Bittere Realität
Die russisch-orthodoxe Kirche hat den Fans für ihre Heim-WM einige Leitlinien mitgegegen, die nicht überall auf offene Ohren stoßen dürften. Die Fans sollten dem Sport den Vorrang geben und die Tage der WM ohne Alkohol verbringen. „Lasst uns nüchterne Fans sein, die gemeinsam mit ihren Familien radfahren oder am Morgen ein Training absolvieren“, so der Vize-Vorsitzende des Pastoralrats der Diözese Wjatka, Andrej Lebedew. „Stockbetrunken zu sein bedeutet, das Fest zu verderben.“Dieses Ansinnen ist lobenswert, doch ob das der russischen Gastfreundschaft oder der WM-Euphorie so zuträglich ist, darf angezweifelt werden. Immerhin würden sich die Auftritte der russischen Nationalmannschaft sicherlich angeheitert leichter ertragen und feiern lassen, vor allem, wenn die Sbornaja in der Vorrunde scheitert. Und noch ein Szenario würde bei durchgängig auf Radtour gehenden Fans drohen: leere Stadion und Kneipen. Doch auf einen Versuch käme es an. (falx)