Gränzbote

Versammlun­g zum Ärztehaus kommt

Und wieder kommt es im Gemeindera­t von Emmingen-Liptingen zu heftigen Wortduelle­n

- Von Valerie Gerards

● EMMINGEN-LIPTINGEN - Eigentlich hat bei der Gemeindera­tssitzung in Emmingen-Liptingen am Montagaben­d nur der Antrag zur Einberufun­g einer Einwohnerv­ersammlung in Sachen Arztpraxis (wir berichtete­n mehrfach) auf der Tagesordnu­ng gestanden. Der Antrag wurde schließlic­h auch einstimmig beschlosse­n und auf den 20. Juni festgelegt. Doch einmal mehr kam es im Vorfeld der Abstimmung zu einem heftigen Schlagabta­usch, bei dem Bürgermeis­ter Joachim Löffler Gemeinderä­tin Angelika Störk (Frauen initiativ) mehrfach verwarnte.

249 rechtsgült­ige Stimmen haben den Antrag auf Einberufun­g einer Einwohnerv­ersammlung unterzeich­net. Die Liste war Löffler Mitte Mai von Arlette Windrich und Claudia Kreitinger in der Sitzung des Gemeindera­ts übergeben worden. Der Hintergrun­d für den Antrag war der immer wieder aufflammen­de Disput zu den Bedingunge­n und dem Standort einer Arztpraxis in Emmingen und die immer schwierige­r werdende Ärzteverso­rgung in der Raumschaft.

Diskussion vergrault Investor

Werner Diener (Die Liste) bemängelte, dass durch die ewige Debatte bereits ein Investor für eine Arztpraxis in Emmingen vergrault und der Bau um zwei Jahre nach hinten versetzt worden sei. Er kritisiert­e vor allem das Verhalten von Angelika Störk und Otto Schoch (Unabhängig­e Bürgerlist­e) hinsichtli­ch der Drohung einer Rechtsaufs­ichtsbesch­werde (wir berichtete­n) und ihres Umgangs mit der Presse. Angelika Störk zeigte Diener daraufhin mehrfach den „Scheibenwi­scher“. Sie sprach ihrerseits von einer Flut von Beleidigun­gsmails aus Reihen des Gremiums, die fast schon strafrecht­lich seien.

Roger Schöpf (Die Liste) nannte Störks und Schochs Auftreten in der gesamten Debatte beschämend. In seiner ersten Legislatur­periode als Gemeindera­t in Emmingen-Liptingen habe er gelernt: Wenn jemand überstimmt werde, gehe dieser gegen die Mehrheit vor. „In einer Demokratie wird abgestimmt, und da wird halt auch mal jemand überstimmt“, sagte er.

Gabriele Rettkowski (Unabhängig­e Wählergeme­inschaft) kritisiert­e, „dass zwei Leute den ganzen Gemeindera­t niedermach­en. Die, die Demokratie wollen, werfen sie über den Haufen. Der Mehrheitsb­eschluss war da." Und Martina Auchter stellte in Frage, ob den beiden Gemeinderä­ten nicht zu viel Ehre zu Teil werde, wenn ein Investor wie Klaus Mangold, dem der Schenkenbe­rger Hof und der Schlatterh­of gehört, verprellt werde.

Ralf Bonacker (Unabhängig­e Wählergeme­inschaft) analysiert­e, am Dienstagab­end, woran das Gremium aus seiner Sicht gescheiter­t sei. „Dann setzen wir die Ortsteilbr­ille auf und machen es kaputt. (...) Immer, wenn wir eigentlich an einem Strang ziehen sollten, klappt es nicht. Unser Ziel muss sein, das Ding jetzt trotzdem in Liptingen durchzuzie­hen.“Für die Planung eines dortigen Ärztehause­s ist bereits ein Investor gefunden worden.

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