Mangold Invest springt für Ärztehaus in Liptingen ab
Der mögliche Geldgeber sieht sich durch Äußerungen von Teilen des Gemeinderats enttäuscht
EMMINGEN-LIPTINGEN - Seit der vergangenen Woche steht Mangold Invest als möglicher Geldgeber für ein Ärztehaus in Liptingen nicht mehr zur Verfügung. Die Angriffe der Gemeinderäte Otto Schoch (Unabhängige Bürgerliste) und Angelika Störk (Frauen initiativ) hätten Klaus Mangold laut Bürgermeister Joachim Löffler „enttäuscht und fassungslos“gemacht. Auch stellt sich die Frage nach den Baukosten und der Rentierlichkeit des Baus.
„Die Familie Mangold wollte der Gemeinde Emmingen-Liptingen etwas Gutes tun, der Gemeinderat oder zumindest kleine Teile wollen dies nicht. Dann braucht die Familie sich auch nicht über die Zeitung angreifen zu lassen“, sagte Löffler in der Sitzung des Gemeinderats am Montagabend.
Mehr als 249 Unterschriften
In unserer Berichterstattung über den Gemeinderat am Mittwoch sind leider auch ein paar Ungenauigkeiten reingekommen. Der Antrag auf Einberufung einer Einwohnerversammlung zu den Themen Ärztehaus und Ärzteversorgung hat mehr als die besagten 249 rechtsgültigen Unterschriften getragen.
Auf Nachfrage teilte Löffler mit, dass die Gemeinde beim Antrag auf eine Einwohnerversammlung nicht bis zum Ende durchgezählt habe, als feststand, dass der Antrag die Hürde übersprungen hatte und von mehr als fünf Prozent der Einwohner Emmingen-Liptingens unterzeichnet worden sei.
Eine der beiden Initiatorinnen, Arlette Windrich, betonte gegenüber unserer Zeitung, dass der Antrag von 327 Einwohnern unterzeichnet worden ist. Sie weist die Unterstellung von Andreas Zeiser-Radtke (Die Liste) zurück, sich vor den Karren von Angelika Störk habe spannen zu lassen. Ihr gehe es aber darum, die Möglichkeiten für ein Ärztehaus genau aufgezeigt zu bekommen und hierdurch eine Vergleichsmöglichkeit mitsamt den Kosten zu bekommen. Der Hintergrund des Antrags war auch der immer wieder aufflammende Disput zu den Bedingungen und dem Standort einer Arztpraxis in Liptingen.
Derweil hat das Landratsamt in Tuttlingen laut Löffler darüber entschieden, dass in Sachen Ärztehaus in Liptingen nichts Rechtswidriges vonseiten des Gemeinderats vorliegen würde. Das hatten Otto Schoch, Angelika Störk und Martina Auchter (Frauen initiativ) aber bei der Rechtsaufsicht moniert.
Keine Befangenheit
Auch hat das Landratsamt inzwischen festgestellt, dass Gemeinderat Zeiser-Radtke in dieser Sache nicht befangen ist, der Gemeinderat das Ärztehaus auch nichtöffentlich behandeln durfte und die zwischenzeitlich getroffenen Beschlüsse durch den Gemeinderat aufgrund neuer Sachkenntnisse aufgehoben und verändert werden durften.
Löffler weist auch gegenüber unserer Zeitung die in der Gemeinde immer wieder aufkommende Behauptung zurück, dass es in der Kommunikation mit dem Liptinger Arzt, Dr. Jürgen Kaufmann, hapere. Er sei in die erste Planung einbezogen worden, und eine neue gebe es nicht.