Schafbeweidung als Umweltprojekt
Daimler setzt Schafherden als schonende Landschaftspfleger ein
IMMENDINGEN (jf) - Sie sind schonende und umweltverträgliche Landschaftspfleger – 78 Schafe des Immendinger Schafzüchters Alexander Zonta, die zur Beweidung verschiedener Ausgleichsflächen im und beim Daimler-Prüf- und Technologiezentrum eingesetzt werden.
Die Schafbeweidung sensibler Flächen ist ein wichtiger Teil des Gesamtkonzepts der Schutzmaßnahmen, die als Ausgleich für den Bau des Daimler-Projekts durchgeführt und von dem Autobauer noch über weitere Jahre finanziert werden. Derzeit umfasst die Beweidungsfläche rund 6,8 Hektar, bis 2022 sollen es 16,1 Hektar sein.
Die Schafbeweidung auf den Daimler-Ausgleichsmaßnahmen hat bereits im Mai 2017 begonnen. Zunächst wurden die Tiere in den Steinbrüchen am Höwenegg und Hinterbirkenweg eingesetzt. Bei den dortigen Maßnahmenflächen handelt es sich um verschattete Felswände, die über Jahrzehnte weitestgehend zugewachsen waren. Sie wurden von Gehölzen befreit. Schafe sorgen nun dafür, dass sie nicht wieder zuwachsen. Derzeit sind laut Alexander Zonta rund 20 seiner Tiere in den Steinbrüchen aktiv.
Seit diesem Jahr übernehmen gut 40 weitere Schafe Zontas die schonende Landschaftspflege im Gebiet „Berlinger Hau“, dreieinhalb Hektar groß, mitten im Prüfzentrumsgelände gelegen. Dort werden wertvolle Magerwiesen nach einem feststehenden Konzept so beweidet, dass danach wieder die frühere Artenvielfalt der Pflanzen zurückkehrt und auch die Kleintiere am Boden sich in Sicherheit zurückziehen können. Bei einem maschinellen Abmähen wäre dies nicht möglich.
Die Schafe beweiden für etwa zwei bis drei Wochen eine eingezäunte Fläche von 2000 bis 3000 Quadratmetern, danach wird die nächste Parzelle in Angriff genommen. Die Beweidung dauert von Mai bis etwa Oktober. Die umweltschonende Schafbeweidung auf mehreren Ausgleichsflächen im DaimlerPrüfzentrum Immendingen und in unmittelbarer Umgebung wird auch in den kommenden Jahren fortgesetzt.
Für die kalte Jahreszeit erhalten die Schafe bei Daimler ein Winterquartier. Gebäude der einstigen militärischen Schießanlage bleiben erhalten und dienen zur Nutzung durch den Züchter sowie als offener Stall mit umliegender Winterweide.
Mit der naturschutzfachlichen Vorgehensweise ist Züchter Alexander Zonta (56) bereits vertraut, da er mit seinen Tieren schon seit sieben Jahren eine Schutzfläche bei Ippingen betreut. Im „Berlinger Hau“ist in diesen Tagen bereits das erste neue Lamm auf die Welt gekommen. Alexander Zonta, der im Hauptberuf die Gemeindegärtnerei leitet, kümmert sich mit viel Begeisterung um seine Tiere. Zum Schutz der Herde dienen drei Lamas, die Zonta in Rohrbach im Schwarzwald erworben hat.