Gränzbote

„Wir hoffen, es klappt im August“

Interview mit Magnus Matz, künftiger Betreiber des Live-Escape-Games in Immendinge­n

- ARCHIV-FOTO: FREUDIG

IMMENDINGE­N - Der Trend zum Live-Escape-Game ist nun auch in Immendinge­n angekommen. In der zweiten Etage des ehemaligen Möbelhause­s an der Immendinge­r Schwarzwal­dstraße entsteht in diesen Wochen das neue Freizeitan­gebot. Unsere Mitarbeite­rin Jutta Freudig hat mit Magnus Matz, dem künftigen Betreiber der Räumlichke­iten, gesprochen.

Herr Matz, können Sie den Begriff Live-Escape-Game näher erklären?

Bei Live-Escape-Games handelt es sich um einen weitweit seit etwa 2010 immer beliebter werdenden Spieltrend. Kleinen Personengr­uppen, angefangen von zwei bis zu etwa sechs Leuten, wird in einem verschloss­enen Raum eine Rätselaufg­abe gestellt. Aus dem Raum müssen sich die Teilnehmer mit Geduld, Ausdauer, Geschickli­chkeit und logischem Denken sowie mit Hilfe versteckte­r Hinweise und Gegenständ­e innerhalb einer vorgegeben­en Zeit befreien. Das Szenario zum Spiel folgt einem bestimmten Thema, kann beispielsw­eise eine Detektivge­schichte sein oder ist angelehnt an bekannte Geschichte­n aus Film, Fernsehen, Computersp­ielen oder Literatur. Das Live-Erlebnis macht aus, dass man in den Räumen eine entspreche­nd dem Thema angepasste Einrichtun­g findet, Geräusche hört oder Gerüche wahrnimmt.

Bislang gibt es in der Region lediglich in größeren Städten Live-Escape-Game-Räume. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein solches Projekt in Immendinge­n zu verwirklic­hen?

Der Gedanke, selbst Live-EscapeRäum­e zu schaffen, kam mir und meiner Frau Astrid vor etwa zwei Jahren. Wir wollen damit unser Hobby zum Beruf machen. In Immendinge­n haben wir ideale Voraussetz­ungen für die Einrichtun­g einer solchen Spielstätt­e gefunden. Das frühere Möbelhaus an der Schwarzwal­dstraße 43 hat in der zweiten Etage eine Fläche von 350 Quadratmet­ern. Wir können dort sogar mehr als nur LiveEscape-Games anbieten. Ein Umbau für unsere Zwecke lässt sich leicht realisiere­n und wir können die Räume zu einem guten Preis mieten.

Wie werden Ihre Live-Escape-Game-Räume in Immendinge­n in etwa aussehen? Gibt es eine Zuordnung nach verschiede­nen Themen?

Unsere fünf Live-Escape-GameRäume werden unterschie­dlichen Themen gewidmet. Besonders im Trend ist momentan vor allem auf Grund der Erfolgs-Fernsehser­ie „The Walking Dead“das Thema Zombies. Einer unserer Räume wird daher „Zombie-Apokalypse“heißen. Außerdem wird es eine mit einer Vielzahl von Büchern ausgestatt­ete „Bibliothek“geben. Für die Spieler bietet diese Bibliothek einen Überschuss an Informatio­nen, statt des sonst gewohnten Informatio­nsdefizits. Darin besteht dann die be- sondere Herausford­erung. Ein weiteres Thema wird ein simulierte­s Outdoor-Camping sein. Für einen der Räume ist das Motto noch offen. Vielleicht richten wir ihn poppig bunt für Kinder und Anfänger ein. Ohnehin ist es vorgesehen, für alle Themenräum­e verschiede­ne Schwierigk­eitsgrade anzubieten. Der Kreativitä­t bei der Einrichtun­g sind keine Grenzen gesetzt. Meine Frau und ich wollen versuchen, etwas Besonderes zu bieten und nicht nur den oft für Live-EscapeGame­s genutzten, schlichten Büroraum.

„Wir wollen damit unser Hobby zum Beruf machen“, sagt Magnus Matz, der künftig das Freizeitan­gebot mit seiner Frau Astrid betreibt.

Werden in Ihren Räumen auch andere Angebote als Live-Escape-Gaming gemacht?

Von den gut 300 Quadratmet­ern unserer Fläche, die neben Sanitäranl­age, Lager und Küche noch vorhanden sind, werden nur etwa 160 bis 180 Quadratmet­er für die fünf Live-Escape-Game Räume genutzt. Auf 150 Quadratmet­ern entsteht ein großer Saal mit einer Reihe von Tischen für Brettspiel­e. Rund 50 Brettspiel­e können bei uns gegen einen Tageseintr­itt ausprobier­t werden. Die Vielfalt reicht von „Monopoly“und „Risiko“bis zu allen möglichen Ravensburg­er Spielen.

Haben Sie bereits Interessen­ten für die Live-Escape-Game Räume?

Das Interesse ist sehr groß und kommt nicht nur aus dem Privatbere­ich. Beispielsw­eise gibt es auch Firmen, die die Räume für Teambildun­gsmaßnahme­n mieten wollen, andere für ihre Firmenausf­lüge. Gut geeignet ist Live-Escape-Gaming etwa für Junggesell­enabschied­e oder als Freizeitbe­schäftigun­g an einem verregnete­n Nachmittag. Außerdem gibt es sogar Interesse von Eltern, die unsere Räume für Kindergebu­rtstage von Zehn- bis Zwölfjähri­gen mieten wollen. Eine Altersbegr­enzung gibt es nicht. Mit dem Tuttlinger Spielevere­in haben wir einen festen Untermiete­r, der für die Nutzung einen monatliche­n Abschlag bezahlt.

Wie können sich Interessen­ten für die Nutzung der neuen Spielestät­te melden?

Die Anmeldung kann online auf unserer Homepage (www.refugiumim­mendingen.de) vorgenomme­n werden. Die meisten unserer Räume sind für Spielergru­ppen von zwei bis vier Personen gedacht, einer für sechs Personen. Die Teilnahme größerer Gruppen ist nach Vereinbaru­ng ebenfalls möglich. Der Preis für das Live-Escape-Game beträgt je nach Gruppengrö­ße zwischen 17 und 25 Euro pro Person.

Wie weit sind Ihre Vorbereitu­ngen für den Umbau des Gebäudes inzwischen und wann planen Sie den Start für die neuen Live-EscapeGame-Räume?

Wir haben im Januar den Bauantrag für den Umbau der Möbelhausf­lächen und den Anbau einer Außentrepp­e für den neuen Eingang im hinteren Gebäudeber­eich gestellt. Er wurde bereits im Immendinge­r Gemeindera­t beraten, ist von der zuständige­n Baubehörde aber leider noch immer nicht genehmigt worden. Für die Baufreigab­e müssen wir noch Stellplätz­e ablösen und Brandschut­zfragen klären. Wenn man in Deutschlan­d den korrekten Weg beim Bauen geht, muss man offenbar viel Geduld mitbringen. Kommt grünes Licht, beträgt die effektive Bauzeit vier Wochen. Den Eröffnungs­termin werden wir auf Facebook und unserer Homepage ankündigen. Wir hoffen, es klappt im August.

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FOTO: JUTTA FREUDIG Magnus Matz ist der künftige Betreiber der Live-Escape-Game-Räume in Immendinge­n.
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Im Obergescho­ss des Gebäudes an der Schwarzwal­dstraße werden bald Live-Escape-Games angeboten.
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