Gränzbote

In voller Blüte: Der Weißdorn erfreut das Auge

Der Wildstrauc­h ist jetzt aufgeblüht – Früchte werden als Herzmittel verwendet – Die verschiede­nen Arten und Unterarten bilden zahlreiche Mischforme­n

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REICHENBAC­H - Der Schwarzdor­n ist längst verblüht. Jetzt ist der Weißdorn an der Reihe. Dieser hübsche Strauch wächst vielerorts auf dem Heuberg an Waldränder­n und in Feldgehölz­en. Erkennbar ist er sehr leicht an seinen gut daumennage­lgroßen eingeschni­ttenen, mehr oder weniger stark gelappten und gesägten Blättern und den Dornen an manchen Zweigen. Und nicht zuletzt an den hübschen weißen Blüten, die er jetzt trägt. Typisch für Rosengewäc­hse, zu denen auch der Weißdorn gehört: die fünf Blütenblät­ter und eine durch fünf teilbare Anzahl an Staubgefäß­en.

Artenzahl unbekannt

Nur von einer einzigen WeißdornAr­t zu sprechen, wäre allerdings verkehrt. Denn es gibt weitaus mehr. Über die genaue Zahl sind sich die Forscher uneins. Manche sprechen von bis zu 250. Was die einen Botaniker schon als neue Art einordnen, ist für andere noch eine Unterart oder Sippe. Das liegt daran, dass der Weißdorn sich fröhlich weiterentw­ickelt. Mal hat die Blüte einen Griffel, mal zwei (der Griffel ist der nach oben ragende Fortsatz des Fruchtknot­ens). Mal sind die Blätter stärker eingeschni­tten, mal weniger stark. Mal ist die Blüte reinweiß, mal eher rosa. Und zudem bilden die verschiede­nen Weißdorne zahlreiche Bastarde, die in einzelnen Merkmalen wiederum sehr unterschie­dlich sein können.

Früchte wirken herzstärke­nd

Wer an Herzschwäc­he leidet, wird den Weißdorn womöglich auch als Heilpflanz­e kennen. Die Früchte, die sich im Spätsommer ausbilden und fast wie Hagebutten aussehen, werden in der Naturmediz­in als unterstütz­endes Herzmittel verwendet. Sie verbessern die Durchblutu­ng der Herzkranzg­efäße. So gibt es in der Apotheke Weißdorn-Tabletten und Weißdorn-Tinkturen zu kaufen, die als gut verträglic­h gelten. Gut für die Gesundheit ist aber zweifellos auch ein Gang in die Natur. Denn womöglich steigert schon der Anblick dieser hübschen Pflanze das Wohlbefind­en noch mehr als Tabletten und Tinkturen.

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FOTO: JUDITH ENGST Der Weißdorn gehört zu den Rosengewäc­hsen und blüht jetzt auf dem Heuberg.

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