Beim Bogenschießen sind alle gleich
Schnuppertag der Denkinger Schützengilde kommt gut an
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DENKINGEN - Neben Gewehr- und Pistolenschießen gehört der Denkinger Schützengilde eine Gruppe an, die Bogensport ausübt. Dies ist eine Sportart, die sowohl Körper wie Geist fordert und von Jung und Alt betrieben werden kann. Sie stellt keine großen Anforderungen an die physische Statur, „egal ob groß oder klein, ob Strich in der Landschaft oder Bierbauchträger, beim Bogenschießen sind wir alle gleich“, sagte der Schriftführer des Gesamtvereins, Christian Gerovc, bei einem Schnuppertag.
Jeder der ein gesundes Auge und gesunde Arme habe, könne diesen Sport betreiben. „Konzentrationsfähigkeit, Training und Hingabe bestimmen ihn und letztendlich hängt das Ergebnis nur von einem selbst ab.“Erfolgserlebnisse gebe es auf jeder Ebene, „ob der Anfänger zum ersten Mal mit allen Pfeilen die Scheibe trifft oder später zum ersten Mal an einer Deutschen Meisterschaft teilnimmt, es gibt immer ein Ziel, auf das man hinarbeiten kann“, beschreibt die Abteilung das „Bogenschießen“.
Um diesen Sport populärer zu machen und neue Mitglieder zu gewinnen, veranstaltete die Schützengilde auf dem Bogenplatz mit der 90 Meter langen überdachten Schießlinie den Schnuppertag. Kinder ab zehn Jahren und einige Erwachsene hatten Lust, den Sport unter fachlicher Anleitung näher kennen zu lernen. Die zehnjährigen Jonas, Niko und Max lieferten sich bereits nach kurzer Zeit einen Wettstreit. Von den aktiven Bogenschützen Markus Dresp und Volker Metzger erfuhren die Jungs die Grundhaltungen beim Bogenschießen: richtige Fußstellung, entsprechende gleiche Körperhaltung und Arm gestreckt. Als erstes wird ein Armschutz angebracht, da die gestraffte Sehne eng am Arm entlang schnellt und zu schmerzhaften Verletzungen führen kann. Die Finger, die die Bogensehne spannen, erhalten einen Fingerschutz in Form eines Tabs.
„Das Bogenschießen beruht auf dem Prinzip eines elastischen Stabes (Bogen), der mit einer Bogensehne gespannt wird. Durch Anspannen der Sehne wirkt der Bogen wie eine Feder und es wird potenzielle Energie aufgebaut, die sich beim Lösen der Sehne als kinetische Energie des Pfeils freisetzt. Je stärker die Spannkraft des Bogens und je länger der Auszug der Sehne ist, desto schneller, weiter, geradliniger und durchschlagskräftiger fliegt der Pfeil“, informierten die beiden Experten die angehenden Jungschützen. Denn diese haben bereits ein Mitmachen zugesichert und sind von dem Sport hell begeistert.
Doch zuerst müssen noch die Eltern gefragt werden. Bei Niko ist bereits alles in Butter, denn sein Vater Thomas Schweikert hat am Schnuppertag ebenfalls viele positive Erfahrungen gesammelt. Er sei nach zwei Stunden bereits nach dem Sport süchtig, meinte er, und probierte nach dem ersten Blankbogen nun alle vorhandenen Bögen der aktiven Schützen aus wie Recurvebogen (kann auch mit Visier, Klicker und Stabilisator ausgerüstet werden), Compoundbogen mit Flaschenzugprinzip und Langbogen. Allerdings traf Schweikert nie den Luftballon, der an der 30 Meter entfernten Scheibe angebracht war. „Dies ist mein Ziel, und wenn es Abend wird.“
Dass Pfeil und Bogen schon seit mehreren tausend Jahren benutzt werden und Bogenschießen die älteste Jagdform der Menschheit ist, wussten die am Schnuppertag teilnehmenden Kinder schon vom Schulunterricht. „Auch spielte das Bogenschießen als Fernwaffe lange in kriegerischen Auseinandersetzungen eine bedeutende Rolle“, erläuterte Gerovc.