregierung hat nur über den Bundesrat die Möglichkeit, darauf Einfluss zu nehmen. Das sollte man ändern“, kritisiert Berg. Die Themen sollten aus seiner Sicht viel intensiver diskutiert werden. In Straßburg und Brüssel könnte das aus seiner Sicht anders aussehen.
Berg weiß auch, dass er die Entscheidung nicht alleine treffen wird. Über seine Kandidatur müssen die Mitglieder der AfD auf einem Bundesparteitag entscheiden. „Da kommt es auf vieles an“, betont Berg, etwa auf eine gute Rede.
Die Region um Tuttlingen und Donaueschingen sei ihm in den vergangenen zwei Jahren, seitdem er für den Wahlkreis im Stuttgarter Landtag sitzt, eine zweite Heimat geworden. Deswegen würde er auch gerne für den Europa-Wahlkreis für die Region, also den Regierungsbezirk Freiburg, kandidieren. Damit würde er voraussichtlich auch gegen den CDU-Politiker Andreas Schwab antreten, der seit dem Jahr 2004 im EUParlament sitzt.
Ein Jahr Erfahrung in Europa
Erfahrung hat Berg bereits ein Jahr lang sammeln können. Als noch der Euro-kritische Wirtschaftsflügel innerhalb der AfD gegenüber den ausländerkritischen Tönen die Oberhand hatte, da arbeitete er für die Europaabgeordneten Bernd Kölmel und Joachim Starbatty (beide inzwischen bei den Liberal-Konservativen Reformern): „Das war eine sehr bereichernde Zeit“, blickt er zurück.
Seine Überlegungen hätten nichts damit zu tun, dass sich der Kreisverband Rottweil/Tuttlingen aktuell auf dem sozialen Netzwerk Facebook nach einer relativ ruhigen Phase wieder gegenüber der Politik der Großen Koalition und vor allem gegenüber Asylbewerbern und Flüchtlingen zu radikalisieren scheint – auch wenn Berg durchaus durchblicken lässt, dass es immer mal wieder inhaltliche Dispute gibt. Aber: „Die gibt es auch in den anderen Fraktionen, in denen es deftig zur Sache geht“, sagt er.