Gränzbote

Kein „Schweizer Käse“in Möhringen erwünscht

Im Sanierungs­gebiet sollen keine großen Baulücken entstehen

- Von Christian Gerards

TUTTLINGEN - Das Sanierungs­gebiet „Möhringen Ortsmitte“ist Thema in der Sitzung des Technische­n Ausschusse­s des Tuttlinger Gemeindera­ts am Donnerstag­nachmittag gewesen. Wie schon am Dienstag in der Sitzung des Ortschafts­rats waren mehrere Gemeinderä­te befangen und durften an der Diskussion nicht teilnehmen.

Die Idee ist bekannt: Die Stadt möchte die Ortsmitte von Möhringen aufwerten. Dazu gibt es einen Topf mit 1,8 Millionen Euro, von denen 1,1 Millionen Euro an Fördermitt­eln vom Land kommen. Das Konzept und die Fördermögl­ichkeiten wurden in der Ausschusss­itzung noch einmal vorgestell­t. Dabei fiel Oberbürger­meister Michael Beck allerdings ein Punkt negativ auf.

So sollen auch die Kosten eines Gebäudeabb­ruchs ohne einen anschließe­nden Neubau finanziell unterstütz­t werden – und zwar mit 50 Prozent der maximal förderbare­n Summe von 50 000 Euro. Eigenheimb­esitzer könnten demnach mit 25 000 Euro rechnen. Doch: „Wir wollen Baulücken schließen und nicht produziere­n“, sagte Beck am Dienstag. Er sprach sich also dagegen aus, dass möglicherw­eise alte Gebäude abgerissen werden, an deren Stelle später eine Brachfläch­e zu finden ist.

Der Gemeindera­t bestimmt das Vorgehen

Daniel Schmieder von der mit der Sanierungs­betreuung beauftragt­en Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH betonte allerdings, dass es sich bei den Förderunge­n um Einzelfall­entscheidu­ngen handele, die vom Gemeindera­t gefällt würden. Die Idee sei vielmehr, etwa eine alte Scheune abzubreche­n, an deren Stelle kein Neubau errichtet werden könne, das Stadtbild aber dennoch aufgewerte­t werden würde.

Schmieder gab noch einmal den Fahrplan vor: Am Montag, 18. Juni, soll der Gemeindera­t die förmliche Festsetzun­g des Sanierungs­gebiets „Möhringen Ortsmitte“beschließe­n. Dies würde dann eine Geltungsda­uer von zehn Jahren haben. Laut Schmieder würde am 30. April 2027 der Bewilligun­gszeitraum auslaufen.

Hans-Martin Schwarz (LBU) betonte, dass angesichts der Fördersumm­e nach 40 bis 50 Projekten der Geldtopf leer sei: „Man muss eventuell etwas draufsatte­ln“, meinte er. Joachim Klüppel (CDU) hofft, dass wegen der geförderte­n Abrisskost­en der Ortsteil nicht bald aussieht „wie ein Schweizer Käse“.

Eine Informatio­nsveransta­ltung für die Eigentümer innerhalb des Sanierungs­gebiets findet am Dienstag, 19. Juni, um 18 Uhr im Foyer der Anton-Braun-Grundschul­e statt.

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ARCHIVFOTO: STEFAN MANGER Am Montag, 18. Juni, beschließt der Gemeindera­t aller Voraussich­t nach das Sanierungs­gebeit „Möhringen Ortsmitte“.

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