Kein „Schweizer Käse“in Möhringen erwünscht
Im Sanierungsgebiet sollen keine großen Baulücken entstehen
TUTTLINGEN - Das Sanierungsgebiet „Möhringen Ortsmitte“ist Thema in der Sitzung des Technischen Ausschusses des Tuttlinger Gemeinderats am Donnerstagnachmittag gewesen. Wie schon am Dienstag in der Sitzung des Ortschaftsrats waren mehrere Gemeinderäte befangen und durften an der Diskussion nicht teilnehmen.
Die Idee ist bekannt: Die Stadt möchte die Ortsmitte von Möhringen aufwerten. Dazu gibt es einen Topf mit 1,8 Millionen Euro, von denen 1,1 Millionen Euro an Fördermitteln vom Land kommen. Das Konzept und die Fördermöglichkeiten wurden in der Ausschusssitzung noch einmal vorgestellt. Dabei fiel Oberbürgermeister Michael Beck allerdings ein Punkt negativ auf.
So sollen auch die Kosten eines Gebäudeabbruchs ohne einen anschließenden Neubau finanziell unterstützt werden – und zwar mit 50 Prozent der maximal förderbaren Summe von 50 000 Euro. Eigenheimbesitzer könnten demnach mit 25 000 Euro rechnen. Doch: „Wir wollen Baulücken schließen und nicht produzieren“, sagte Beck am Dienstag. Er sprach sich also dagegen aus, dass möglicherweise alte Gebäude abgerissen werden, an deren Stelle später eine Brachfläche zu finden ist.
Der Gemeinderat bestimmt das Vorgehen
Daniel Schmieder von der mit der Sanierungsbetreuung beauftragten Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH betonte allerdings, dass es sich bei den Förderungen um Einzelfallentscheidungen handele, die vom Gemeinderat gefällt würden. Die Idee sei vielmehr, etwa eine alte Scheune abzubrechen, an deren Stelle kein Neubau errichtet werden könne, das Stadtbild aber dennoch aufgewertet werden würde.
Schmieder gab noch einmal den Fahrplan vor: Am Montag, 18. Juni, soll der Gemeinderat die förmliche Festsetzung des Sanierungsgebiets „Möhringen Ortsmitte“beschließen. Dies würde dann eine Geltungsdauer von zehn Jahren haben. Laut Schmieder würde am 30. April 2027 der Bewilligungszeitraum auslaufen.
Hans-Martin Schwarz (LBU) betonte, dass angesichts der Fördersumme nach 40 bis 50 Projekten der Geldtopf leer sei: „Man muss eventuell etwas draufsatteln“, meinte er. Joachim Klüppel (CDU) hofft, dass wegen der geförderten Abrisskosten der Ortsteil nicht bald aussieht „wie ein Schweizer Käse“.
Eine Informationsveranstaltung für die Eigentümer innerhalb des Sanierungsgebiets findet am Dienstag, 19. Juni, um 18 Uhr im Foyer der Anton-Braun-Grundschule statt.