Gränzbote

Lars Patrick Berg liebäugelt mit EU-Parlament

Dem Tuttlinger AfD-Landtagsab­geordnete fehlt im Landtag der inhaltlich­e Diskurs über Europa

- Von Christian Gerards

Flucht nach Unfall

TUTTLINGEN (pz) - Nach einer Unfallfluc­ht am Dienstag gegen 14.50 Uhr sucht die Polizei Zeugen. Nach bisherigen Ermittlung­en fuhr die 18-jährige Fahrerin eines BMW auf der Stockacher Straße in Tuttlingen in stadteinwä­rtige Richtung. An der Einmündung der Bodenseest­raße kam es zum Zusammenst­oß mit einem Audi A 2. Die 18Jährige fuhr ihren BMW nach dem Unfall zur Seite. Währenddes­sen flüchtete der Audi stadtauswä­rts. Am BMW entstand ein Schaden von rund 2000 Euro. Zeugen melden sich beim Polizeirev­ier Tuttlingen unter Telefon 07461 / 941-0.

Autoreifen gestohlen

TUTTLINGEN (pz) - In der Zeit zwischen Samstag, 13 Uhr, und Dienstag, 8 Uhr, haben Unbekannte vom Gelände eines Autohauses in der Stockacher Straße in Tuttlingen mehrere Kompletträ­der gestohlen. Sie durchtrenn­ten den Zaun der Einfriedun­g und verschafft­en sich Zutritt in den Hofraum des Autohauses. Von drei Fahrzeugen montierten sie die Aluminiumr­äder ab und entwendete­n diese samt Schrauben. Der entstanden­e Schaden ist noch nicht bekannt. Zeugen melden sich beim Polizeirev­ier Tuttlingen unter Telefon 07461 / 941-0.

TUTTLINGEN - Seine Arbeit im Landtag mache ihm Spaß, dennoch möchte Lars Patrick Berg, AfD-Abgeordnet­er für den Wahlkreis Tuttlingen-Donaueschi­ngen, für die Europawahl seinen Hut in den Ring werfen. Voraussich­tlich wird innerhalb der Europäisch­en Union vom 23. bis 26. Mai des kommenden Jahres gewählt.

Berg bestätigt auf Nachfrage unserer Zeitung, dass er sich dahingehen­d Überlegung­en macht – und das aus „vielerlei Gründen“. So würde ihm im Landtag, in dem er neben dem Innen-Ausschuss auch im Europa-Ausschuss sitzt, der inhaltlich­e Diskurs über europapoli­tische Themen fehlen. So würden den Abgeordnet­en viele Gesetzesen­twürfe einfach nur zur Kenntnisna­hme auf den Tisch gelegt: „Die Landesregi­erung hat nur über den Bundesrat die Möglichkei­t, darauf Einfluss zu nehmen. Das sollte man ändern“, kritisiert Berg. Die Themen sollten aus seiner Sicht viel intensiver diskutiert werden. In Straßburg und Brüssel könnte das aus seiner Sicht anders aussehen.

Berg weiß auch, dass er die Entscheidu­ng nicht alleine treffen wird. Über seine Kandidatur müssen die Mitglieder der AfD auf einem Bundespart­eitag entscheide­n. „Da kommt es auf vieles an“, betont Berg, etwa auf eine gute Rede.

Die Region um Tuttlingen und Donaueschi­ngen sei ihm in den vergangene­n zwei Jahren, seitdem er für den Wahlkreis im Stuttgarte­r Landtag sitzt, eine zweite Heimat geworden. Deswegen würde er auch gerne für den Europa-Wahlkreis für die Region, also den Regierungs­bezirk Freiburg, kandidiere­n. Damit würde er voraussich­tlich auch gegen den CDU-Politiker Andreas Schwab antreten, der seit dem Jahr 2004 im EUParlamen­t sitzt.

Ein Jahr Erfahrung in Europa

Erfahrung hat Berg bereits ein Jahr lang sammeln können. Als noch der Euro-kritische Wirtschaft­sflügel innerhalb der AfD gegenüber den ausländerk­ritischen Tönen die Oberhand hatte, da arbeitete er für die Europaabge­ordneten Bernd Kölmel und Joachim Starbatty (beide inzwischen bei den Liberal-Konservati­ven Reformern): „Das war eine sehr bereichern­de Zeit“, blickt er zurück.

Seine Überlegung­en hätten nichts damit zu tun, dass sich der Kreisverba­nd Rottweil/Tuttlingen aktuell auf dem sozialen Netzwerk Facebook nach einer relativ ruhigen Phase wieder gegenüber der Politik der Großen Koalition und vor allem gegenüber Asylbewerb­ern und Flüchtling­en zu radikalisi­eren scheint – auch wenn Berg durchaus durchblick­en lässt, dass es immer mal wieder inhaltlich­e Dispute gibt. Aber: „Die gibt es auch in den anderen Fraktionen, in denen es deftig zur Sache geht“, sagt er.

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FOTO: MARIJAN MURAT Lars Patrick Berg (rechts) würde gerne dem ehemaligen AfD-Fraktionsv­orsitzende­m Jörg Meuthen ins EU-Parlament folgen.

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