In schwebenden Höhen
70-köpfiger Landesjugendchor präsentiert Mendelssohns „Te Deum“und französische Werke
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TROSSINGEN - Hervorragende Solisten und harmonischer Chorklang haben das Konzert des Landesjugendchors in der Theresienkirche ausgezeichnet. Die 70 Sänger aus ganz Baden-Württemberg - darunter vier Trossinger Musikhochschulstudenten - präsentierten am Freitag das in der Arbeitsphase in der Bundesakademie erarbeitete Programm.
Unter der Leitung von Denis Rouger, der in Stuttgart eine Chorleitungsprofessur hat, begeisterte der Chor das Trossinger Publikum. An der Orgel musizierte Roland Uhl.
Unter dem Titel „Te Deum laudamus“musizierten sie Mendelssohns Te Deum sowie einige Französische Werke mit passenden Texten, darunter auch zwei Kompositionen des Dirigenten Denis Rouger.
Mit den ersten Tönen von Claude Goudimels „Que l'entreprise est belle“aus dem 16. Jahrhundert stellte der Chor seinen ausgesprochen ausgewogenen Chorklang vor. Für die ersten Stücke standen die rund 70 jungen Sänger in gemischter Aufstellung, was die einzelnen Stimmgruppen zu einem einheitlichen, gemeinsamen Chorklang verschmelzen lies. Für die meist homophonen Stücke war diese Geschlossenheit im Klang ein großer Gewinn, der in der Akustik der Theresienkirche besonders zur Geltung kam. „O quam suavis“von Théodore Dubois und „Anima Christi“von Joseph Gélineau stammen zwar aus dem 20. Jahrhundert, greifen aber zurück auf frühere Harmonik und Melodik.
Die Herren des Chores durften für die nächsten zwei Stücke pausieren, Albert Alains „Tantum ergo“sowie Denis Rougers „Ich sehe dich in tausend Bildern“. Mit dem marienverehrenden Text von Novalis nimmt Rouger die Poetik der Romantik auf und übernimmt diese in eine eigene Klangsprache. Gegensätze zwischen „der Welt Getümmel“und einem „unnennbar süßem Himmel“lösen sich auf in die Wiederholung der ersten Strophe, um in schwebenden Höhen zu enden.
In „Veni Creator“, nun wieder mit dem ganzen Chor, greift Rouger den gregorianischen Choral auf. In der ersten Strophe kombiniert er geschickt verschiedene Texte auf die Stimmgruppen. Ein eigener Text erklingt gleichzeitig mit Texten aus verschiedenen Jahrhunderten, von denen der lateinische Hymnus aus dem ersten Jahrhundert den Cantus firmus bildet. Zu einem großen „Ehre sei dem Vater“vereinen sich zum Ende alle Stimmen.
Stehende Ovationen
Zurück ans Ende des 16. Jahrhunderts führte das „Magnificat primi toni“von Jean Titelouze für Orgel, gespielt von Roland Uhl. Mit den Gregorianischen Chorälen umrahmt, kommentieren und ergänzen die Orgelsätze den Magnificat Text. Zum Abschluss des Konzerts erklang nun das Hauptwerk des Abends, Mendelssohns „Te Deum“für achtstimmigen Chor, Soli und Orgel. In dem zwölfsätzigen Frühwerk Mendelssohns wurden alle Solopartien von Chormitgliedern übernommen.
Dabei zeigten sie, wie hoch das Niveau der einzelnen Sänger dieses Chores ist, in dem sich viele ausgezeichnete Solisten finden lassen. Nach der Schlussfuge wurden die Musiker vom begeisterten Publikum mit stehenden Ovationen belohnt.