Gränzbote

Thomas Mosmann kandidiert in Sigmaringe­n

Sigmaringe­r Gastwirtin und Tuttlinger Tierschütz­er wollen Bürgermeis­ter werden

- Von Michael Hescheler

● SIGMARINGE­N - Wenige Tage vor Ablauf der Bewerbungs­frist ist das Bewerberfe­ld für die Bürgermeis­terwahl am Sonntag, 1. Juli, bunter geworden: Sevim Günaydi möchte die Gaststätte Luxor (im Gewerbegeb­iet Schönenber­g) gegen die Amtsstube im Rathaus tauschen. Fünfter Bewerber ist Thomas Mosmann aus Tuttlingen, der als Funktionär der Tierschutz­allianz schon bei verschiede­nen Wahlen in Erscheinun­g getreten ist.

Bis kommenden Montag, 18 Uhr, können im Sigmaringe­r Rathaus noch Bewerbunge­n abgegeben werden. Neben den beiden aktuellen Kandidaten haben bereits Amtsinhabe­r Thomas Schärer, die Dauerkandi­datin Fridi Miller und der Sigmaringe­r Jurist Marcus Ehm ihren Hut in den Ring geworfen.

An Fronleichn­am gab Thomas Mosmann (45) aus Tuttlingen seine Bewerbung ab. Der gelernte Kaufmann ist Vater von drei erwachsene­n Töchtern. Er gehört der Allianz für Menschenre­chte, Tier- und Naturschut­z (Tierschutz­allianz) an. Als ehrenamtli­cher Generalsek­retär ist er Mitglied im Bundesvors­tand und er ist Vorsitzend­er des Landesverb­ands Baden-Württember­g. Bei der Bundestags­wahl im vergangene­n Jahr trat er für die Tierschutz­partei in Tuttlingen als Direktkand­idat an.

Thomas Mosmann gehörte bis 2014 der Demokratis­chen SchwulLesb­ischen Partei (DSLP) an, die er selbst gründete. Außerdem war er früher Mitglied der rechtsextr­emen NPD, er distanzier­te sich jedoch öffentlich von seiner ehemaligen Partei und bezeichnet­e seine politische Ausrichtun­g als „Mitte links“.

„Über meine Themen und über meine Vision für Sigmaringe­n werde ich in einer gesonderte­n Pressemitt­eilung nach der offizielle­n Bekanntgab­e der Kandidaten Auskunft geben“, teilt Mosmann per Mail mit. Für nähere Auskünfte war er am Freitag nicht zu erreichen.

Viel mit jungen Leuten zu tun

„Ich möchte mit meiner Bewerbung ein Zeichen für junge Leute setzen“, sagt dagegen Sevim Günaydi, 55-jährige Mutter eines neunjährig­en Sohnes. In ihrem Lokal Luxor habe sie viel mit jungen Menschen zu tun. Immer wieder habe sie in den vergangene­n Tagen ihre Gäste auf die anstehende Wahl des Stadtoberh­auptes angesproch­en. Die Reaktion: Interessie­rt mich nicht, der Wahlschein landete bei vielen prompt im Müll. Als Günaydi diesen Gästen von ihrer Kandidatur erzählt habe, seien sie zusammenge­zuckt und hätten nachgedach­t. Auf die Frage, was sie für Jugendlich­e bewegen möchte, will die Gastronomi­n (noch) nicht konkret werden. Sie will ihre Ideen erst zu einem späteren Zeitpunkt verraten.

Günaydi hat türkische Wurzeln, sie ist erst im Raum Engen/Singen und später in Meßkirch aufgewachs­en. Dass ihre Eltern sie nicht zum Schwimm-Unterricht oder ins Landschulh­eim schicken wollten, akzeptiert­e sie nicht. „Ich war rebellisch, das ist ein Charakterz­ug von mir.“Ihren Schwestern habe sie damit Türen geöffnet. Ihren Eltern zuliebe lernte sie Friseurin, merkte aber schnell, dass dies nicht der richtige Beruf für sie ist – und wechselte in die Gastronomi­e.

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FOTO: PR Thomas Mosmann aus Tuttlingen ist Bewerber Nummer fünf.

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