500 Gläubige kommen auf Schenkenberg
Emmingen-Liptingen feiert Großen Wallfahrtstag mit Erzbischof Stephan Burger
● EMMINGEN-LIPTINGEN – Am Sonntag ist auf dem Schenkenberg nach uralter Tradition Großer Wallfahrtstag gefeiert worden. Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger war als Gast zu diesem Fest mit deutlich mehr als 500 Gläubigen gekommen. Dabei zelebrierte Burger nicht nur zusammen mit dem leitenden Pfarrer der Seelsorgeeinheit Egg, Ewald Billharz, das festliche Pontifikalamt. Am Nachmittag nahm er auch die Krönung und Weihe der Fatima-Statue vor.
„Wir brauchen Vertrauen in einen großen Gott, einen liebenden Gott“, sagte Erzbischof Burger zu Beginn seiner Predigt. In dieser beschäftigte er sich mit der Symbolik des Kreuzes. Er verfolge schon die Turbulenzen, die die Frage nach der Bedeutung des Kreuzes auslösen könne. Es sei weit mehr als Dekoration in bayerischen Amtsstuben, als Lederhosen und Folklore. Der einstige Schandpfahl habe sich seit Kaiser Konstantin als Siegeszeichen etabliert – zum Wohl und Wehe des Menschen. „Ohne Kreuz ist das Christentum nicht zu haben“, sagte der Erzbischof. Es stehe auch für die Liebe Gottes, eine Liebe, die über Grenzen hinausgehe und möglich mache, das eigene Ich hinten anzustellen. Das Kreuz zeige auf ganz drastische Weise, was Gott alles vermag. Es sei ein Zeichen gelebten Glaubens, „eingestiftet in unser Herz“.
Marienkrone restauriert
Beim Fatimatag im vergangenen Jahr sei die Marienstatue „etwas demoliert“worden, so Pfarrer Billharz in der Messe am Nachmittag. Damals hatte sich deren Krone im Geäst einer Esche verfangen, weil die Träger den Freiraum falsch eingeschätzt hatten. Inzwischen konnte die Originalkrone restauriert werden. Und jetzt nehme die Gemeinde den Erzbischof „mit ins Boot“: „Er darf die Mutter Gottes krönen“, sagte Billharz.
Allerdings seien die Gläubigen die eigentlich Krone Mariens: „Unsere Hingabe und Liebe macht die Krone Mariens aus“. In einer Prozession wurde die Statue vom Trachtenund Heimatverein bis zum Kreuzweg beim Schenkenberg getragen.
Die Frage, wie er den Erzbischof herbekommen habe, konnte Wallfahrtspfarrer Billharz kurz beantworten. Er habe ihn „so lang ploget“, bis Burger zugesagt habe. Diese Zusage sei „nach dem Prinzip: Nur wer anklopft, wird erhört“erfolgt, meinte Burger. Denn „ich bin nur die Dreingabe“, sagte der Erzbischof.
Weitere Fotos vom Wallfahrtstag finden Sie unter www.schwaebische.de/schenkenberg