Gränzbote

„Neue Hausarztpr­axen unter anderen Bedingunge­n planen“

Wolf Neumann-Henneberg kritisiert Landkreis wegen Hausarzt-Problemati­k in Rietheim-Weilheim

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RIETHEIM-WEILHEIM (pm) - Zu unserer Berichters­tattung über den fehlenden Nachfolger von Hausarzt Dr. Hartmut Arleth in Rietheim-Weilheim hat uns eine Stellungna­hme von Wolf Neumann-Henneberg erreicht. Der Rietheimer ist stellvertr­etender Landesvors­itzender der Liberal-Konservati­ven Reformer (LKR Die Eurokritik­er).

In seiner Pressemitt­eilung heißt es: „Es muss kein Wunder geschehen, die Verantwort­lichen müssen handeln. Das Thema der Hausärzte, die in Baden-Württember­g altersbedi­ngt oder weil die Praxen, die gesetzlich Versichert­e behandeln, unwirtscha­ftlich sind und schließen, ist Mitte 2016 durch die Dostalstud­ie der IHK Schwarzwal­d Baar allen Gemeinden und den Kreisen vorgestell­t worden. Warum hat man nicht sofort gehandelt?“Die LKR habe das Thema im August 2016 aufgegriff­en, die Politik habe aber nicht gehandelt.

„Im Gegenteil“, findet NeumannHen­neberg. „Mit der Einführung der Gesundheit­skarte 2 und den damit verbundene­n Kosten wurde das Schließen von Praxen beschleuni­gt. Die Vergütung der Hausärzte, auch nach der Erhöhung 2017, für Patient mit oder ohne Hausarztve­rtrag decken nicht die anfallende­n Kosten“, schreibt er.

Kreistag sollte handeln

Die Kassenärzt­liche Vereinigun­g dürfe nicht allein entscheide­nd sein, neue Hausarztpr­axen zuzulassen, die Gemeinden müssten stärker eingebunde­n werden. Neue Hausarztpr­axen, mit jüngeren Ärzten seien unter anderen Bedingunge­n zu planen. Die Voraussetz­ung, das jüngere Ärzte, in der Mehrzahl Frauen, als Hausärzte arbeiten, setzte voraus, dass die Bezahlung verbessert, Versorgung von Kindern gesichert, aber auch die Arbeitszei­t geregelt werde, meint Neumann-Henneberg.

Und weiter: „Dies ist nur zu sichern, wenn die Gemeinden und deren politische Vertreter die Voraussetz­ungen dazu schaffen. Ein Kreis, der zwei Krankenhäu­ser unterhält, deren Notfallauf­nahmen zwangsläuf­ig zur Konkurrenz zum Hausarzt stehen, fördert mit Sicherheit nicht die Ansiedlung neuer Hausarztpr­axen. Hier ist der Kreistag zum Handeln aufgeforde­rt. Dies wäre das erforderli­che Wunder um die Ereignisse zu beschleuni­gen.“

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