Motorradfahrer verunglücken tödlich
Dramatische Szenen in Villinger Innenstadt – Trauernde erleben zweiten Unfall hautnah
VILLINGEN-SCHWENNINGEN (sbo) - Im Klosterring sind am Wochenende zwei Motorradfahrer ums Leben gekommen. In der Nacht auf Samstag verunglückte ein 18-Jähriger (wir berichteten), am Sonntagnachmittag starb nur 300 Meter von der ersten Unfallstelle entfernt ein weiterer Biker.
Es waren dramatische Szenen, die sich am Sonntag gegen 17 Uhr im Klosterring in Villingen abspielten. Nachdem in der Nacht auf Samstag ein 18-Jähriger mit seinem Motorrad tödlich verunglückt war, fanden sich das gesamte Wochenende über Trauernde an der Unfallstelle ein, legten Kerzen, Blumen und Briefe nieder. Am späten Sonntagnachmittag mussten einige von ihnen dann das Horrorszenario miterleben: Etwa 300 Meter von der Unfallstelle des 18-Jährigen entfernt, verunglückte unter den Augen zahlreicher Passanten und Kinder ein weiterer Motorradfahrer – wie sich wenige Minuten später herausstellte, ebenfalls tödlich.
Unfall am Samstagmorgen
Der junge Biker fuhr in der Nacht auf Samstag gegen 3 Uhr mit seinem Motorrad der Marke Kawasaki die Straße Klosterring in Richtung Oberes Tor. In einer Linkskurve kam er laut Polizeiangaben nach rechts von der Fahrbahn ab und prallte gegen den Metallrohrpfosten eines Verkehrsschildes, wodurch er tödliche Verletzungen erlitt. Sein Zweirad fuhr am Metallpfosten vorbei und prallte gegen ein Betonfundament samt Metallzaun. Das Fundament wurde durch den Aufprall ebenerdig abgebrochen. Bislang ist niemand bekannt, der den Unfallhergang beobachtet hat, heißt es vonseiten der Polizei. Vorbeifahrende Autofahrer hatten den Verunglückten bereits regungslos aufgefunden und sofort den Notruf abgesetzt. Der hinzugerufene Notarzt konnte jedoch nur noch den Tod des Verunglückten feststellen. Zur weiteren Klärung des Unfallhergangs wurde ein Sachverständiger hinzugezogen. Wie die Polizei mitteilte, liegen bislang aber noch keine Erkenntnisse zur Unfallursache vor. Im Laufe dieser Woche wird mit den Ergebnissen des Sachverständigers gerechnet.
Unglück am Sonntag
Exakt 39 Stunden nach dem ersten Unfall auf Höhe der Apotheke geschah dann das Unfassbare. Wie Zeugen erzählten, hatten sich gegen 17 Uhr zahlreiche Freunde und Bekannte des verstorbenen 18-Jährigen an der Unfallstelle versammelt. Die Menge war, so die Jugendlichen, auch einem Motorradfahrer aufgefallen, der den Klosterring in Richtung Benediktinerring befuhr. „Der wollte sich wohl beweisen“, erzählt ein junger Mann. An der Ampel vor dem Oberen Tor legte der 24-Jährige schließlich einen rasanten Start hin, bevor er ein Kunststück präsentieren wollte – mit tödlichen Folgen. Der junge Fahrer ließ sich zu einem Wheelie hinreißen und fuhr auf dem Hinterrad, sodass das Vorderrad in der Luft war. Das Kunststück missglückte allerdings. Vor den Augen der Trauernden und weiteren Zeugen, die in den Ringanlagen unterwegs waren, verlor der Biker plötzlich die Kontrolle über sein Motorrad. „Sein Lenker stand irgendwie schräg“, berichtet ein Zeuge.
Zunächst kam die Maschine vom Typ Yamaha links von der Straße ab und überfuhr einen Grünstreifen. Anschließend geriet der Mann wieder auf die Straße, jedoch ohne das Motorrad unter Kontrolle zu bekommen. Kurz nach dem Zebrastreifen, auf Höhe der Abbiegung Richtung Waldstraße, krachte der 24-Jährige schließlich mit voller Wucht gegen einen Laternenmasten. Während Maschine und Helm rund 15 Meter weiter flogen, blieb der Mann regungslos liegen. Die Augenzeugen setzten sofort den Notruf ab und kamen dem Verunglückten zur Hilfe. Doch auch der schnell eintreffende Rettungsdienst sowie der Notarzt konnten dem Fahrer nicht mehr helfen. Zwar leiteten sie, während die jungen Menschen sich weinend in den Armen lagen, noch einen Reanimationsversuch ein, doch vergebens. Während die Feuerwehr einen Sichtschutz installierte, sperrte die Polizei die Unfallstelle weiträumig ab.
Die Verkehrspolizei in Zimmern hat die Ermittlungen zu dem Unfall aufgenommen. Hierzu wurde auch ein Gutachter hinzugezogen. Während der polizeilichen Ermittlungsarbeiten blieb der Innenring zwischen dem Oberen Tor und der St. Nepomuk-Straße voll gesperrt.