Längere Rettungswege bei Sperrung der B 27
Trotz Umleitung sind Helfer des Deutschen Roten Kreuzes pünktlich vor Ort
BALINGEN/ROTTWEIL (jas) - Mit der Baustelle auf der Bundesstraße 27 zwischen Rottweil und Balingen sind nicht nur die Anfahrtswege von Autofahrern länger und unbequemer geworden. Auch der Rettungsdienst ist von den Umleitungen betroffen. Die Notfallsanitäter des DRK-Kreisverbands Rottweil sind bis zur Fertigstellung der Baustelle ebenfalls gezwungen, die Umleitung über Göllsdorf und Zepfenhan nach Neukirch zu fahren.
Andreas Noth, stellvertretender Leiter der integrierten Leitstelle in Rottweil, bestätigte gegenüber schwarzwaelder-bote.de, dass die Anfahrtswege nach Neukirch auch für sie länger geworden sind. In den beiden Einsätzen, die bis zu diesem Zeitpunkt im betroffenen Gebiet notwendig waren, konnten die Einsatzorte jedoch trotzdem noch innerhalb der gesetzlichen Hilfsrichtpflicht von 15 Minuten erreicht werden. Noth spricht in diesem Zusammenhang von Anfahrtszeiten von circa elf Minuten.
Das bedeutet jedoch auch für die Ersthelfer vor Ort oder der sogenannten „First Responder“längere Wartezeiten bis zum Eintreffen der Rettungwagen. Die Anzahl der Einsätze habe sich jedoch nicht erhöht. Laut Noth wäre es deshalb auch nicht nötig, mehr Ersthelfer einzusetzen.
Kooperation über die Kreisgrenze
Zur Sicherung der Rettungsversorgung kooperiert der Kreisverband Rottweil des Deutschen Roten Kreuzes verstärkt mit der Rettungsleitstelle in Balingen im Zollernalbkreis. Der Erstalarm gehe jedoch weiterhin in Rottweil ein, so Noth. Wenn dort kein Rettungswagen (RTW) verfügbar sei, gehe der Zweitalarm nach Balingen. Diese Weiterleitung erfolge manuell: Noth ruft persönlich in der Balinger Leitstelle an und informiert die Einsatzkräfte über die Situation.
Am Tagesgeschäft ändere sich durch die Baustelle nicht viel, erklärt Noth. Es sei jedoch wichtig, den Überblick über die verfügbaren Rettungswagen zu behalten. Denn: Wo zuvor klar war, dass Rettungswagen aus Rottweil schneller in Neukirch und Umgebung sind, nehmen sich jetzt die Anfahrtswege von Rottweil und Balingen nicht mehr viel. Dafür gebe es eine elektronische Übersichtskarte, auf der nun ebenfalls die Positionen der Fahrzeuge der Leitstelle Balingen verfolgt werden können.
Reibungslose Zusammenarbeit über Landkreisgrenze hinweg
Mit dem Programm „rescuetrack“kann Noth nicht nur die Fahrzeuge der eigenen Leitstelle, sondern auch alle Fahrzeuge der Leitstellen in den angrenzenden Landkreisen im Auge behalten. Das Programm basiere auf einer Google-Maps-Grundlage. Die Fahrzeuge senden alle zehn Sekunden eine Aktualisierung ihrer Position an die Zentrale. Mithilfe dieser Übersicht kann Noth in Echtzeit nachverfolgen und einschätzen, wo ein Fahrzeug gerade ist. Er schicke dann natürlich immer den Wagen zur Unfallstelle, der dieser am nächsten ist.
Und wie reibungslos funktioniert die Zusammenarbeit mit dem Deutschern Roten Kreuz im benachbarten Zollernalb? Der stellvertretende Leiter der integrierten Leitstelle zeigt sich zufrieden: „Das hat auch in der Vergangenheit immer gut geklappt.“