Zusatzverträge bei Aesculap, Marquardt und SHW
Der Standortsicherungsvertrag beim Medizintechnikunternehmen Aesculap trat am 1. Januar 2016 in Kraft und läuft noch bis 31. Dezember 2020. Darin verpflichtet sich Aesculap, 120 Millionen Euro bis 2020 am Standort Tuttlingen zu investieren. Unter anderem wurde die Kantine runderneuert. Im Gegenzug leisten die Mitarbeiter unentgeltlich 120 Stunden Mehrarbeit pro Jahr, für Schichtarbeiter sind es 90 Stunden. Dafür gibt es eine Gewinnbeteiligung.
Der Beschäftigungssicherungstarifvertrag beim Automobilzulieferer Marquardt in Rietheim-Weilheim ist vom 1. Oktober 2015 bis zum 31. Dezember 2020 gültig. Der Vertrag entstand, weil Marquardt mit der Verlagerung der Produktion ins Ausland drohte. Der Vertrag sichert nun die Arbeitsplätze bis 2020. Zudem ist damit die Zusage verbunden, dass Marquardt 20 Millionen Euro investiert. Aktuell wird das Entwicklungs- und Innovationszentrum gebaut, das sogar 30 Millionen Euro kostet. Die Gegenleistung: drei Stunden unentgeltliche Arbeitszeit pro Woche. Außerdem werden Tariferhöhungen erst neun Monate später wirksam.
Der Ergänzungstarifvertrag beim Bremsscheibenhersteller Schwäbische Hüttenwerke (SHW Automotive) mit Standorten in Tuttlingen und Neuhausen ob Eck trat am 1. Januar 2017 in Kraft und läuft bis Ende 2022. SHW verpflichtet sich darin, 50 Millionen Euro an den Standorten zu investieren. Ein Projekt ist die zweite automatische Aluminium-Gießanlage für Verbundbremsscheiben am Standort Neuhausen ob Eck, mit der die geplante Verdoppelung der Produktionsmenge auf etwa eine Million Einheiten bis zum Jahr 2020 realisiert werden soll. Die Mitarbeiter müssen 500 Stunden in den sechs Jahren mehr arbeiten. Sie bekommen aber eine Gewinnbeteiligung.
Viele Drehteilehersteller und andere Firmen auf dem Heuberg sind nicht tarifgebunden und haben somit auch keine bestehenden Zusatzverträge. (dh)
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