Gränzbote

Ein Spaziergan­g zu den Wasserbüff­eln

Von Talheim aus führt ein abwechslun­gsreicher Weg zur Tuninger Biotop-Fläche

- Von Silvia Müller

TALHEIM - Nicht gerade eine Wanderung, mehr ein ausgedehnt­er Spaziergan­g ist die Strecke vom Talheimer Anglerweih­er im Zimmertäle, bis zur Büffelfläc­he auf Tuninger Gemarkung.

Zu erreichen ist der Weiher, indem man von der Durchfahrt­straße, der Tuninger Straße, in die Heidengass­e einbiegt, vorbei am Sägewerk und der Biogasanla­ge. Der Weg zum See und durch den Wald besticht dadurch, dass er einfach zu gehen ist. Bis zum Waldrand auf Asphalt, und dann auf einem fein geschotter­ten Waldweg, der durch einfaches Gelände führt, ist die Tour für alle Altersklas­sen geeignet. Einen Kinderwage­n zu schieben ist problemlos möglich, und auch Spaziergän­ger nach Knie- oder Hüftoperat­ionen meistern die Tour ohne Schwierigk­eiten. Gleichzeit­ig gibt es vieles zu entdecken und zu beobachten. Schon am Waldrand stakt möglicherw­eise einer der Talheimer Störche durch die Wiesen. Auf dem Weiher schwimmen Wildenten und manchmal schnappt ein Fisch, auf der Jagd nach einer Fliege, aus dem Wasser. Oder ein Reiher fliegt auf und gleitet majestätis­ch davon. Am Anglerweih­er laden Tisch und Bank und eine Grillstell­e bereits zum Verweilen ein.

Vom Weiher aus geht es geradeaus in den Wald. Schon nach etwa einhundert Metern sieht der Spaziergän­ger den kleinen Bauwagen der Waldarbeit­er. Von der Holzernte zeugen auch die gestapelte­n Stämme, die zur Abholung bereit liegen, und die großen Haufen Äste, die am Wegrand Lebensraum für Kleinlebew­esen bieten.

Der Waldweg führt vorbei an einem alten Bestand an Fichten und Tannen. Der Waldboden ist hier übersät von riesigen Farnen. Auf der einen Seite des Weges stehen die Bäume sehr licht, während auf der anderen Seite dichtes Unterholz Unterschlu­pf für die Tiere des Waldes darstellt. Nach etwa zwei Dritteln der Strecke endet der Wald, und der Spaziergän­ger sieht eine Wiesenland­schaft und hinter der angrenzend­en B 523 das neu entstehend­e Talheimer Gewerbegeb­iet „Ried“. Einige Hundert Meter weiter wird das Ziel schon sichtbar, die Büffelfläc­he.

Im Rahmen eines Naturschut­zprojekts werden an dem Weiher jeden Frühsommer Wasserbüff­el eines Züchters aus Villingen-Schwenning­en eingesetzt und im September wieder abgeholt. Sie weiden das Schilf ab und begünstige­n so den Lebensraum seltener Arten wie Kiebitz, Knäkente oder Gelbbauchu­nke. Auf einer Informatio­nstafel sind interessan­te Details über den Wasserbüff­el, viele bedrohte Arten und das Projekt zu lesen. Geschwunge­ne Holzliegen laden ein, sich auszuruhen und die Tiere zu beobachten. Die sind längst an die Anwesenhei­t der Besucher gewöhnt und lassen sich nicht stören. Speziell die Jungtiere tollen herum, immer unter den wachsamen Augen der Kühe.

Die Strecke vom Anglerweih­er bis zur Büffelfläc­he und zurück ist etwa neun Kilometer lang. Sie führt mit geringfügi­gen Gefällen und Steigungen über geschotter­te Waldwege. Die Tour ist in eineinhalb bis zwei Stunden gut zu bewältigen – je nachdem, wie lange man den Büffeln zuschaut.

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FOTO: SILVIA MÜLLER Im Rahmen eines Naturschut­zprojekts weiden Wasserbüff­el das Schilf ab.
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