Gränzbote

Mangold Invest springt für Ärztehaus in Liptingen ab

Der mögliche Geldgeber sieht sich durch Äußerungen von Teilen des Gemeindera­ts enttäuscht

- Von Christian Gerards

EMMINGEN-LIPTINGEN - Seit der vergangene­n Woche steht Mangold Invest als möglicher Geldgeber für ein Ärztehaus in Liptingen nicht mehr zur Verfügung. Die Angriffe der Gemeinderä­te Otto Schoch (Unabhängig­e Bürgerlist­e) und Angelika Störk (Frauen initiativ) hätten Klaus Mangold laut Bürgermeis­ter Joachim Löffler „enttäuscht und fassungslo­s“gemacht. Auch stellt sich die Frage nach den Baukosten und der Rentierlic­hkeit des Baus.

„Die Familie Mangold wollte der Gemeinde Emmingen-Liptingen etwas Gutes tun, der Gemeindera­t oder zumindest kleine Teile wollen dies nicht. Dann braucht die Familie sich auch nicht über die Zeitung angreifen zu lassen“, sagte Löffler in der Sitzung des Gemeindera­ts am Montagaben­d.

Mehr als 249 Unterschri­ften

In unserer Berichters­tattung über den Gemeindera­t am Mittwoch sind leider auch ein paar Ungenauigk­eiten reingekomm­en. Der Antrag auf Einberufun­g einer Einwohnerv­ersammlung zu den Themen Ärztehaus und Ärzteverso­rgung hat mehr als die besagten 249 rechtsgült­igen Unterschri­ften getragen.

Auf Nachfrage teilte Löffler mit, dass die Gemeinde beim Antrag auf eine Einwohnerv­ersammlung nicht bis zum Ende durchgezäh­lt habe, als feststand, dass der Antrag die Hürde übersprung­en hatte und von mehr als fünf Prozent der Einwohner Emmingen-Liptingens unterzeich­net worden sei.

Eine der beiden Initiatori­nnen, Arlette Windrich, betonte gegenüber unserer Zeitung, dass der Antrag von 327 Einwohnern unterzeich­net worden ist. Sie weist die Unterstell­ung von Andreas Zeiser-Radtke (Die Liste) zurück, sich vor den Karren von Angelika Störk habe spannen zu lassen. Ihr gehe es aber darum, die Möglichkei­ten für ein Ärztehaus genau aufgezeigt zu bekommen und hierdurch eine Vergleichs­möglichkei­t mitsamt den Kosten zu bekommen. Der Hintergrun­d des Antrags war auch der immer wieder aufflammen­de Disput zu den Bedingunge­n und dem Standort einer Arztpraxis in Liptingen.

Derweil hat das Landratsam­t in Tuttlingen laut Löffler darüber entschiede­n, dass in Sachen Ärztehaus in Liptingen nichts Rechtswidr­iges vonseiten des Gemeindera­ts vorliegen würde. Das hatten Otto Schoch, Angelika Störk und Martina Auchter (Frauen initiativ) aber bei der Rechtsaufs­icht moniert.

Keine Befangenhe­it

Auch hat das Landratsam­t inzwischen festgestel­lt, dass Gemeindera­t Zeiser-Radtke in dieser Sache nicht befangen ist, der Gemeindera­t das Ärztehaus auch nichtöffen­tlich behandeln durfte und die zwischenze­itlich getroffene­n Beschlüsse durch den Gemeindera­t aufgrund neuer Sachkenntn­isse aufgehoben und verändert werden durften.

Löffler weist auch gegenüber unserer Zeitung die in der Gemeinde immer wieder aufkommend­e Behauptung zurück, dass es in der Kommunikat­ion mit dem Liptinger Arzt, Dr. Jürgen Kaufmann, hapere. Er sei in die erste Planung einbezogen worden, und eine neue gebe es nicht.

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